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Montag, 30. Dezember 2024

Club aus der PENNY DEL steht im Finale von Davos 4:2-Sieg im Halbfinale nach 1:2-Rückstand: Straubing Tigers schlagen Team Canada und ziehen ins Spengler-Cup-Endspiel 2024 ein

Josh Samanski und JC Lipon waren im Halbfinale gegen Kanada beide als Torschützen erfolgreich – die Straubing Tigers besiegten Kanada sensationell mit 4:2.
Foto: City-Press

Nach einem 4:2-Sieg im Halbfinale gegen Team Canada am Montagnachmittag stehen die Straubing Tigers sensationell im Endspiel des Spengler Cups 2024. Die Niederbayern bewiesen nur 24 Stunden nach dem 4:2-Sieg über den tschechischen Top-Club Dynamo Pardubice am Sonntagnachmittag erneut große Moral, starke Beine und Comeback-Qualitäten. Auch gegen den Turnierfavoriten, der in der Gruppenphase Davos mit 6:2 vom Eis fegte und den Tigers mit 6:3 eine Lehrstunde in Sachen Effizienz erteilte, drehten die Straubinger einen 1:2-Rückstand und entschieden das enge Duell mit zwei Treffern im Schlussdrittel. Verlassen konnten sich die Tigers auch auf ihren starken Schlussmann Zane McIntyre, der letztlich stellvertretend für eine grandiose Mannschaftsleistung zum besten Straubinger Spieler der Partie gewählt wurde. Weiter geht es für die Tigers nun am Dienstagmittag (Silvester) um 12:15 Uhr, live bei Sportdeutschland.TV. Gegner im Finale ist die Mannschaft von Fribourg-Gottéron, die im zweiten Halbfinale am Montagabend den Turniergastgeber HC Davos mit 4:2 ausschaltete.

Die Tigers starteten stark ins vierte Spiel in vier Tagen. Im ersten Drittel war den Niederbayern die Mehrbelastung nicht anzumerken im Vergleich mit den Kanadiern, die einen Ruhetag vor dem Halbfinale am Montagnachmittag hatten. Gleich das erste Überzahlspiel wusste die Mannschaft von Trainer Tom Pokel zu nutzen: Nachdem Travis St. Denis noch am Tor vorbei gezielt hatte, reagierte Taylor Leier gedankenschnell und schoss Kanadas Goalie Colton Ellis von hinten an – 1:0 für den Underdog nach nicht einmal vier Spielminuten. Doch die Ahornblätter fanden in einem ausgeglichenen ersten Abschnitt die passende Antwort: Daniel Carr arbeitete den Puck in der neunten Spielminute am langen Eck lauernd am starken Zane McIntyre vorbei über die Linie zum 1:1 – so auch der Spielstand nach 20 Minuten.

Gegen Ende des ersten Abschnitts und zum Start in den  zweiten Spieldrittel haderten die Niederbayern mit den Entscheidungen der Referees und wanderten in Serie auf die Strafbank. Die Folge war das 2:1 für die Kanadier in Powerplay, als erneut Carr entscheidend nachsetzte und den Puck über die Linie drückte. Doch bei fünf gegen fünf waren die Tigers auch im zweiten Drittel stets auf Augenhöhe und verdienten sich mit einigen starken Wechseln in der offensiven Zone den 2:2-Ausgleich. Diesen besorgte JC Lipon nach einer Traumkombination der Straubinger über Mike Connolly und Danjo Leonhardt, mit der das Trio die komplette kanadische Abwehr aushebelte.
 

Das Spiel in der Statistik: (1 Einträge)

 


Im Schlussdrittel durften sich die Tigers nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge des Kanadiers Curtis McKenzie an Namensvetter Skyler McKenzie vier Minuten lang in Überzahl üben. Trotz bester Schusschancen, viel Zeit in der offensiven Zone und schöner Kombinationen wollte der Puck aber nicht alle Ellis vorbei ins Gehäuse der Kanadier gehen. Kanadas Coach Gerard Gallant nahm zwischenzeitlich sogar eine Auszeit, um seiner Defensive eine Verschnaufpause zu gewähren, so groß war der Druck der Niederbayern in Überzahl. Und kurz nachdem die Ahornblätter wieder komplett waren, schlugen die Tigers dann doch zu und gingen zum zweiten Mal in diesem packenden Duell in Führung. Josh Samanski fasste sich einmal mehr ein Herz, zog trotz Gegenspieler ab und war dabei vom Glück gesegnet. Denn sein Schuss wurde als Bogenlampe für Ellis so unglücklich abgefälscht, dass der kanadische Goalie das Nachsehen hatte, ganz alt aussah und nur noch zusehen konnte, wie sich die Scheibe hinter ihm ins Tor senkte.

So gingen die Straubinger mit einer 3:2-Führung in die Schlussphase. Das Team Canada drückte – und die Tigers konterten gefährlich. Gut vier Minuten vor dem Ende hatte Mike Connolly nach super Pass von Lipon das 4:2 auf dem Schläger, setzte den Puck aber knapp am kanadischen Tor vorbei. Doch nur Sekunden nachdem die Kanadier Torhüter Ellis zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatten, waren die Tigers erfolgreich: Elis Hede spielte in der neutralen Zone seine Geschwindigkeit aus, zielte aber zu genau – doch Mitstürmer Tim Fleischer verwertete den Rebound vom Pfosten zum 4:2 für die Straubinger. Der Rest war Ekstase pur bei den Fans der Tigers vor Ort und zu Hause vor den Bildschirmen. Und pure Freude bei den Spielern der Straubing Tigers, die auch die letzten beiden Spielminuten (trotz Lattenkracher von Thomas Gregoire) unbeschadet überstanden. Team Canada muss nun weiter auf seinen ersten Spengler Cup-Triumph seit 2019 warten.

Als beste Straubinger Spieler des Turniers wurden – noch vor dem Finale am Silvestermittag um 12:15 Uhr – neben Torhüter Zane McIntyre die beiden langjährigen Tigers-Profis Marcel Brandt und Mike Connolly ausgezeichnet. Straubings Finalgegner Fribourg-Gottéron hat noch ein paar Stunden weniger Pause vor dem Duell um den Spengler-Cup-Sieg 2024. Zuletzt gewann mit den Kölner Haien 1999 ein deutsches Team den Spengler Cup. Weitere deutsche Sieger beim Schweizer Traditionsturnier waren der EV Füssen (1952 und 1964) sowie der Berliner SC (1924, 1926 und 1928).

"Es ist natürlich ein unglaubliches Gefühl, gegen Team Kanada zu gewinnen. So richtig haben wir es noch gar nicht realisiert. Mein Tor war sicher einer der besondersten Momente in meiner Karriere. Es macht Spaß zu zeigen, was so eine kleine Mannschaft hier erreichen kann", sagte Tim Fleischer nach der Partie, Torschütze zum 4:2. Routinier Sandro Schönberger ergänzte: "Jeder hat sich für seinen Mitspieler reingehauen. Unsere Marschroute war: Wir gehen raus und gewinnen das Spiel – und wir haben verdient gewonnen." Mit Blick auf das Endspiel sagte der Ex-Kapitän der Tigers und Stürmer der Tölzer Löwen: "Wir werden nochmal alles reinschmeißen, was im Tank ist. Wer im Finale steht, will auch gewinnen."

Sebastian Groß

Die Bilder vom Sieg der Straubing Tigers über Kanada (5 Einträge)

 

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Notizen

  • vor 5 Stunden
  • Die Champions Hockey League hat den genauen Anspielzeitpunkt für ihr Finale festgezurrt: Das erste Bully zwischen den ZSC Lions (SUI) und Färjestad BK (SWE) fällt am 18. Februar um 20.15 Uhr in der Zürcher Swiss Life Arena.
  • vor 6 Stunden
  • Die Winnipeg Jets haben mit einem 3:2-Sieg n.V. (0:0, 2:1, 0:1, 1:0) bei den Colorado Avalanche ihre Führung in der Western Conference der NHL ausgebaut. Weitere Ergebnisse: New Jersey - Boston 5:1 (0:1, 4:0, 1:0), Toronto - Columbus 1:5 (0:1, 0:2, 1:2), Los Angeles - Florida 2:1 (0:0, 0:1, 2:0).
  • vor 21 Stunden
  • Die Lausitzer Füchse haben den Vertrag von Verteidiger Marlon Braun um ein weiteres Jahr verlängert. Der 20-Jährige kommt bereits auf insgesamt 97 DEL2-Einsätze und verzeichnete dabei sechs Scorer-Punkte (ein Tor, fünf Assists).
  • vor 22 Stunden
  • Nolan Renke verstärkt die Defensive bei Oberliga-Süd-Schlusslicht Stuttgart. Der 24-Jährige wechselt vom EHC Neuwied aus der CEHL zu den Rebels. Ligakonkurrent Bad Tölz hat den Vertrag mit Florian Krumpe verlängert, der Verteidiger bleibt bis 2027 bei den Löwen.
  • vor 22 Stunden
  • Die Hannover Indians (Oberliga Nord) haben den Vertrag mit Verteidiger Nicolas Turnwald aufgelöst. Auch bei Ligakonkurrent Füchsen Duisburg kam es zu einer Vertragsauflösung: Erst im November wurde Miro Saarelainen als Neuzugang vorgestellt, nun hat der finnische Stürmer Duisburg wieder verlassen.
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