Anzeige
Freitag, 21. Februar 2025

Goalie Binnington in der Overtime herausragend Superstar Connor McDavid schießt Kanada in der Overtime zum Gewinn des 4 Nations Face-Off gegen die USA

Brad Marchand, Sidney Crosby und Nathan MacKinnon mit dem Siegerpokal beim 4 Nations Face-Of
Foto: NHL Media

Es bleibt dabei: Die großen Turniere mit den Stars gehen an Kanada: Die Ahornblätter gewannen in der Nacht auf Freitag das Finale beim 4 Nations Face-Off gegen die USA mit 3:2 nach Verlängerung. Das Siegtor erzielte Superstar Connor McDavid. Mit Nathan MacKinnon wurde der aktuelle Top-Scorer der Liga zum MVP und Kanadas Kapitän Sidney Crosby durfte sich mit einem weiteren großen Pokal in seiner herausragenden Karriere schmücken.

Dabei hätte das Ganze auch anders ausgehen können. Im Weg waren dabei einzig die Hände von Jordan Binnington. In der Verlängerung parierte der vor dem Turnier nicht unumstrittene Goalie der St. Louis Blues (der zudem im Turnier klar im Schatten von US-Goalie und Vezina-Trophy-Favorit Connor Hellebuyck stand) erst mit der Stockhand gegen Auston Matthews, dann sensationell gegen Brady Tkachuk mit der Fanghand. Wenig später pflückte er einen weiteren Versuch von Matthews mit der Fanghand aus der Luft. Dann kam McDavid, der nach 8:18 Minuten in der Verlängerung völlig frei vor dem Tor stand und Connor Hellebuyck zum 3:2-Siegtor überwand.

MacKinnon hatte mit seinem vierten Turniertor die Kanadier in der fünften Minute in Führung gebracht, Brady Tkachuk glich in der 17. Minute aus. Jake Sanderson brachte die USA in der 28. Minute wieder in Führung und Sam Bennett gelang nach exakt 34 Minuten das 2:2. Anders als noch beim Spiel in der Gruppenphase gab es diesmal nur eine einzige Strafzeit im Spiel.

Mit Beteiligung aller verfügbarer NHL-Stars (während IIHF-Weltmeisterschaften laufen in der NHL immer die Playoffs) gingen nun vier Turniere in Folge an die Kanadier. Vor dem 4 Nations Face-Off der World Cup 2016, das Olympiaturnier in Sotchi 2014, das Olympiaturnier 2010 in Vancouver. 2006 gewannen die Schweden Olympiagold in Turin, zuvor holten die Kanadier auch den World Cup 2004 und Olympiagold 2002 in Salt Lake City. 1996 hatten die Amerikaner den World Cup gewonnen.

Jenes erste Duell war nicht nur geprägt von der ewigen Rivalität der beiden Nationen, auch die jüngsten politischen Entwicklungen hatten dazu beigetragen. Denn weil US-Präsident Donald Trump (der anders als beim Super Bowl nicht im Stadion war, aber die amerikanischen Spieler vor dem Finale noch anrief) Zölle angedroht und eingeführt hatte sowie immer wieder von einer Annexion Kanadas als 51. Bundesstaat gesprochen hatten, hatten die Fans bei den Spielen in Montreal die US-Hymne und damit indirekt auch den neuen alten Präsidenten ausgebuht. Der 3:1-„Auswärtssieg“ der Amerikaner gegen die Kanadier hatte zudem in den ersten zehn Sekunden schon mit drei Fights begonnen. Die heftig involvierten Tkachuk-Brüder Matthew und Brad hatten danach durchsickern lassen, dass in einem Gruppenchat die Idee dazu geboren worden sei.

Als das Turnier dann nach Boston zog, mussten auch die Kanadier Buh-Rufe über sich ergehen lassen. Allerdings fielen die beim Sieg über Finnland in der Nacht auf Dienstag weit weniger intensiv aus, als noch zuvor in Montreal. Der Hallensprecher hatte wie schon in Kanada darauf hingewiesen, „die Nationalhymnen und die Spieler zu respektieren“. Auch beim Finale waren nur vereinzelte Buh-Rufe zu hören. Allerdings veränderte Hymnen-Sängerin Chantal Kreviazuk den Text von „O Canada“ leicht von “true patriot love in all of us command” in „true patriot love that none but us command“ und erklärte später gegenüber der Agentur Associated Press, sie habe das getan, weil sie an Demokratie glaube und sich ein souveräner Staat nicht gegen Tyrannei und Faschismus verteidigen müsse.

Das nächste große Turnier mit NHL-Spielern findet schon kommendes Jahr in Europa statt. Dann nehmen die Stars erstmals seit 2014 wieder and den Olympischen Spielen teil. Laut aktueller Konstellation (ohne Beteiligung Russlands; Entscheidung des IOC noch offen) würde die deutsche Mannschaft bei den Spielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo in der Gruppenphase auf die USA treffen. 2028 soll dann ein neuer World Cup of Hockey stattfinden. Zuletzt wurde dieses Turnier 2016 ausgetragen, die Kanadier gewannen gegen eine Weltauswahl (mit sechs deutschen NHL-Spielern) das Finale in zwei Partien. Die Spiele sollen in Nordamerika und Europa stattfinden, mindestens acht Mannschaften sollen teilnehmen

Michael Bauer


Anzeige
Anzeige

Notizen

  • vor 18 Stunden
  • Das Torhüter-Duo bei den Rostock Piranhas ist komplett. Neben Sebastian Albrecht kann der Nord-Oberligist auch Timon Bätge halten. Der 25-Jährige stand in der letzten Saison 19 Mal im Gehäuse der Raubfische und verbuchte eine Fangquote von 88.5 Prozent.
  • vor 2 Tagen
  • Der ESV Kaufbeuren (DEL2) kooperiert weiterhin mit dem EV Füssen (Oberliga Süd).
  • vor 4 Tagen
  • Der ESV Kaufbeuren (DEL2) hat mit Andrew Donaldson (37) einen neuen Co-Trainer präsentiert. Bereits an der University of Windsor arbeitete der Kanadier mit dem neuen ESVK-Chefcoach Todd Warriner zusammen.
  • vor 4 Tagen
  • Wichtige NHL-Deals in der Nacht auf Samstag: Playoff-MVP Sam Bennett bleibt bei den Florida Panthers (acht Jahre à acht Millionen US-Dollar). Die N.Y. Islanders tauschen Noah Dobson nach Montreal für zwei Erstrunden-Picks im Draft 2025 (Victor Eklund und Kashawn Aitcheson).
  • vor 5 Tagen
  • Tommi Satosaari wird zur Saison 2025/26 neuer Torwarttrainer bei den Kölner Haien. Der 50-jährige Finne, der zuletzt in der finnischen Liiga für KooKoo arbeitete, ersetzt bei den Haien den Schweden Nizze Landén, der die Haie auf eigenen Wunsch verlässt.
Anzeige

Die Eishockey NEWS-App

Lesen Sie jetzt alles über die schnellste Mannschaftssportart der Welt auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Alle deutschen Ligen, die NHL und die europäischen Clubs finden Sie auf einen Klick. Mit allen Artikeln und Bildern.