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Sonntag, 25. Mai 2025

Finale der WM 2025 in Stockholm 1:0 nach Verlängerung: Tage Thompson schießt die USA zum Titel, Jeremy Swayman hält die Null

Team USA bejubelt Tage Thompsons Game-Winning-Goal und damit auch den Weltmeistertitel 2025.
Foto: IMAGO/Bildbyran

Die USA sind Eishockey-Weltmeister 2025! Mit 1:0 nach Verlängerung gewann die Mannschaft von Head Coach Ryan Warsofsky am Sonntagabend den Finalkrimi von Stockholm, der nach 60 torlosen Minuten in der Overtime entschieden werden musste. Tage Thompson von den Buffalo Sabres avancierte mit dem einzige Treffer des Abends zum Goldhelden. Für die USA war der Triumph in Stockholm der dritte Weltmeistertitel überhaupt nach 1960 und 1933, und der erste richtige seit 92 Jahren, weil im Jahr 1960 eben ihr Olympia-Sieg auch als WM-Titel zählte.

Die erste Großchance im WM-Finale 2025 hatte Drew O’Connor, der nach fünf Minuten völlig frei im Slot vor Leonardo Genoni auftauchte, in diesem aber seinen Meister fand. Die Schweizer, die von Beginn an das rasant hohe Tempo mitgingen, hatten ihre erste Top-Gelegenheit kurz darauf, unter anderem in ihrem ersten zwar ungenutzten, aber brandgefährlichen Powerplay. Und auch das erste Überzahlspiel der US-Boys sah gleich vielversprechend aus – doch Clayton Keller vergab die beste Möglichkeit, weil Genoni den Puck noch entscheidend abzulenken vermochte. So ging es mit ausgeglichenen Spielanteilen und torlos zum ersten Mal in die Kabinen.

In der 26. Minute hielten dann die Schweizer Fans einmal geschlossen die Luft an, nachdem die USA in Folge eines von Michael Fora mit unrechten Mitteln gestoppten Alleingangs von Frank Nazar einen Penalty zugesprochen bekamen. US-Coach Ryan Warsofsky entschied sich gegen den Gefoulten als Schützen und ließ Conor Garland ran, der mit seinem Versuch aber an Genonis Schoner scheiterte. Insgesamt übernahmen im zweiten Abschnitt aber die USA das Kommando, was sich auch im Schussverhältnis von 28:20 zugunsten der USA nach 40 Minuten widerspiegelte. Die besten Chancen vergaben jedoch Tage Thompson, Michael McCarron per Abfälscher und Nazar in der Schlusssekunde des zweiten Abschnitts in Unterzahl.
 

Das Spiel im Stenogramm: (1 Einträge)

 


Das US-Team überstand auch diese Situation mit einem Mann weniger auf dem Eis und hatte im Schlussdrittel erneut die klareren Torabschlüsse und weiterhin einen Vorsprung von ungefähr zehn Schüssen im Vergleich mit der Schweiz. Da aber Genoni wie auch Swayman nach wie vor sehr aufmerksam und stets auf dem Posten waren, wurde immer klarer, dass dieses Finale womöglich durch einen einzigen Treffer würde entschieden werden. In der 53. Minute hielten die Schweizer Fans ein weiteres Mal ihren Atem an, als Genoni einen Schuss von Keller gerade noch so mit der Fanghand erwischte, der Puck anschließend dann im hohen Bogen im Torraum landete und von der Schweizer Abwehr in höchster Not zur Seite geklärt wurde. Kurz darauf überstanden auch die Eidgenossen ihre zweite Unterzahl an diesem Abend. Und so hieß es auch nach 60 Minuten 0:0, die beiden herausragenden Torhüter des Turniers hatten ein weiteres Zu-Null-Spiel (Swayman nun zwei, Genoni nun fünf!) in ihrer Statistik stehen. Die Zeiten, in denen ein WM-Finale im Penalty-Schießen entschieden wurde, gehören – zum Glück – der Vergangenheit an.

Die Drei-gegen-drei-Overtime sollte nun für eine schnelle Entscheidung sorgen. Und die Chancenanzahl wurden nun zwangsläufig erhöht: Denis Malgin scheiterte schon in der ersten Minute der Verlängerung aus aussichtsreicher Position an Swayman, der den Puck mit der Fanghand über das Tor wischte. Und so fiel die Entscheidung auf der anderen Seite: Tage Thompson hatte einmal in dieser Partie zu viel Platz – und zimmerte den Puck in seiner unnachahmlichen Art ins lange Eck. Die Verlängerung und die Titelträume der Schweiz fanden nach nur 2:02 Minuten der Overtime ein abruptes und aus Sicht der Eidgenossen extrem bitteres Ende. Zum vierten Mal in den letzten zwölf Jahren ging die Schweizer Nationalmannschaft in einem WM-Endspiel als Verlierer vom Eis und musste sich mit Silber begnügen.

Sebastian Groß


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Notizen

  • vor 58 Minuten
  • Der Österreicher Vinzenz Rohrer hat einen über drei Jahre laufenden Entry-Level-Vertrag bei den Montreal Canadiens unterschrieben. Der 20-Jährige, der 2022 an #75 von den Habs gedraftet wurde, spielte zuletzt bei den ZSC Lions (Schweiz) und hat schon zwei WM-Turniere für Österreich bestritten.
  • gestern
  • Mit Marko Sakic verlängerte der bisherige Co-Trainer der EV Lindau Islanders seinen Vertrag beim Süd-Oberligisten und bleibt damit der Assistent von Cheftrainer Michael Baindl, der dem Club ebenfalls erhalten bleibt.
  • gestern
  • Nach fünf Jahren bei den Iserlohn Roosters zieht es den Kanadier Cam MacDonald zu den Schwenninger Wild Wings. Ab August wird der 48-Jährige dann nicht nur für die Arbeit mit Joacim Eriksson und Michael Bitzer verantwortlich sein, sondern auch im Schwenninger Nachwuchs eingebunden werden.
  • gestern
  • Die New York Rangers haben Unterzahl- und Powerplay-Spezialist Chris Kreider (2023/24 noch 47 Saisontore, insgesamt 449 Tore in 15 Spielzeiten für die Rangers) zu den Anaheim Ducks getradet, um Capspace (6,5 Mio. US-Dollar) freizumachen.
  • vor 2 Tagen
  • Der sowohl als Angreifer und Verteidiger einsetzbare Nicklas Müller hat seinen Vertrag mit den Herne Miners (Oberliga Nord) um ein weiteres Jahr verlängert. Der 22-Jährige absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit 27 Spiele für Herne und legte dabei drei Treffer vor.
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