Brent Norris vom EHC Waldkraiburg.
Foto: Del Grosso
Der EHC Waldkraiburg musste in der Verzahnungsrunde zwischen Oberliga Süd und Bayernliga eine Spielwertung samt Punktabzug hinnehmen. Das teilte der Club am Samstagvormittag mit. Bereits am Donnerstagabend erhielt Waldkraiburgs Präsident Wolfgang Klose eine E-Mail vom Bayerischen Eissportverband (BEV). Betroffen war das Spiel vom 9. Februar gegen den ESC Dorfen, das der EHC Waldkraiburg mit 4:2 gewonnen hatte und bei dem Martin Hagemeister erstmals wieder für die Löwen aufgelaufen war. Ursprünglich hatte der 39-Jährige im Sommer seine Karriere beendet und war in die 1b-Mannschaft des EHC Waldkraiburg gewechselt, die in der Bezirksliga des BEV-Bereichs antritt. Prophylaktisch hatte man "Hage" aber auch für die Oberliga gemeldet, welche wiederum vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) organisiert wird. Aufgrund der Organisation durch zwei "unterschiedliche" Verbände hätte der Stürmer, vereinfacht gesagt, auf beiden Meldelisten stehen und bis zu sechs Spiele in der Oberliga absolvieren dürfen. Soweit die Theorie.
Inzwischen spielen die Löwen aber mit ihrer bisherigen Oberliga-Mannschaft in der Verzahnungsrunde mit den Bayernligisten und der organisierende Verband ist der BEV. "Der schreibt vor, dass ein Spieler nicht bei der 1b und bei der ersten Mannschaft gemeldet werden kann", erklärte Wolfgang Klose am Freitag nach dem Spiel gegen Landsberg. Dieser, wie er sagte, "saudumme Fehler" sei zu spät festgestellt worden und erst nach dem Spiel gegen Dorfen wurde Hagemeister offiziell von der Meldeliste der 1b gestrichen. "Leider hat es uns für das Spiel gegen Dorfen aber erwischt" so Klose, der sich nach Bekanntwerden des Fehlers in den Sozialen Netzwerken neben berechtigter Kritik auch einiges an Beleidigungen anhören bzw. durchlesen durfte. Die Mannschaft der Löwen, die sich in den letzten beiden Spielen am Wochenende gegen Landsberg und in Memmingen das Heimrecht und mindestens Platz zwei in der Gruppe sichern wollte, ist inzwischen auf Platz vier zurückgefallen.
"Die Mannschaft war zwar nicht am Boden zerstört, aber natürlich nicht gerade hochmotiviert, nachdem sie erfahren hat, dass wir drei Punkte weniger auf dem Konto haben" erklärte EHC-Coach Rainer Zerwesz nach dem überzeugenden 7:1-Sieg über Landsberg am Freitagabend. "Die Reaktion war umso besser und ich bin wirklich sehr, sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie so ein Gesicht gezeigt hat. Es ist eine ganz junge Mannschaft und da ist es auch nicht selbstverständlich, dass man Landsberg 7:1 aus dem Stadion fegt" so Zerwesz weiter, der dem ganzen Chaos versuchte, auch etwas Gutes abzugewinnen. "Vielleicht hat uns das auch wieder enger zusammengebracht. Man hat heute gesehen, dass alle an einem Strang ziehen und jeder für den anderen eingesprungen ist. Ich bin sehr, sehr stolz auf das Team und das wichtigste ist, dass wir die Playoffs erreicht haben und jetzt geht es weiter."