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Montag, 27. Mai 2019

Fast 60 Prozent stimmen dafür Deutliches Votum der Bürger: Eissporthalle Unna wird nicht abgerissen – Auch Entscheid in Timmendorf

Foto: Michael Michelius/Unna braucht Eis

Laute Sprechchöre, in die Luft gereckte Pompons. Um 20.30 Uhr musste die Freude der Initiative "Unna braucht Eis" raus. Denn da stand die vorläufige Rettung der Eissporthalle Unna fest. Fast 50.000 Bürgerinnen und Bürger von Unna waren am Sonntag aufgerufen, parallel zur Europa-Wahl ihr Votum zu Sanierung oder Abriss der Eissporthalle anzugeben. 7.477 hätten sich für den Erhalt aussprechen müssen, es wurden über 15.000 (59,35%). Interessante Randnotiz: Die Wahlbeteiligung lag etwa zehn Prozent unter der bei der Europawahl.

"Wir sind überwältigt, von der großen Resonanz am heutigen Wahltag und bedanken uns bei den Bürgerinnern und Bürgern für das Vertrauen, dass sie uns geschenkt haben", schrieben die Initiatoren von "Unna braucht Eis" noch am Abend auf Facebook.

In der letzten Woche hatten der DEB und der Landesverbands (EHV NRW) die Initiative "Unna braucht Eis" noch mit einem Flugblatt unterstützt. Darin wiesen die Verbände auf die Schlüssigkeit des Sanierungskonzeptes hin und stellten heraus, dass inzwischen bei allen Sanierungen der Zugriff auf Beratung durch Experten genutzt werden könne. "Die Unterstützung unserer Initiative, auch durch die Verbände, war großartig. Wir haben mit diesem Ergebnis gerechnet", kommentierte Ingo Malak für die Initiative den Ausgang. Der Chef der in Unna seit Jahren dominierenden und die Abrissbefürworter anführenden SPD, Sebastian Laser, gestand schon um 20 Uhr die Niederlage ein.

Die sollte kurz vor der Abstimmung noch eine gemeinsam von den Nachwuchsorganisationen von SPD, CDU, Grünen und FDP verabschiedete Stellungnahme verhindern. Quintessenz: Mit den bei einem Abriss eingesparten Sanierungskosten von mehreren Millionen Euro könnten vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche jenseits des Eishockeys auf den Weg gebracht werden. Damit sind die Parteien krachend gescheitert.

Die Stadt Unna muss nun die Bauleitplanung so verändern, dass eine Wohnbebauung am Standort der Eishalle nur auf angrenzenden Flurstücken erfolgen kann. Zudem ist die Sanierungsfrage zu klären, wobei dafür von der hoch verschuldeten Stadt auch Fördergelder genutzt werden können. "Unna braucht Eis" muss nun ein schlüssiges Betriebskonzept präsentieren. Die Eissportler werden vorerst weiter in den benachbarten Eishalle in Bergkamen, Dortmund, Iserlohn und Hamm aktiv sein müssen.

Nicht nur in Unna fand am Europawahltag ein Bürgerentscheid zur Zukunft der Eishalle statt, auch in Timmendorf gingen die Bürger am Sonntag zur Wahlurne und stimmten für die Sanierung ihrer Eishalle - und zwar erneut, diesmal mit 51,7 Prozent Ja-Stimmen. Schon 2017 hatte es einen Entscheid dazu gegeben, damals votierten 83 Prozent dafür. Seither war von Kommunalpolitikern über einen Neu- oder Umbau diskutiert worden. Nach zwei Jahren mit kaum nennenswerten Sanierungen lief die rechtliche Bindung des Entscheids nun aus.

Initiator Stefan Horstmann: "Wir danken allen Wählern, die ihre Stimme abgegeben haben und danken ebenso allen Helfern, die uns engagiert unterstützt haben. Das Ergebnis der Abstimmung zeigt doch, dass die Timmendorfer zum ETC stehen. Sie wollen, dass die Eis- und Tennishalle nun endlich grundsaniert wird. Wir werden jetzt aufpassen, dass die Aufträge zur Sanierung zügig vergeben werden, damit das Fördergeld abgerufen werden kann. Die Mittel für die Sanierung sind im Haushalt eingestellt und es gibt keinen Grund für Verzögerungen. Die Bürger erwarten jetzt von der Politik, dass die Diskussionen über das ETC aufhören und endlich gehandelt wird."

Markus Terbach/Michael Bauer




Blick in die Eissporthalle Unna (3 Einträge)

 

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