Das Eisstadion in Mittenwald.
Foto: Bauer (Archiv, Februar 2020)
Das drohende Aus für das Eisstadion im oberbayerischen Mittenwald hat hohe Wellen geschlagen, nicht nur im Ort selbst, auch überregional. Während die Betreiberfamilie Mayer weiterhin davon ausgeht, aufgrund der hohen Energiekosten Mitte Oktober den Betrieb einstellen zu müssen (Max Mayer: „Für uns ist immer noch der 16. Oktober der letzte Tag da draußen.“), gibt es für einen Teil der rund 100 aktiven Spieler nun eine Lösung – für einen Teil aber kommt das vorläufige Aus.
Ralf Marte, 1. Vorsitzender des Eishockeyclubs EV Mittenwald, erklärte am Sonntag auf Nachfrage von Eishockey NEWS, dass die U17 sowie die Herrenmannschaft im Spielbetrieb verbleiben können. Auf der Strecke bleiben allerdings die U9, die U11 und die U13, die alle eine Spielgemeinschaft mit dem SC Riessersee bilden. „Wir müssen sie leider vom Spielbetrieb abmelden, das lässt sich eiszeitentechnisch nicht darstellen.“ Man wolle allerdings versuchen, nach Rücksprache mit den Eltern das „eine oder andere Training“ zu organisieren. „Der SC Riessersee hat angeboten, die Kinder unterzubringen. Einen Spielbetrieb dort hätten wir aber dort nicht stemmen können.“
Die U17 (ebenfalls eine Spielgemeinschaft mit dem SC Riessersee) wird in Garmisch-Partenkirchen (rund 20 Kilometer entfernt) trainieren und ihre neun Heimspiele im 35 Kilometer entfernten Götzens in Tirol/Österreich austragen. „Auch das ist schon eine Aufgabe für die Eltern, immer dort hinzupendeln“, sagt Marte. Die Herren (Bezirksliga) trainieren zu später Stunde in Garmisch. Die Spiele sollen ebenfalls dort oder in Götzens stattfinden. Falls auch das nicht klappt, wolle man nach Alternativen suchen. Der BEV zeige sich kooperativ bei Spielverlegungen.
„Das alles hat uns kalt erwischt“, sagt Marte. „Es gibt ja kaum Alternativen.“ Und auch die finanzielle Belastung durch das Umziehen sei hoch – wie hoch, vermag er noch nicht zu beziffern, da ja auch die Kosten im heimischen Stadion gestiegen wären.
Die Hoffnung, dass das Stadion erhalten bleibt, hat er noch nicht aufgegeben. Mit der Marktgemeinde wurde schon gesprochen, das letzte Wort hat der Gemeinderat. Vom DEB und BEV wurde Unterstützung zugesagt, es ging bereits ein Schreiben an den Gemeinderat. „Keiner weiß ob und wie das geht, dass das Stadion wieder in Betrieb genommen werden kann“, sagt Marte. „Die Hoffnung aber besteht.“ Denn eigentlich gäbe es im kommenden Jahr etwas zu feiern: Der Verein wird 60 Jahre alt.
Michael Bauer