DIe Legenden aus Timmendorf nach dem Spiel.
Foto: Jessen
Am Ende wurde Kerry Goulet noch einmal emotional. „Ich kann echt glücklich sein, dass ich mit meinen 66 Jahren gemeinsam mit diesen unglaublichen Männern, die das Timmendorfer Eishockey geprägt haben, auf dem Eis stehen durfte“, schrieb er nach dem zweiten Remember Game am Samstagabend, wo in Timmendorf Legenden aus früheren Tagen auf die aktuelle Regionalliga-Mannschaft der Beach Devils trafen.
Dass die Legenden dabei mit 6:8 den Kürzeren zogen, störte die rund 800 bis 900 Fans, die ins Stadion gekommen waren, kaum. Sie bejubelten die Treffer ihrer ehemaligen Helden, von denen man auch im gesetzteren Alter noch ihr Talent und Können sehen konnte. „Es war wirklich ein Event voller Emotionen und Erinnerungen“, sagte Mit-Organisator Lars Jessen. „Man hat so viele Fans gesehen, die zehn, 15 Jahre nicht da waren. Auch einige Spieler haben sich lange Jahre nicht gesehen.“
Lars und Jens Müller, Mirko Reinke, Marcus Klupp, Korbinian Witting, Markus Krützfeld und Brian Phillips standen unter anderem auf dem Eis. Moritz Meyer und Jan Schumann erzielten jeweils zwei Tore, auch Jarret Reid und Eike Wenzel trafen. „Reid war einer der besten Kanadier, die wir je hier hatten“, sagte Jessen.
Goulet, der nicht nur Spieler bei den Timmendorfern war, sondern das Team auch schon als Spielertrainer coachte, trainierte zuletzt bereits in der dritten Saison das australische Team Melbourne Ice und wurde dort vor wenigen Wochen erstmals Meister. Top-Scorer des Teams war übrigens Ex-NHL-Spieler David Booth, der 2024 ein entscheidender Baustein beim Zweitligameistertitel der Eisbären Regensburg war.
Der Erlös aus dem Remember Game, den Jessen am Sonntag noch nicht beziffern konnte, der aber im niedrigen vierstelligen Bereich liegen dürfte, wird Goulets Wohltätigkeitsorganisation Stop Concussion gespendet.
Ob es zu einer dritten Auflage des Remember Games kommen wird, wollte Jessen am Sonntag trotz der umfangreichen Organisation nicht ausschließen. „Wir hatten da jetzt schon fünf Monate lang viel Stress und man muss auch den finanziellen Aspekt sehen, aber wir haben viel schönes Feedback bekommen. Es war ein gelungener Abend mit Emotionen und Gänsehautmomenten. Auch die Spieler haben gesagt, sie würden sich freuen, wenn wir es wieder machen.“
Goulet brachte es in seinem Facebook-Eintrag noch einmal auf den Punkt: „Ich betreibe den Sport, den ich liebe, seit 63 Jahren, und der gestrige Abend war einer der besten.“
Michael Bauer