Leon Draisaitl nach seiner Ankunft am Flughafen.
Foto: Nickolaus
"The German Gretzky" ist zuhause. Um 10.41 Uhr landete Air Canada-Flug 844 auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt. Exakt 40 Minuten später wurde Leon Draisaitl von seiner Familie, DEB-Pressechef Alexander Morel und rund einem Dutzend Jounalisten in der Ankunfthalle B2 begrüßt. In der Nacht zum Donnerstag war der 21-Jährige mit den Edmonton Oilers in Spiel sieben der NHL-Halbfinalserie gegen Anaheim ausgeschieden. Jetzt soll Draisaitl Deutschland bei der Heim-Weltmeisterschaft in das Viertelfinale führen.
Leon Draisaitl, wie fühlen Sie sich nach diesem Flug? Werden Sie heute Abend schon auflaufen?
Leon Draisaitl: "Ich werde mich nachher mit Bundestrainer Marco Sturm unterhalten. Und dann werden wir sehen."
In Köln herrscht eine Riesen-Euphorie um Ihre Person. Sie sind dort großgeworden. Mit welchen Gefühlen kehren Sie nun zurück?
Draisaitl: "Das ist schon überwältigend. Ich wurde in Köln geboren, bin dort aufgewachsen und habe als kleiner Junge die Spiele der Haie verfolgt. Ich freue mich riesig. Auch für mich ist dies nun etwas ganz, ganz Besonderes."
Sie kennen viele Ihrer Mitspieler von gemeinsamen Tagen während der letzten WM und der Olympia-Qualifikation. Die Integration dürfte nicht schwerfallen.
Draisaitl: "Ja, ich habe mit den meisten schon mal zusammengespielt. Da zählen keine Ausreden. Ich bin gekommen, um dem Team zu helfen."
Lässt sich in der Kürze der Zeit das Playoff-Aus überhaupt schon verdauen und in den WM-Modus umschalten?
Draisaitl: "Natürlich ist es schmerzhaft, und es wird sicher noch ein paar Tage dauern, bis das verarbeitet ist. Auf der anderen Seite habe ich die WM auch von Nordamerika aus mit einem Auge verfolgt und freue mich sehr, wieder für Deutschland zu spielen."
Bleibt während der NHL-Playoffs dafür überhaupt die Möglichkeit?
Draisaitl: "Ja, natürlich. Viele Freunde spielen mit. Da will man wissen, was los ist; gerade bei einer Heim-WM."
Ihr Kommen ist mit einer enormen Erwartungshaltung verbunden. Spüren Sie besonderen Druck?
Draisaitl: "Nein. Druck hat man überall. Ganz egal, wo man spielt. Als Sportler muss man immer performen und seine Leistung bringen. Ich versuche, mein Spiel zu spielen und dem Team zu helfen."
Werden Sie vor dem heutigen Spiel noch mal auf das Eis gehen, um sich aufzulockern, oder müsste man im Falle eines Einsatzes von einem Kaltstart sprechen?
Draisaitl: "Nein. Das wäre dann schon ein eiskalter Start. Aber darin sehe ich kein Problem."
Haben Sie schon Pläne, wie es für Sie in der kommenden Saison weitergeht?
Draisaitl: "Ja, Pläne habe ich schon. Aber die behalte ich jetzt erst mal für mich."
aufgezeichnet von Michael Nickolaus