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Montag, 12. November 2018

Tiefe Einblicke aus Mannschaftskreisen über Zeit unter Marco Sturm Verteidiger Moritz Müller: „Marco war einer, der uns den Glauben an uns selbst zurückgegeben hat“

Moritz Müller führte das Nationalteam beim letzten Spiel von Marco Sturm hinter der DEB-Bande als Kapitän an.
Foto: City-Press

Verteidiger Moritz Müller war einer der Silberhelden, die unter Marco Sturm den größten Erfolg in der DEB-Geschichte feiern konnten. Sichtlich bewegt zeigte sich der Kapitän der Kölner Haie, der ebenso das C der Nationalmannschaft bei der abschließenden 0:2-Niederlage gegen die Slowakei auf der Brust trug, nach Spielende am Sonntagabend in der Mixed Zone. Der 31-Jährige war zudem einer der Protagonisten, die im Video im Rahmen der Abschiedszeremonie emotionale Worte an den künftigen Co-Trainer der Los Angeles Kings richteten.

Herr Müller, als welche Art von Trainer- und Menschentyp haben Sie Marco Sturm in den letzten Jahren erlebt?

Moritz Müller: "Er ist einer, der antreibt und nicht immer den für sich selbst angenehmsten Weg wählt, aber auch Probleme anspricht. Einer, der an uns glaubt. Nicht jemand, der Nationaltrainer ist und bei der WM mal schaut. Marco war einer, der uns den Glauben an uns selbst zurückgegeben hat - und das sollten wir uns jetzt mit dem Neuen auch erhalten."

Der Neue - muss der einen ähnlich großen und strahlenden Namen haben wie Marco Sturm?

Müller: "Finde ich persönlich jetzt nicht. Na klar muss er eine Autorität haben und die erreicht man einfach durch Fachkompetenz. Dafür muss man aber nicht immer die beste Karriere als Spieler gehabt haben. Ich hatte viele Trainer, die selbst keine guten Spieler waren. Es sollte schon einer sein, der den Weg die letzten Jahre beobachtet hat, der gesehen hat, was passiert ist im Verband und bereit ist, diesen Weg weiterzugehen."

Was war das Besondere am Coaching unter Marco Sturm?

Müller: "Als deutsche Nationalmannschaft ist man nicht immer unbedingt mit der breitesten Brust zu Turnieren gereist. Er hat uns das Gefühl gegeben, überall gewinnen zu können und das auch von uns abverlangt. Dieser unbändige Ehrgeiz und dieser Wille - noch dazu ist er ein großartiger Mensch. Wir wollten alle für ihn durchs Feuer gehen."

Gab es denn jetzt irgendetwas, was man in der Kabine an den Bundestrainer übergeben hat?

Müller: "Ja klar. Aber ich denke das Wichtigste ist nicht irgendetwas Materielles, sondern Worte - und was soll man da sagen? Eigentlich ist es traurig, gleichzeitig freuen wir uns für ihn. Wir sind ihm auch sehr dankbar, dass er uns das alles mit ermöglicht hat. Wir sind wirklich sehr eng zusammengewachsen in der Zeit und es war sehr besonders."

Man hätte Marco Sturm doch sicher gern mit einem Sieg verabschiedet, oder?

Müller: "Logisch, das hätten wir alle gerne. Das ändert aber nichts mehr an diesem Gefühl. Es ist wie es ist, er ist gegangen und über diese Niederlage wird er nicht allzu lange nachdenken. Das ändert nichts an der Zeit, die wir miteinander hatten."

Was sagen Sie zu der Stimmung in Krefeld?

Müller: "Ich denke, so ein Turnier an einem neuen Standort muss sich immer erst etablieren. Für den Anfang war das ganz gut, am Samstag waren es glaube ich rund 6.500 Zuschauer. Das war ganz ordentlich - ich würde mich freuen, wenn es nächstes Jahr noch mehr werden."

Interview: Sebastian Groß/Michael Bayer


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