Bundestrainer Toni Söderholm und DEB-Präsident Franz Reindl (v.l.).
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"Von meiner Seite könnte es morgen losgehen!" Nein, an Motivation für die Vorbereitung auf die Eishockey-Weltmeisterschaft (10. bis 26. Mai in Bratislava und Kosice) scheint es Toni Söderholm nicht zu mangeln. Bis zum kommenden Montag, den 08. April, muss sich der neue Bundestrainer allerdings noch gedulden, ehe sich sein Team in Garmisch-Partenkirchen erstmals trifft und die heiße Phase vor dem Turnier in der Slowakei einläutet. "Wenn am Montag die erste Scheibe auf dem Eis ist, wird alles dafür getan, dass unser Spiel funktioniert", blickt Söderholm voraus.
Die erste Phase der WM-Vorbereitung wird der Finne dann mit drei Goalies, neun Verteidigern und 13 Angreifern bestreiten. Wer genau diese 25 Akteure sein werden, wird der Deutsche Eishockey-Bund im Laufe der nächsten Tage kommunizieren, doch bei einer Pressenkonferenz in Garmisch-Partenkirchen am Dienstagmittag verriet Söderholm bereits, dass fünf Olympia-Silbermedaillengewinner, zwei Spieler aus dem Aufstiegskader der U20-Nationalmannschaft sowie der Partenkirchener Marcus Weber (Thomas Sabo Ice Tigers) als Lokalmatador mit von der Partie sein werden. "Wenn die letzten Rückmeldungen positiv sind, haben wir eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern", ist Söderholm überzeugt.
Möglich, dass einer der beiden U20-Akteure Toptalent Dominik Bokk sein wird. "Dominik ist interessant für uns. Er ist ein sehr talentierter Spieler und hat in seiner harten Phase im Februar hoffentlich gelernt, wie hart man über die gesamte Saison arbeiten muss", sagte Söderholm über den Flügelstürmer, der mit den Växjö Lakers bereits aus den Playoffs der schwedischen SHL ausgeschieden ist. Und auch die College-Akteure Nico Sturm (unterzeichnete am Montag einen NHL-Vertrag bei den Minnesota Wild), Marc Michaelis und Parker Tuomie hat Söderholm auf dem Zettel, wie der Bundestrainer bestätigte.
Selbiges gilt natürlich auch für die deutschen NHL-Profis. "Wir fangen sofort an, die Spieler zu kontaktieren, wenn die Hauptrunde vorbei ist. Allgemein sind die NHL-Spieler sehr positiv, wenn es um die Nationalmannschaft geht", berichtet Söderholm. Mit Leon Draisaitl, Tobias Rieder (beide Edmonton Oilers) sowie Korbinian Holzer (Anaheim Ducks) werden drei deutsche Akteure die Playoffs mit ihren NHL-Teams sicher verpassen und für die Weltmeisterschaft somit theoretisch zur Verfügung stehen. Dazu könnten sich auch noch Torhüter Philipp Grubauer (Colorado Avalanche; Playoff-Teilnahme noch offen) sowie Thomas Greiss, Dennis Seidenberg und Tom Kühnhackl im Falle eines schnellen Endrundenscheiterns der New York Islanders gesellen.
"An der Versicherung wird es bei den NHL-Spielern nicht scheitern. Zusammen mit dem internationalen Verband werden wir das hinbekommen", kündigt DEB-Präsident Franz Reindl jedenfalls bereits an. In Garmisch-Partenkirchen wird die DEB-Auswahl dann am 13. April dann auch eines der ersten WM-Testspiele im Rahmen der Euro Hockey Challenge bestreiten. Den Auftakt macht die Nationalmannschaft aber am 11. April in Kaufbeuren. Beide Male ist der Gegner die Slowakei. Vor dem Start der Weltmeisterschaft finden insgesamt sieben Länderspiele statt, das letzte davon am 7. Mai in Mannheim gegen die USA. "Das ist ein ausgewogenes Vorbereitungsprogramm mit fordernden Spielen. Es geht darum, über diese Wochen die beste Mannschaft zu finden", so DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel.