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Mittwoch, 17. April 2019

Bergmann mit Doppelpack, Bokk mit drei Assists 4:5 in Tschechien: Deutsches Nationalteam muss erste Niederlage der WM-Vorbereitung hinnehmen, überzeugt aber über weite Strecken

Das deutsche Eishockey-Nationalteam um den erneut erfolgreichen Marc Michaelis (rechts im dunklen Trikot mit der Nummer 65) bot den favorisierten Tschechen am Mittwochabend mehr als ordentlich Paroli, verlor letztlich allerdings knapp mit 4:5.
Foto: imago

Nach den zwei Erfolgen über die Slowakei in der vergangenen Wochen hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am Mittwochabend ihre erste Niederlage der laufenden WM-Vorbereitung hinnehmen müssen. Beim 4:5 (2:4, 1:0, 1:1) in Tschechien arbeitete sich das Team von Bundestrainer Toni Söderholm nach einem missglückten Start und einem zunächst unglücklichen Auftritt von Goalie Dustin Strahlmeier allerdings gut in die Partie und zeigte eine über weite Strecken ansprechende Leistung, auf der die DEB-Auswahl um die Youngster Lean Bergmann (zwei Tore) und Dominik Bokk (drei Assists) weiter aufbauen kann.

Vor heimischem Publikum in Karlovy Vary agierten die Tschechen von Beginn an enorm druckvoll und erspielten sich schnell erste gute Torgelegenheiten. Das deutsche Team hingegen fand in den Anfangsminuten kaum in die Partie, und so stand es nach einem Doppelschlag innerhalb von 18 Sekunden (!) in der sechsten Spielminute auch schon 2:0 für die Gastgeber: Zunächst fiel ein von Dustin Strahlmeier, der im deutschen Tor diesmal den Vorzug vor Mathias Niederberger sowie Niklas Treutle erhielt, parierter Schuss von Jakub Krejcik hinter dem DEB-Goalie wieder herunter und landete im Netz, ehe mit Jan Kolar ein weiterer Defender aus kurzer Distanz zum 2:0 für Tschechien erhöhte.

Eine Vier-Minuten-Strafe gegen den Tschechen Michal Repik nach einem hohen Stock gegen Tim Wohlgemuth sorgte dann allerdings dafür, dass die deutsche Mannschaft in der Begegnung ankam. Die DEB-Auswahl ließ die Scheibe im resultierenden Powerplay hervorragend laufen, und binnen etwas mehr als zwei Minute verwertete Lean Bergmann zwei Rebounds und egalisierte somit zum 2:2 (8., 10.).

Unter dem Strich blieben jedoch die aggressiv forecheckenden Tschechen in einem temporeichen, wilden und äußerst unterhaltsamen ersten Drittel das etwas bessere Team und gingen folgerichtig auch erneut in Führung: Erst traf David Tomasek mit einem haltbaren Handgelenkschuss durch Strahlmeiers Beine zum 3:2 (14.), und 40 Sekunden vor der ersten Pausensirene sah der deutsche Goalie erneut schlecht aus, als er bei einem eigentlich harmlosen Schuss aus der Ecke von Ondrej Beranek den kurzen Pfosten nicht zumachte und der Puck von Strahlmeier zum 4:2 ins Tor prallte. Allerdings offenbarte nicht nur der Schwenninger Schlussmann, sondern die gesamte deutsche Defensivarbeit im Auftaktabschnitt Schwächen.

Im zweiten Drittel hatte das DEB-Team die Tschechen dann jedoch über weite Strecken etwas besser im Griff, und gleichzeitig zeigte die deutsche Mannschaft im Spiel nach vorne weiterhin einen vielversprechenden Auftritt. So verkürzte Düsseldorfs Defender nach einem Vier-gegen-drei-Konter mit einem satten Direktschuss zum 3:4, und in der Folge hatte die DEB-Auswahl sogar die eine oder andere gute Ausgleichschance. Nach 40 Minuten hatte in der mittlerweile weitestgehend ausgeglichenen Partie jedoch der knappe tschechische Vorsprung Bestand.

Doch im Schlussabschnitt bestätigte das deutsche Team den positiven Eindruck des Mitteldrittels und präsentierte sich weiter mindestens gleichwertig. So erhöhte Tschechien durch eine Einzelaktion von Tomas Mertl, der im Powerplay zu viel Zeit und Raum hatte, vor Strahlmeiers Gehäuse zog und den deutschen Torhüter mit einem Rückhandschuss in den Winkel bezwang, knapp neun Minuten vor der Schlusssirene zwar auf 5:3, aber auch von diesem Rückschlag ließ sich die spielerisch überzeugende DEB-Auswahl nicht unterkriegen und kam durch einen weiteren Überzahltreffer von Marc Michaelis, der nach einem glänzenden Querpass von Leo Pföderl am zweiten Pfosten einschoss, erneut auf ein Tor heran (57.). Nur wenige Augenblicke später hatte das Söderholm-Team durch den aufgerückten Verteidiger Fabio Wagner sogar noch eine hervorragende Gelegenheit zum 5:5, doch letztlich sollte es beim knappen tschechischen Sieg bleiben.

"Es war ein hart umkämpftes Spiel mit hohem Tempo. Die Jungs haben einen guten Einsatz gezeigt und sich eine Chance gegeben, um in das Spiel zurückzukommen. Natürlich war es eine andere Partie als noch gegen die Slowakei, aber insbesondere aus dem heutigen Spiel kann man sehr viel für die zukünftigen Herausforderungen lernen", sagte Söderholm, der mit seinem Team bereits am Donnerstag ab 17.20 Uhr (kostenlos live bei MagentaSport) erneut in Karlovy Vary auf die Tschechen trifft, nach der Begegnung.

Stefan Wasmer

Das Spiel in der Statistik (1 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • vor 14 Stunden
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • vor 22 Stunden
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • gestern
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 3 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 3 Tagen
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
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