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Sonntag, 12. Mai 2019

Die Stimmen zum 2:1-Erfolg über Dänemark Ein Nicht-Tor, ein Zaubertor und ein bärenstarker Torhüter: Mathias Niederberger führt Deutschland zum Sechs-Punkte-Wochenende

Eine feine Einzelleistung von Frederik Tiffels elf Sekunden vor Ende des zweiten Drittels sollte im Duell mit Dänemark den Unterschied machen.
Foto: imago images / Laci Perenyi

"Am Ende ist es egal, Hauptsache wir haben gewonnen", sagte Lean Bergmann zu seinem "geklauten" ersten WM-Treffer für das deutsche Nationalteam nach dem 2:1-Erfolg über Dänemark am Sonntagnachmittag. Der Youngster hatte wie viele andere in der deutschen Mannschaft zunächst keine Erklärung dafür, weshalb sein vermeintlicher Treffer zum 1:0 in der siebten Spielminute nicht gezählt hatte. "So ein paar Sekunden habe ich mich freuen können. Als sie begonnen haben, das Tor zu reviewen, war mir schon klar, dass es sich vielleicht noch einmal ändert", so der 20-Jährige, der bei den Iserlohn Roosters 2018/19 in der DEL zu glänzen wusste, weiter.

Auch sein Sturmkollege Yasin Ehliz, der den Torhüter letztendlich behindert haben soll, war etwas ratlos in der Nachbetrachtung. "Man müsste den Schiedsrichter mal fragen, was er gesehen hat. Ich wüsste nicht, wo ich ihn behindert habe", so der Stürmer des EHC Red Bull München. Letztendlich konnte nur Bundestrainer Toni Söderholm genaue Auskunft darüber geben, weshalb das Referee-Gespann um Manuel Nikolic (Österreich) und Yevgeni Romasko (Russland) der vermeintlich frühen Führung der deutschen Auswahl die Anerkennung verweigerte: "Es war nicht der Kontakt mit dem dänischen Torwart entscheidend, der ging ja vom Torhüter aus. Yasin war - von oben gesehen - ein kleines Stück im Torraum. Das ist ein dreidimensionales Foto, was man hierbei verwendet." Und weil Ehliz damit Sebastian Dahm im Tor der Dänen die Sicht nahm, während er mit seinem Rücken eine Winzigkeit innerhalb des Torraums war, wurde der Treffer zurückgenommen.

"Vielleicht brauchen wir demnächst eine solche Entscheidung für uns. Wir müssen nicht jammern, nach den Regeln war das korrekt", so Söderholm nach der Partie, als sich die Nerven beruhigt hatten. So eine 3D-Analyse der Szene ist - für Fans und Beobachter - einfach nur schwer nachzuvollziehen. Da es der deutschen Auswahl nicht die Punkte kostete, war der Finne an der deutschen Bande nach dem 2:1-Erfolg sogar zum Scherzen aufgelegt. Er habe seinen Hintern "wohl etwas zu sehr trainiert", sagte Söderholm mit einem Grinsen über Ehliz, der sich deshalb nicht gänzlich aus dem Torraum heraushalten konnte.

Die Stimmen zum Spiel (4 Einträge)

 

Ungeachtet dieser strittigen Entscheidung zu Spielbeginn machte das deutsche Team die Partie im Schlussdrittel noch einmal unnötig spannend. Die Spieler begaben sich nach der Schlusssirene auf Fehlersuche. "Wir müssen die Kleinigkeiten richtig machen. Vielleicht die Einsätze etwas kürzer halten und die Turnover an der eigenen blauen Linie abstellen", urteilte Ehliz. "Wir hatten nicht mehr die nötige Geduld an der Scheibe. Man hält den Schläger etwas fester als sonst", bilanzierte Matthias Plachta zur Zitterpartie im Schlussabschnitt. Und auch Kapitän Moritz Müller fand deutliche Worte: "Wir haben 40 Minuten gutes Eishockey gespielt. Dann haben wir zu früh angefangen zu verwalten. Da laden wir den Gegner zu zu vielen Chancen ein, das dürfen wir nicht machen."

Doch die DEB-Auswahl hatte in Mathias Niederberger wie schon am Samstag einen sicheren Rückhalt. Mit bärenstarken Paraden hielt der Schlussmann der Düsseldorfer EG den zweiten Turniererfolg fest und sicherte der Mannschaft so ein Sechs-Punkte-Wochenende. Und nun kann sich das Team auf einen trainingsfreien Montag und NHL-Torhüter Philipp Grubauer als Verstärkung freuen. "Was der ,Grubi' in der NHL gehalten hat, das war schon abartig. Deshalb sind wir jetzt schon froh, dass er da ist", blickt Ehliz auf die kommenden schweren Aufgaben voraus. Doch Grubauer ist nicht der einzige Top-Goalie im Kader, wie Plachta meint und über Niederberger sagt: "Was der wieder rausgeholt hat, mein lieber Herr. Es ist kein Wunder, dass er Spieler des Tages geworden ist."

Sebastian Groß


Kurznachrichtenticker

  • vor 12 Stunden
  • Die Selber Wölfe (DEL2) sind nach eigenen Angaben zum wiederholten Male mit einer Geldstrafe bedacht worden. Grund seien Becherwürfe im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen am Freitag vergangener Woche. Sie sprechen von finanziellem Schaden und beflecktem Image und suchen nach den Werfern.
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  • Das DEL-Schiedsgericht hat die Sperre von fünf Spielen inklusive einer Geldstrafe gegen Jakob Weber von den Eisbären Regensburg aufrechterhalten, nachdem Weber Berufung gegen das Urteil eingelegt hatte. Somit ist der Verteidiger nun noch drei weitere Spiele gesperrt.
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  • Goalie Timo Herden verlässt die Saale Bulls Halle. Der 29-Jährige kam beim Nord-Oberligisten in den vergangenen beiden Spielzeiten auf insgesamt 89 Einsätze.
  • vor 2 Tagen
  • Sascha Paul wird der neue Nachwuchs-Sportchef und Headcoach für den gesamten Nachwuchs von der U7 bis zur U20 bei den Lindau Islanders (OL Süd). Er war von 2018 bis 2022 bereits Sportlicher Leiter beim EVL und folgt auf Spencer Eckhardt, der als Jugendleiter zu einem höherklassigen Club wechselt.
  • vor 2 Tagen
  • Die NHL-Ergebnisse aus der Nacht zum Dienstag: St. Louis Blues – Vegas Golden Knights 1:2 n.V. (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) und Vancouver Canucks – Los Angeles Kings 2:3 (1:1, 0:2, 1:0).
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