Yannik Valenti erzielte das einzige Tor der DEB-Auswahl beim 1:4 gegen Kanada.
Foto: DEB/Diekmann
Der dritte Gegner der deutschen Mannschaft bei der U20-Weltmeisterschaft in Tschechien war Kanada, Rekordweltmeister dieser Altersklasse. Die DEB-Auswahl hielt gegen den Favoriten, der ohne Mega-Talent Alexis Lafrenière (verletzt) und Joe Veleno (gesperrt) mit nur elf Angreifern angetreten war, phasenweise gut mit und war im zweiten Drittel auf dem Weg zum Ausgleichstor, doch am Ende stand sie bei der 1:4-Niederlage mit leeren Händen da. Den Ehrentreffer für die Schwarz-Rot-Goldenen erzielte kurz vor Schluss Yannik Valenti.
Herr Valenti, wie schätzen Sie die Leistung des deutschen Teams im Spiel gegen Kanada ein?
Yannik Valenti: „Ich denke, dass wir über weite Strecken ein ganz solides Spiel gemacht haben. Was uns auf diesem Level im Moment noch bessere Ergebnisse kostet, sind die dummen Strafen, die wir bekommen – und dann meistens auch noch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Dann kommt noch dazu, dass wir unsere Chancen vorne nicht genutzt haben und direkt nach einer liegengelassenen Torchance das 2:0 für Kanada fällt. Die kleinen Details sind enorm wichtig, wenn man auf diesem hohen Niveau Spiele gewinnen möchte. Man darf sich einfach keine Fehler erlauben, in jedem Wechsel muss alles stimmen. Wenn das nicht der Fall ist, dann nutzen diese starken Nationen ihre Möglichkeiten und schießen auch Tore.“
Ist Kanada vielleicht noch einen Tick zu groß für die deutsche Mannschaft?
Valenti: „Wenn wir unsere kleinen Fehler abstellen würden und unserer Chancen verwerten würden, dann kann so ein Spiel auch anders laufen. Wenn wir beispielsweise das 1:1 geschossen hätten, dann fangen die Kanadier vielleicht auch an, etwas zu wackeln und machen Fehler. Aber wir treffen das Tor nicht und bekommen im Gegenzug das 2:0. Das hat uns letztendlich das Genick gebrochen.“
War der Vergleich mit Kanada für Sie besonders, weil Sie in der vergangenen Saison in Kanada gespielt haben?
Valenti: „Ich kenne zwar ein paar Jungs aus der kanadischen Mannschaft, da ich im vergangenen Jahr gegen sie auf dem Eis stand. Aber nichtsdestotrotz ging es auch hier um drei Punkte für uns, wie in den Spielen gegen die anderen Teams auch. Es war für mich auch vom Gefühl ein Spiel wie jedes andere.“
Im letzten Gruppenspiel geht es heute gegen Russland, wo die DEB-Auswahl mindestens einen Zähler holen und danach auf die Schützenhilfe Kanadas hoffen muss. Was muss das Team anders machen als gegen die Ahornblätter?
Valenti: „Wir müssen die kleinen Details richtig machen, die Scheibe aus der Zone bringen, unsere Chancen nutzen, jeden Schuss blocken und versuchen, die Russen zu frustrieren. Wenn sie frustriert sind, dann ziehen sie vielleicht auch eine oder andere Strafe, die wir mit unserem guten Powerplay nutzen können. Ich denke, es wird vielleicht sogar etwas härter werden als gegen Kanada, denn die Russen sind sehr robust und körperlich groß. Wir müssen von der ersten Minute an bereit sein und das werden wir auch.“
Interview: Annette Laqua