Tom Kühnhackl bejubelt mit Tobias Rieder seinen Treffer zum 1:2 beim Sieg gegen die Schweiz im Viertelfinale.
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Sein schmerzverzerrtes Gesicht ist den deutschen Fans in Erinnerung geblieben. Schuss um Schuss blockte Tom Kühnhackl bei der WM in Riga, vor allem beim Sieg gegen Kanada. Der 29-Jährige zeigte, wie er seine Rolle als Shutdown-Spieler in Nordamerika perfektioniert hatte. Diese Umstellung in seinem Spiel hatte ihm einen Stammplatz in der NHL eröffnet und ihn zu wichtigen Bestandteilen zweier Stanley-Cup-Siegerteams (2016 und 2017 mit Pittsburgh) gemacht. 290-mal spielte er in der NHL, davon 38 Playoff-Partien.
Nun wechselt er nach Schweden, zum Champions-League-Teilnehmer Skelleftea AIK, wo auch Nationalmannschaftskollege Stefan Loibl spielt. Dabei hatten die Fans in Deutschland mit einem Wechsel in die PENNY DEL gerechnet. München oder Mannheim tauchte in der Gerüchteküche auf, Krefeld gab das Interesse sogar öffentlich zu. NEWS-Informationen zufolge soll auch die Schweiz im Gespräch gewesen sein. Er habe auch gehofft, dass er noch einmal in Nordamerika unterkomme. „Der Wechsel in die DEL wird irgendwann passieren. Hier hat meine Karriere angefangen und ich möchte, dass sie hier auch zu Ende geht. Aber noch kommt das zu früh, wenn man auch Angebote aus Schweden hat.“
🎥 Lägeskoll med vårt senaste nyförvärv @Tkuhn14 efter hans första dag med laget. pic.twitter.com/SIrDTWgXGq
— Skellefteå AIK (@skelleftea_aik) August 17, 2021
Gern würde er sehen, dass sich in Skelleftea seine Rolle etwas ändert. „So wie bei der WM“, sagt der Landshuter, wo er sich nicht nur in Schüsse warf, sondern auch schöne Treffer (wie gegen Kasachstan erzielte). „Dass ich vielleicht das eine oder andere Tor erziele.“ Drei waren es bei der WM. Beim Test am Mittwoch gegen Björklöven, bei dem unter anderem Loibl ein Tor erzielte, kam er noch nicht zum EInsatz.
Auf die vielen blauen Flecken und die Intention angesprochen, muss er lachen. „Wie das ist? Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Wenn jemand das mal erleben mag, soll er sich gerne in einen Schuss reinwerfen.“ Er sei es mittlerweile gewohnt und wisse auch wie er sich in die Schüsse „reindrehen“ müsse. „Man muss schmerzfrei sein, denn da tut schon oft einiges weh. Aber du weißt, dass du deinem Torwart hilfst, weil kein Schuss aufs Tor geht. Und das gibt nicht nur dir ein gutes Gefühl, sondern der ganze Mannschaft.“
Aber auch wenn er jetzt mehr Offensive anstrebt, stellt er doch klar: „Das Unterzahlspiel und das Blocken von Schüssen wird immer ein Teil von mir bleiben. Wenn wir 30 Sekunden vor dem Ende in Unterzahl 2:1 vorne liegen und ich keine Scheiben vorbei lasse, weiß ich, dass ich meinen Job erledigt habe.“
Michael Bauer