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Mittwoch, 25. Mai 2022

Vor dem Viertelfinale gegen Tschechien Ärger über Schweizer Checks verraucht und ein besonderes Trainerduell – Noebels: "Wir haben noch eine Rechnung offen"

Für die deutsche Nationalmannschaft um NHL-Goalie Philipp Grubauer geht es am Donnerstag in Helsinki um den Einzug ins Halbfinale.
Foto: IMAGO / ActionPictures

Am Donnerstagnachmittag geht es für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM 2022 in Finnland um den Einzug ins Halbfinale. Das Viertelfinalduell mit Tschechien beginnt um 15:20 Uhr nachmittags und wird wie gewohnt live bei SPORT1 und MagentaSport übertragen. „Tschechien arbeitet als Mannschaft gut zusammen, ist gut gecoacht und ihr Spiel ist, wie gewohnt, von technisch guten Spielern geprägt. Sie sind ein gefährlicher Gegner, aber es gibt in dieser Runde sowieso nur noch gefährliche Gegner", so Bundestrainer Toni Söderholm über das Viertelfinalduell mit dem Nachbarland. 2019 in der Slowakei musste sich sein Team nach ebenfalls herausragender Hauptrunde den Tschechen im Viertelfinale von Bratislava mit 1:5 geschlagen geben. Nun soll es in Helsinki anders laufen, so Angreifer Marcel Noebels: „Wir haben mit den Tschechen noch eine Rechnung offen. Diesmal wollen wir ins Halbfinale und dafür werden wir alles geben."

"Gut gecoacht", sagte Söderholm gewiss auch deshalb, weil mit Kari Jalonen an der Bande der Tschechen nicht nur der ehemalige Trainer von Toni Söderholm aus dessen Zeit in Helsinki steht, sondern auch der Coach, der das deutsche Team als Berater von Söderholm bei der WM 2019 in der Slowakei unterstützte. "Ich habe riesengroßen Respekt vor Kari als Trainer. Er hat mich damals als Spieler wieder in die Spur gebracht, als ich meinen eigenen Faden verloren hatte", so der Bundestrainer über die gemeinsame Vergangenheit. "Damals habe ich erstmals gemerkt, was man alles tun muss, um zu gewinnen. Und ich habe endlich erstmals etwas gewonnen", so Söderholm weiter – 2011 holte Söderholm unter Coach Jalonen mit IFK Helsinki genau in der Halle, in der am Donnerstag das Duell der beiden Coaches steigt, die finnische Meisterschaft.

Vorausgeblickt auf das Spiel gegen die nun auch finnisch gecoachten Tschechen sagt Söderholm: "Die Möglichkeit besteht schon, dass es wie ein Schach-Match wird. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es so wird." Auch im Halbfinale 2021 gegen Finnland entwickelte sich ein sehr taktisch geprägtes Spiel, weil sich beide Teams eben sehr gut kannten. Söderholm glaubt aber nicht an eine Wiederholung dessen und will den Fokus vor dem Duell in der Runde der besten Acht nicht auf den Coaches belassen, sondern auf die Eisfläche rücken: "Es geht hier nicht um uns, sondern um ein hoffentlich sehr gutes Eishockeyspiel."

Ein sehr gutes Eishockeyspiel war auch der Gruppenabschluss gegen die Schweiz – trotz der knappen Niederlage im Shootout und der Turbulenzen um die beiden überharten Checks der Eidgenossen. "Wenn so etwas passiert, nimmt das leider auch den Fokus von einem ansonsten guten Eishockeyspiel", meint der Finne an der deutschen Bande, der direkt nach dem Spiel gegen die Schweizer sagte: „Die Schiedsrichterleistung war in Ordnung, bis auf die beiden Sachen, die passiert sind. Das waren katastrophale Entscheidungen, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Vor den Turnieren sprechen wir bei der Weiterbildung für Coaches durch die Schiedsrichter genau über solche Szenen – und deshalb ist das für mich völlig unverständlich. Wir reden über Checks, die nichts mit dem Sport und Respekt zu tun haben. Das ist einfach zu gefährlich, was da passiert.“ Noch mehr als über die Aktion gegen Gawanke ärgerte den Finnen das äußerst gefährliche Einsteigen von Fabrice Herzog gegen Samuel Soramies an der Schweizer Spielerbank. "Das waren fünf Minuten, da gibt es nichts zu diskutieren, so Söderholm, der am spielfreien Mittwoch aber auch klarstellte, dass die Emotionen bereits wieder verraucht sind: "Das war gestern."

Der volle Fokus gilt nun dem Viertelfinalgegner Tschechien. "Wir gehen wie bisher auch in das Spiel hinein. Wir schauen auf ihre taktische Spielweise und darauf, was sie im bisherigen Turnier und im Training gemacht haben. Daraus erhalten die Spieler eine Analyse, die so zehn bis elf Minuten dauert", erklärt Söderholm ausführlich die Vorbereitung auf das Duell mit dem Nachbarland. Und mit Blick zurück auf das 1:5 in Bratislava 2019 ist sich der Finne sicher. "Wir haben mehr Geduld als damals. Wir sind dort übermotiviert geworden. Aber die Mentalität der Spieler hat sich deutlich verbessert."

Der deutsche Penalty-Thriller am Dienstag sorgte auch für WM-Bestmarken im TV- und Digitalbereich: Mit 6,1 Prozent bei den Gesamt-Zuschauern und 12,1 Prozent in der SPORT1-Zielgruppe M14-59 erzielt der Sender die höchsten Marktanteile im bisherigen Turnier. Neben dem Spiel der deutsche Mannschaft wird das Viertelfinalduell Schweiz gegen die USA am morgigen Donnerstagabend ab 18:45 Uhr ebenfalls live auf SPORT1 im Free-TV übertragen, die zeitgleich statfindenden Duelle Schweden gegen Kanada ab 15:15 Uhr und Finnland gegen die Slowakei ab 19:15 Uhr live auf SPORT1+ und SPORT1 Extra.

Sebastian Groß


Kurznachrichtenticker

  • vor 18 Stunden
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
  • gestern
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • gestern
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • vor 2 Tagen
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 4 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
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