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Donnerstag, 18. August 2022

„Viele wollen raus aus der Liga in die DEL2“ DEB-Vizepräsident Hindelang im Interview: Über ambitionierte Oberligisten, Kontingentspieler, Eingebürgerte und Coronahilfen

DEB-Vizepräsident Marc Hindelang nach seiner Wiederwahl bei der Mitlgiederversammlung am 7.Mai in München.

Foto: City-Press/Mathias Renner

Nach der Entscheidung der Oberligisten in der kommenden Saison mit drei Kontingentspielern anzutreten, gab es viel Diskussionsstoff. Unter anderem hatte Charly Flliegauf, Manager von PENNY-DEL-Club Grizzlys Wolfsburg die Entscheidung „als größten Schwachsinn, denn ich seit Langem gehört habe“, kritisiert. DEB-Vizepräsident Marc Hindelang hat diese Kritik im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Printausgabe) noch einmal gekontert.

„Ich halte es nicht für zielführend, wenn öffentliche Kritik aus einer Liga kommt, in der oft mehr als die Hälfte der Spieler auf dem Spielberichtsbogen nicht in Deutschland ausgebildet wurden“, sagte er. „Sonst könnte man ja auch sagen, streicht doch endlich mal den überflüssigen neunten Import, da ihr ja wirklich gute Konzepte habt, um junge Spieler einzubauen.“ Hindelang kritisiert dabei auch „dass DEL und DEL2 durch ihre Nachwuchsregeln noch viele Spieler bei sich haben und dann manchmal in den entscheidenden Phasen der Saison als Absicherung auf die Tribüne setzen oder mit wenig Eiszeit ausstatten.“ Auch das sei in der vergangenen Saison vorgekommen.

Doch auch in den von ihm verantworteten Oberligen gibt es jede Menge eingebürgerte Spieler – zusätzlich zu den drei erlaubten Importspielern. „Ja, die gibt es, das ist richtig. Aber manchmal kommt es mir so vor, als würde ein deutscher Pass für einen Spieler mehr gefeiert, als wenn ein Nachwuchsspieler jedes Spiel 15 Minuten super Eiszeit abliefert. Natürlich haben sich aber auch die Ansprüche bei den jungen Spielern erhöht. Wenn ein guter DNL-Spieler in der Oberliga nicht sofort Powerplay spielen kann, ist er manchmal sauer. Aber auch in der Oberliga zählt das Leistungsprinzip!“

Dass aber auch erneut Clubs aus den Oberligen aufgerüstet haben – man liest vereinzelt von Gehältern auf Erstliganiveau und Ablösesummen – ist auch an Hindelang nicht vorbeigegangen. „Es gibt sicherlich Standorte, die Geld haben, das ist aber in jeder Liga so. Und viele wollen raus aus der Liga in die DEL2. Wir haben einen Flaschenhals.“ Dass sich durch Corona und die Hilfen einige Clubs gesundgestoßen haben, hält er ebenfalls nicht für abwegig: „Ich glaube, das hat manchen sehr geholfen und vielleicht sogar gerettet – nicht nur in der Oberliga.“

Neben der Energiethematik (die zuletzt konkret den kleinen Standort Schönheide betraf) spricht Hindelang im ausführlichen Interview noch über die ersten Wochen im neu gewählten DEB-Präsidium, den Stand der WM-Bewerbung, ausländische Clubs in den deutschen Ligen und einen weiteren Unterbau unter der Oberliga.


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Notizen

  • vor 15 Stunden
  • Die Papierarbeit bei Torhüter Cody Porter ist beendet, laut dem ESV Kaufbeuren kann der Zugang am Wochenende sein Debüt für das DEL2-Team geben. Zudem rücken Jere Laaksonen, Alec Zawatsky, Joe Cassetti und Florian Reinwald nach Verletzungen wieder ins Aufgebot der Allgäuer.
  • vor 15 Stunden
  • Die Hannover Scorpions (Oberliga Nord) holen Karl Gärtner, 19 Jahre alter Stürmer der Dresdner Eislöwen (PENNY DEL), per Förderlizenz hinzu.
  • vor 20 Stunden
  • Nach seinem Abschied aus Deggendorf (Oberliga Süd) stößt Torhüter Sebastian Graf nun zum Nord-Oberligisten Hannover Indians und komplettiert dort das Goalie-Trio.
  • gestern
  • Defender Benedikt Jiranek von den Bietigheim Steelers wurde für eine Partie gesperrt. Er verpasst damit das DEL2-Spiel seiner Mannschaft am Freitag in Ravensburg. Der 23-Jährige nahm bei seinem Bandencheck an Alec Zawatsky (ESVK) eine Verletzung seines Ex-Mitspielers aus Heilbronn (24/25) in Kauf.
  • gestern
  • Die Düsseldorfer EG (DEL2) muss in den kommenden Wochen auf Kevin Orendorz verzichten.Der Stürmer hat sich beim Auswärtsspiel in Kaufbeuren am vergangenen Freitag eine Unterkörperverletzung zugezogen und wird voraussichtlich vier bis fünf Wochen pausieren müssen.
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