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Dienstag, 20. Mai 2025

Die WM am Dienstag Viertelfinals stehen: Österreich erstmals seit 1994 dabei, Kanada trifft in Herning auf Dänemark – Schweden fordern Tschechen

Der Anfang vom Ende für Lettland: Dominic Zwerger ist – von der Strafbank kommend – auf und davon, wackelt Keeper Kristers Gudlevskis aus und erzielt das 1:0 für Österreich beim historischen 6:1-Erfolg des ÖEHV-Teams.
Foto: André Ringuette/IIHF

Historischer Erfolg für Österreich bei der A-Weltmeisterschaft der Männer: Erstmals seit 1994 steht die ÖEHV-Auswahl in der Runde der letzten Acht. Im direkten Duell um das letzte offene Viertelfinalticket in der Gruppe A in Stockholm setzten sich die Österreicher am Dienstagmittag deutlich mit 6:1 gegen Lettland durch und zogen damit noch an den Balten vorbei. Das ÖEHV-Team bestrafte die lettischen Fehler dabei eiskalt – zwei Alleingänge nach lettischen Puckverlusten an der gegnerischen blauen Linie und eine Powerplay-Direktabnahme durch Benjamin Baumgartner sorgten für einen zwischenzeitlichen 3:0-Vorsprung, beim vierten Treffer profitierte Österreich von einem lettischen Missverständnis hinter dem eigenen Gehäuse. Endgültig eingetütet wurde der überraschend klare Sieg schließlich von den Doppeltorschützen Dominic Zwerger (nach einem Zwei-gegen-eins-Konter) und Vinzenz Rohrer (Empty-Net-Goal). Der Weltranglisten-13. beendet die Vorrunde somit auf Platz vier und trifft im Viertelfinale am Donnerstag in Herning auf die Schweiz, während Lettland auch im zweiten Jahr nach dem Bronze-Coup von 2023 das Viertelfinale verpasst hat.

Für die Slowakei ging es am Nachmittag gegen die Finnen um nichts mehr, diese wiederum rechneten sich noch Chancen auf den zweiten Platz der Gruppe A aus, um für das Viertelfinale nicht nach Herning reisen zu müssen. Drei Punkte waren dafür Pflicht. Patrik Puistola schoss die Lejonat nach etwas mehr als fünf Minuten auch bereits in Führung. Waltteri Merelä besorgte kurz vor der zweiten Pause das zweite finnische Tor (38.). Robert Lantosis Anschlusstreffer für die Slowaken gut fünf Minuten vor Schluss brachte nichts mehr, die Finnen fuhren die erhofften drei Punkte mit dem knappen 2:1 nach Hause. Damit zogen sie zumindest vorübergehend an Kanada vorbei auf Platz zwei.
 

Die Viertelfinal-Paarungen der WM 2025: (2 Einträge)

 


Mit dem 5:3-Sieg im Spitzenspiel der Gruppe A überlfügelten die Kanadier dann aber nicht nur Finnland, sonder auch ihren Gegner Schweden. Die beiden Top-Teams legten los wie die Feuerwehr: Die Führung für Kanada durch Travis Sanheim nach nur 18 Sekunden egalisierte Schwedens Top-Torjäger Elias Lindholm nur gut drei Minuten später. Recht viel länger brauchte aber auch Tyson Foerster nicht, um den Rekordweltmeister gleich wieder in Führung zu schießen (8.). Ryan O'Rielly legte das nächste Tor (14.) zum 3:1-Pausenstand nach. In doppelter Überzahl kombinierten sich die Tre Kronor dann im zweiten Drittel zum 2:3 durch Marcus Johansson. Doch nur wenige Minuten später stellte Youngster Macklin Celebrini die Zwei-Tore-Führung für Kanada wieder her (31.), nachdem er von Sidney Crosby auf die Reise geschickt worden war und Jacob Markström im schwedischen Tor umkurvt hatte. Nathan MscKinnon für Kanada und Rasmus Andersson für die Schweden besorgten schließlich den Endstand. Kanada ist somit Gruppensieger, muss aufgrund des Heimrechts ihres Gegners Dänemark aber zum Duell nach Herning reisen. Dafür findet das Duell USA gegen Finnland am Donnerstag in Stockholm statt.

In der Gruppe B im dänischen Herning, wo die deutsche Mannschaft am Dienstagabend im Endspiel um den Viertelfinaleinzug gegen die Gastgeber unterlag, hat die längst für das Viertelfinale qualifizierte Schweiz unterdessen mit einem 4:1-Erfolg über Kasachstan den Gruppensieg eingefahren und den Abstieg des Weltranglisten-15. nach fünf Jahren in der Top-Division besiegelt. Überraschend lange durften die Kasachen indes auf Punkte hoffen – und bereits ein einziger Zähler hätte gereicht, um noch an Ungarn vorbeizuziehen. Kasachstan ging gegen lust- und körperlos agierende Schweizer im ersten Drittel sogar nicht unverdient in Führung, erst ab dem zweiten Abschnitt trat die Auswahl von Head Coach Patrick Fischer konzentrierter und mit mehr Zug zum kasachischen Gehäuse auf. Nichtsdestotrotz benötigten die Eidgenossen zwei Powerplay-Treffer (40., 48.), um das Match umzubiegen. Die Kasachen bäumten sich daraufhin zwar noch einmal auf, die kurze Drangphase verpuffte jedoch schnell. Oldie und Rekordmann Andres Ambühl sowie Damien Riat per technischem Kabinettstückchen schraubten stattdessen den Schweizer Sieg mit einem späten Doppelschlag noch in die Höhe, während Kasachstan den Franzosen in die Division IA folgen muss. Die Eidgenossen treffen nun im Viertelfinale wie erwähnt auf Österreich.

Die Spielstenogramme (5 Einträge)

 

Die USA hat sich außerdem Platz zwei in Gruppe B gesichert. Das Spiel gegen Tschechien zeigte auf Anhieb die Qualitäten einer Top-Partie: Es war ein schnelles Spiel mit harten Zweikämpfen, immer wieder einigen Handgreiflichkeiten und vielen Torchancen – zunächst mehr davon auf tschechischer Seite. Dann aber kam die USA besser ins Spiel, ging durch Josh Doan in Führung und nahm das Tor des Gegners danach unter Dauerbeschuss: 23:8 lautete das Torschussverhältnis nach 20 Minuten zugunsten der US-Auswahl. Dann der Blitzstart für die Tschechen im zweiten Durchgang: David Pastrnak sorgte nervenstark allein vor US-Goalie Jeremy Swayman – seinem Teamkollegen bei den Boston Bruins – für das 1:1 und dafür, das der Titelverteidiger das Spiel nun wieder in die eigene Hand nahm.

Pastrnak war es auch, der das 2:1 für die Tschechen durch Martin Necas vorbereite. In den Schlussminuten des Mitteldrittels kam auch die USA wieder zu guten Torchancen, zudem wurde die Parite zunehmend ruppiger. In den Schlussabschnitt starteten dann die US-Boys besser: Frank Nazar besorgte im Powerplay 95 Sekunden nach Wiederbeginn den Ausgleich und legte knapp fünf Minuten später die erneute Führung für die USA nach. Sechs Minuten vor Schluss besorgte Logan Cooley auch noch das 4:2 – die Tschechen nahmen sich zu diesem Zeitpunkt mit Strafzeiten selbst das Leben schwer und konnten letztlich nichts mehr gegen die Niederlage ausrichten, weil das Empty-Net-Tor von Andrew Peeke schließlich den Schlusspunkt markierte. Das Torschussverhältnis am Ende der aPartie betrug 56 zu 27 für die USA. Somit steht Tschechien nach der Gruppenphase auf Platz drei und die USA auf Platz zwei. Bede werden ihre Viertelfinals – die USA gegen Finnland und Tschechien gegen Schweden – am Donnerstag in Stockholm austragen.

Stefan Wasmer/Michael Wutz
 

Die Abschlusstabellen der WM-Gruppen: (2 Einträge)

 


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Notizen

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  • U-Nationalstürmer Julius Sumpf hat mit den Moncton Wildcats den Memorial Cup der kanadischen Nachwuchsligen erreicht. Sumpf punktete in 19 Playoffspielen 16 Mal, darunter auch per Assist im Spiel zur QMJHL-Meisterschaft.
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  • Ex-Spieler Ralf Herbst hat die Geschäftsstellenleitung bei den Blue Devils Weiden (DEL2) übernommen.
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  • Paul Jan König bleibt bei der EG Diez-Limburg. Der 24-jährige Stürmer kam 2024/25 in der CEHL auf sechs Tore und sieben Vorlagen in 34 Saisoneinsätzen.
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  • Neuer Mannschaftsbetreuer bei DEL-Aufsteiger Dresden: Lennart Halling kehrt zu den Blau-Weißen zurück. Er übernimmt die Position, die er bereits zuvor viele Jahre innehatte, von Steven Rupprich. Der langjährige Spieler der Eislöwen war vier Jahre lang als Teammanager und Betreuer tätig gewesen.
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  • Der 59-jährige Austro-Kanadier Manny Viveiros wird neuer Head Coach des EC Red Bull Salzburg. Viveiros war zuletzt in der WHL Head Coach der Vancouver Giants und kehrt nach elf Jahren wieder nach Österreich, seiner früheren Wirkungsstätte als Spieler und Trainer, zurück.
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