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Mittwoch, 4. Oktober 2017

Sieben Deutsche mit dabei NHL-Start: Favoriten, junge Spieler im Fokus und Las Vegas nach Attentat im Schockzustand

Sidney Crosby präsentiert im Sommer den Fans den Stanley Cup.
Foto: imago

Wenn in der Nacht zum Donnerstag die NHL in ihre 101. Spielzeit geht, soll vor allem der neue Club Vegas Golden Knights im Mittelpunkt stehen. Der 31. Club der Liga startet am Freitag mit einem Auswärtsspiel in Dallas in die Saison. Doch in der Spielerstadt ist die Vorfreude auf Eishockey nach dem Attentat im Mandalay Bay Hotel mit 58 Toten und mehr als 500 Verletzten derzeit in den Hintergrund gerückt. Am Dienstag gab die Liga bekannt, dass der Club, die Liga und der Foley Family Charitable Trust (eine Stiftung von Eigner Bill Foley) 300.000 Dollar Soforthilfe für die Hinterbliebenen der Opfer zur Verfügung stellt. Außerdem werden alle Teams unter dem Banner "Vegas United," bei den Saisoneröffnungsspielen Schweigeminuten abhalten und der Opfer gedenken.

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Das Fan Fest in Las Vegas am gestrigen Dienstag wurde gestrichen, Spieler des Clubs zeigten sich in der Öffentlichkeit, dankten Ersthelfern und Polizisten und besuchten auch Verletzte oder Angehörige. "Wir gehören noch nicht lange zu dieser Stadt, aber wir sind jetzt ein Teil von ihr", sagte Verteidiger Nate Schmidt gegenüber NHL.com. "Wir wollen helfen. Was wir auch immer tun können - im Vergleich zu den Ersthelfern ist es ein kleiner Teil. Aber wenn wir irgendwem eine kleine Ablenkung von den schrecklichen Ereignissen bieten können, ist es das, was wir tun wollen."

Die ersten Livespiele von SPORT1 US (9 Einträge)

 

Dennoch ging auch beim Club die Vorbereitung auf den Saisonstart weiter. Mit Malcolm Subban (Boston) wurde noch ein dritter Torhüter verpflichtet, überraschend wurde der Russe Vadim Shipachyov in die AHL geschickt, was allerdings als taktisches Manöver von General Manager George McPhee gilt, der am Dienstag seinen Kader einreichen musste. Der 30-jährige Russe Shipachyov, der vergangenes Jahr 95 Punkte für SKA St.Petersburg gemacht hat, muss aber nicht den Waiverprozess durchlaufen und kann nach kleinen Kaderveränderungen (die Golden Knights könnten noch eine Trade machen) wieder zurück ins Team. Am Dienstag, den 10. Oktober, steigt dann das erste Heimspiel des Expansionsfranchise, die allerdings nicht zu den Favoriten auf einen Playoff-Einzug zählt.

Edmonton und Toronto im Fokus

Das sind andere Clubs: Die Pittsburgh Penguins beispielsweise, deren Spieler (und auch Frauen) kurz vor Saisonstart noch die Cup-Ringe für den Titelgewinn aus dem Vorjahr erhielten und die im Spiel in der Nacht zum Donnerstag gegen St. Louis den Meisterbanner unter das Hallendach ziehen werden. Mit dem dritten Titel in Serie könnten die Penguins etwas schaffen, was zuletzt in den Achtzigerjahren gelang. Von 1980 bis 1983 gewannen die New York Islanders sogar viermal in Folge. Unter besonderer Beobachtung stehen in dieser Spielzeit die Edmonton Oilers oder die Toronto Maple Leafs. Mit ihren jungen Superstars wie Connor McDavid, Leon Draisaitl (Oilers), Auston Matthews, William Nylander und Mitchell Marner (Maple Leafs) wird ihnen nicht nur die Playoff-Qualifikation zugetraut, sondern auch ein weites Vordringen in der Endrunde. Ob es bis zum Titel reicht? Die kanadische Zeitung The Hockey News prognostiziert zumindest, dass es die Oilers ins Finale gegen Pittsburgh schaffen. In einer Abstimmung auf www.eishockeynews.de trauen den Edmonton Oilers 28 Prozent den Titelgewinn zu, 21 den Penguins. Auch Tampa Bay, Dallas oder Anaheim werden als Kandidaten genannt.

In der Vorbereitung trumpften die jungen Spieler schon einmal auf. Connor McDavid, der im Sommer einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag über acht Jahre unterschrieb, war mit zehn Punkten in fünf Spielen Top-Scorer vor Vorjahresentdeckung Jake Guentzel (Pittsburgh, 9). Patrik Laine (Winnipeg) kam auf acht, Matthews und Nylander auf sieben - genauso wie die beiden hoch gehandelten Rookies Brock Boeser (Vancouver) und Nico Hischier (New Jersey). Arizonas Neuling Clayton Keller erzielte sogar acht Punkte.

Sieben Deutsche in der NHL, drei in der AHL

Insgesamt sieben deutsche Spieler und damit genauso viele wie im Vorjahr, spielen in der NHL. Der dienstälteste ist mit 36 Jahren und exakt 900 Spielen (inklusive Playoffs) Dennis Seidenberg von den New York Islanders. Sein Teamkollege bleibt Thomas Greiss, der mit Jaroslav Halak nun wieder um den Posten der Nummer eins kämpfen muss. Philipp Grubauer ist in Washington erneu die Nummer zwei, im Sommer unterschrieb er einen neuen Ein-Jahres-Vertrag. Korbinian Holzer könnte zum Start von der Verletzungsmisere bei den Anaheim Ducks profitieren. Mit Sami Vatanen und Hampus Lindholm fallen zwei Verteidiger nach Schulteroperationen aus. Holzer unterschrieb im Sommer einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag.

Im Sturm liegen alle Augen auf Leon Draisaitl, der im vergangenen Jahr mit 77 Punkten achtbester Scorer der Hauptrunde war und dann in den Playoffs mit 16 Zählern in 13 Spielen richtig aufdrehte. Mitte August hat Draisaitl seinen neuen Vertrag bei den Edmonton Oilers unterschrieben, der ihm in acht Jahren insgesamt 68 Millionen Dollar (vor Steuern) einbringt. "Klar, wir haben eine gute Mannschaft, coole Typen - aber was genau wir erreichen können, das wird sich zeigen", sagte Draisaitl im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Printausgabe). Natürlich erhoffen wir alle das Beste. Und das kann sich ja wohl jeder vorstellen, was das ist. Aber das liegt an uns und wir müssen es erst einmal auf das Eis bringen. Für Prognosen ist es noch zu früh." Tobias Rieder möchte mit den Arizona Coyotes nach dem Jahr zum Vergessen näher an die Playoffs heranrücken, Tom Kühnhackl hofft auf mehr Eiszeit beim Cup-Sieger Pittsburgh.

In der AHL spielen drei Deutsche: WM-Shootingstar Frederik Tiffels hinterließ im Camp in Pittsburgh einen starken Eindruck und wurde erst spät zu den Wilkes-Barre/Scranton Penguins geschickt, Markus Eisenschmids Team zog aus Neufundland nach Laval ganz in die Nähe zum NHL-Club Montreal Canadiens, Manuel Wiederer hat den NHL-Club sogar im selben Stadion: Er läuft für die San Jose Barracuda, Farmteam der Sharks auf.

Michael Bauer


Kurznachrichtenticker

  • vor 17 Stunden
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
  • vor 19 Stunden
  • Sebastian Vogl wird neuer Sportlicher Leiter des Nachwuchses beim EV Landshut. Der Torhüter, der kürzlich seine aktive Laufbahn beim DEL2-Club beendet hatte, soll auch als Bindeglied zum DEL2-Team der Niederbayern fungieren, um die sportliche Kommunikation innerhalb des Clubs weiter zu optimieren.
  • [mehr]
  • gestern
  • Die Buffalo Sabres, das NHL-Team des deutschen Angreifers JJ Peterka, haben ihren Trainer Don Granato entlassen, nachdem das Team in diesem Jahr nicht die erhoffte Entwicklung genommen und die Playoffs im 13. Jahr in Serie verpasst hatte. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
  • vor 2 Tagen
  • Das deutsche U18-Nationalteam von Trainer André Rankel hat sein zweites Match bei der WM der Division IA in Dänemark gegen Ungarn mit 8:2 (2:1, 4:1, 2:0) gewonnen. Dustin Willhöft (zwei Tore, zwei Assists) und David Lewandowski (ein Treffer, drei Vorlagen) verzeichneten dabei jeweils vier Punkte.
  • vor 2 Tagen
  • NHL am Sonntag: St. Louis - Seattle 4:1 (Philipp Grubauer als Backup auf der Bank bei den Kraken), Vegas - Colorado 4:3 n.V., Chicago - Carolina 2:4 (Lukas Reichel mit einer Vorlage für die Blackhawks), Calgary - Arizona 6:5.
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