Dominik Kahun.
Foto: NHL Media
Die Chicago Blackhawks sind am vergangenen Freitag erfolgreich in die Regular Season gestartet. Sowohl beim 4:3-Erfolg nach Verlängerung bei den Ottawa Senators als auch zwei Tage später beim 5:4-Overtime-Sieg in St. Louis stand aus deutscher Sicht ein Spieler ganz besonders im Fokus: Dominik Kahun. Im Interview spricht der Debütant über seine ersten beiden Spiele (vor dem Spiel am Sonntag gegen Toronto, bei dem er seine erste Torvorlage in der besten Liga der Welt verbuchte), das Zusammenspiel seiner Reihe sowie Unterschiede zur DEL.
Dominik, Ihr erstes NHL-Spiel liegt hinter Ihnen. Sie hatten 13 Minuten Eiszeit und waren bei zwei Toren auf dem Eis. War es so, wie Sie es sich gewünscht haben?
Dominik Kahun: "Es war wirklich etwas ganz Besonderes. Ich war den ganzen Tag aufgeregt und nervös, danach habe ich es sehr genossen. Ich bin froh, dass ich mein erstes Spiel hinter mir habe. Ich habe mir meinen Traum von der NHL erfüllt."
Ihre Reihe mit Kapitän Jonathan Toews und Alex DeBrincat scheint ja bislang schon sehr gut zu harmonieren...
Kahun: "Es ist unglaublich, dass ich mit solchen Jungs spielen darf. Unser Zusammenspiel hat in den ersten beiden Spielen gut funktioniert, wir hatten neben den Toren zudem noch eine ganze Reihe weiterer Chancen. Ich hoffe, dass es so weitergeht."
Welches Verhältnis haben Sie zum dreimaligen Stanley-Cup-Sieger Jonathan Toews?
Kahun: "Er ist immer für mich da und hilft mir auf und neben dem Eis sehr viel. Und auch zwischen den Wechseln während einer Partie erklärt er mir Dinge, wie die richtigen Positionen oder Spielzüge. Überhaupt ist die Chemie in unserer Kabine wirklich gut."
Die zweite Partie in St. Louis konnten Sie ebenfalls gewinnen, wieder nach Overtime. Ein guter Start also?
Kahun: "Ja, absolut. St. Louis ist ein großer Rivale in unserer Division. Solche Siege sind sehr wichtig. Ich selber hatte nicht ganz so viele Minuten wie in der ersten Partie. Es gab recht viele Unterzahlsituationen und Powerplays. Und in Überzahl spielt Patrick Kane die kompletten zwei Minuten fast durch (lacht). Aber es war insgesamt wieder ein sehr gutes Spiel für unsere Reihe, ich war wieder bei zwei Toren auf dem Eis."
Wie sehen Sie die nächste Zeit, haben Sie sich bereits in der NHL festgespielt?
Kahun: "Die ersten Wochen liefen natürlich super. Aber es ist nicht leicht hier. Ein schlechtes Spiel reicht und du bist vielleicht am nächsten Tag schon wieder woanders. Deshalb muss ich jeden Tag mein Bestes geben."
Welche Unterschiede konnten Sie im Vergleich zur DEL bereits feststellen? Abgesehen von der kleineren Eisfläche und dem höheren Tempo.
Kahun: "Es gibt jedes Drittel drei Powerbreaks, deshalb dauern die Spiele viel länger. Und das ganze Drumherum ist einfach eine riesige Show. Zudem sind natürlich meistens viel mehr Zuschauer als in Deutschland bei den Spielen. Aber es macht unglaublich viel Spaß und ich freue mich auf jedes weitere Spiel."
Interview: Tony Poland