Keine sechs Spielminuten hat es gedauert: Nationalstürmer Leon Draisaitl (23) bejubelt seinen ersten Saisontreffer für die Edmonton Oilers.
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Er knüpft nahtlos dort an, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat: Leon Draisaitl hat seine Edmonton Oilers in der Nacht zum Donnerstag zum Auftakt der neuen NHL-Saison mit drei Scorer-Punkten zu einem Heimerfolg geführt. Beim 3:2 über die Vancouver Canucks erzielte der deutsche Nationalstürmer, der fast 27 (!) Minuten Eiszeit erhielt und insgesamt sechs Torschüsse abfeuerte, nach nicht einmal sechs Spielminuten aus kurzer Distanz das 1:0 selbst und bereitete im Schlussdrittel die beiden weiteren Oilers-Treffer durch Zack Kassian (51.) sowie Superstar Connor McDavid (55.) vor, nachdem Vancouver die Partie zwischenzeitlich umgebogen hatte. "Ich habe mich ziemlich gut gefühlt. Wir haben einfach und hart gespielt und die Dinge getan, die wir tun mussten, um diesen Gegner zu schlagen. Für uns sind das zwei wichtige Zähler", resümierte Draisaitl nach der Begegnung. Der 23-Jährige ist der einzige Akteur, der am ersten Abend der neuen NHL-Spielzeit gleich drei Punkte verzeichnen konnte.
Der zweite deutsche NHL-Profi, der in der Nacht zum Donnerstag bereits im Einsatz war, musste mit seinem Team dagegen eine Niederlage hinnehmen: Lean Bergmanns San Jose Sharks, die aus persönlichen Gründen auf Top-Defender Erik Karlsson verzichten mussten, unterlagen bei überzeugenden Vegas Golden Knights mit 1:4. Dabei durfte der Flügelstürmer bei seinem Debüt in der stärksten Liga der Welt immerhin knapp 13 Minuten mitwirken. Bergmann gab einen Torschuss ab und ging mit einer ausgeglichenen Plus/Minus-Statistik aus der Partie, blieb allerdings ohne Scorer-Punkt. Für die Golden Knights, die nach etwas mehr als fünf Spielminuten bereits mit 2:0 führten, traf indes Reilly Smith doppelt.
Zweimal erfolgreich war unterdessen auch der zuletzt aufgrund einer Belästigungsanklage in die Schlagzeilen geratene Auston Matthews beim 5:3-Heimsieg seiner Toronto Maple Leafs um den neuen Kapitän John Tavares über die Ottawa Senators, die zwar gerade einmal 25 Sekunden für die 1:0-Führung durch Brady Tkachuk benötigten, im zweiten Drittel jedoch gleich vier Gegentore schlucken mussten. Matthews schraubte seine beeindruckende Bilanz damit auf neun (!) Treffer in vier NHL-Auftaktbegegnungen. Bemerkenswert außerdem: Torontos Ilya Mikheyev sowie Ottawas Scott Sabourin trafen bei ihren NHL-Debüts auf Anhieb.
Im Duell der beiden jüngsten Stanley-Cup-Sieger verlor Titelverteidiger St. Louis Blues derweil trotz einer schnellen 2:0-Führung durch Sammy Blais (1.) und Verteidiger Alex Pietrangelo (8.) in eigener Halle mit 2:3 nach Verlängerung gegen die Washington Capitals. Das Siegtor für die Caps erzielte dabei der über die gesamte Spielzeit auffällige Jakub Vrana in der dritten Minute der Overtime. Vor der Partie hatten die Blues ihr Stanley-Cup-Banner unter das Dach des Enterprise Centers gezogen.
Stefan Wasmer