Leon Draisaitl traf gegen die Florida Panthers in Jaromir-Jagr-Manier und kommt der Maurice Richard Trophy immer näher. Die Neuauflage des Vorjahresfinales verloren seine Edmonton Oilers dennoch.
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Leon Draisaitl nähert sich weiter dem erstmaligen Gewinn der Maurice Richard Trophy für den erfolgreichsten Goalgetter der National Hockey League. Der deutsche Superstar erzielte in der Nacht zum Freitag sein 44. Saisontor für die Edmonton Oilers und hat damit bereits elf Treffer Vorsprung auf seine ersten Verfolger Mark Scheifele (Winnipeg) und William Nylander (Toronto). Darüber hinaus hat Draisaitl nun in sieben Matches am Stück eingenetzt und damit seine persönliche Karriere-Bestmarke eingestellt.
Aber: Die sehenswerte Einzelaktion zum zwischenzeitlichen 2:2, bei der Draisaitl den Puck in Jaromir-Jagr-Manier abschirmte und anschließend unter die Latte setzte (siehe Video unten), war nicht genug, um Edmontons fünfte Niederlage in Serie zu verhindern. Die Oilers verloren die Neuauflage des Vorjahresfinales bei den Florida Panthers mit 3:4 und drohen in der Pacific Division den Anschluss an Spitzenreiter Vegas Golden Knights (7:5 gegen die Chicago Blackhawks ohne den überzähligen Lukas Reichel) zu verlieren. „Wir haben gute Leistungen von einigen Jungs bekommen, aber um aus einem Tief wie diesem zu kommen, brauchen wir alle. Ich fand, dass es einige Passagiere gab“, monierte Edmontons Head Coach Kris Knoblauch nach dem nächsten Rückschlag.
Wie Draisaitl verzeichneten am Donnerstag auch JJ Peterka (17. Saisontor) sowie Nico Sturm (6. Saisontor) persönliche Erfolgserlebnisse, wie Draisaitl kassierten allerdings auch diese beiden deutschen NHL-Angreifer Niederlagen mit ihren Teams. Peterkas Buffalo Sabres unterlagen bei den Carolina Hurricanes mit 2:5, während Sturms San Jose Sharks trotz dreimaliger Führung mit dem 3:4 nach Verlängerung bei den Montréal Canadiens zum bereits siebten Mal in Serie sieglos blieben. Eine realistische Playoff-Chance haben ohnehin sowohl Buffalo als auch San Jose nicht mehr.
Anders sieht es für Moritz Seiders Detroit Red Wings aus, die jedoch in der Nacht zum Freitag im Kampf um die Wild-Card-Ränge das direkte Duell gegen die Columbus Blue Jackets um Doppeltorschütze James van Riemsdyk mit 2:5 verloren. Detroits deutscher Top-Verteidiger erhielt dabei mit mehr als 26 Minuten einmal mehr die meiste Eiszeit aller Red-Wings-Akteure, blieb allerdings ohne Scorer-Punkt und ging mit einer Plus/Minus-Bilanz von -1 aus der Partie. Die beiden Teams treffen sich bereits am Samstag erneut – dann unter freiem Himmel im Ohio Stadium.
In den Begegnungen ohne deutsche Beteiligung endete nach elf Matches die Siegesserie der Winnipeg Jets (1:2 in Nashville), die jedoch weiterhin die punktbeste Mannschaft der NHL sind. Die längste laufende Erfolgsserie gehört nun allerdings den Tampa Bay Lightning, die mit einem 3:0 gegen Calgary zum siebten Mal hintereinander siegreich waren. Gut drauf sind unter anderem auch die St. Louis Blues (5:2 in Washington beim 1.000. NHL-Einsatz von Brayden Schenn) sowie Utah (6:1 gegen Minnesota) mit jeweils drei Siegen am Stück. Beim Erfolg des Liga-Neulings über die Wild glänzte Clayton Keller mit einem Treffer und vier Vorlagen, sowohl Utah (63 Zähler) als auch St. Louis (62) rücken den auf dem letzten Playoff-Platz im Westen rangierenden Vancouver Canucks (65) auf die Pelle, die in Anaheim früh mit 2:0 führten, dann aber fünf Tore in Folge kassierten und mit 2:5 unterlagen. In Comeback-Laune waren auch die Pittsburgh Penguins, die im Pennsylvania-Derby gegen Philadelphia dank vier Scorer-Punkten von Evgeni Malkin (zwei Tore, zwei Assists) einen 0:3-Rückstand umbogen und sich mit 5:4 in der Overtime durchsetzten.
Stefan Wasmer