Miha Bericic und Slowenien streckten sich gegen Gold-Favorit Kanada um Nathan MacKinnon vergeblich. Der Superstar der Colorado Avalanche steuerte einen Treffer sowie zwei Assists zum standesgemäßen Erfolg der Ahornblätter über den Aufsteiger bei.
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Kasachstan hat bei der A-WM der Männer bereits im ersten Turnierspiel den Grundstein zum Klassenerhalt gelegt. In der deutschen Gruppe B in Herning setzten sich der Weltranglisten-15. am Samstagmittag trotz eines frühen Rückstands letztlich mit 2:1 gegen Norwegen durch. Die leicht favorisierten Skandinavier waren dabei nach dem zunächst verdienten 1:0 durch den Ex-Düsseldorfer Johannes Johannesen (6.) lange Zeit zu passiv, erst nach dem 1:1 durch Altstar Roman Starchenko (26.) investierten die Norweger wieder mehr in die Offensive und agierten sauberer mit der Scheibe. Der Lucky Punch zum wichtigen 2:1-Erfolg in einem teils hitzigen und insbesondere von Kasachstan robust geführten Match gelang dennoch den Kasachen, als rund acht Minuten vor dem Ende ein abgefälschter Schuss von Vladimir Volkov den Haukeland-Vertreter Tobias Normann im norwegischen Gehäuse bezwang.
Am Abend bestritt dann Gastgeber Dänemark seine zweite Partie des laufenden Turniers und musste mit 2:5 die zweite Niederlage verkraften. Gegen die Schweiz waren die Dänen wie schon am Tag zuvor gegen die USA nur der Außenseiter, kämpften aber im ersten Abschnitt um jeden Zentimeter Eis. Die Torchancen und in der 15. Minute durch NHL-Star Nico Hischier auch die Führung erspielten sich aber die Eidgenossen. Besser lief es zunächst für die Dänen im zweiten Drittel. Erst schaltete Oscar Moelgaard in Unterzahl schnell, eroberte die Scheibe und lief allein auf den Schweizer Goalie Stephane Charlin zu, den er sehenswert zum 1:1 umkurvte (23.). Zur Mitte des Abschnitts jubelten die Dänen erneut: Joachim Blichfeld hatte sein Team mit einem platzierten Schuss in den rechten Winkel (28.) in Führung gebracht. Doch bis zur zweiten Pause sollte sich die Schweiz auch dank NHL-Stürmer Timo Meier (New Jersey) wieder fangen. Meier bereitete beide Treffer von Tyler Moy, der mit dem Doppelpack das Spiel wieder auf 3:2 für die Eidgenossen stellte, mit vor (36./39.).
Der vierte Schweizer Treffer - ein Powerplay-Tor von Damian Riat – zog den Dänen schließlich früh im Schlussabschnitt den Zahn. Trotz weiter großem Kampf konnten sie nicht nocheinmal herankommen – stattdessen besiegelte Nico Hischier mit seinem Treffer ins leere Dänen-Gehäuse den 5:2-Erfolg der Eidgenossen, die ihren ersten Turniersieg bejubeln durften.
In der Gruppe A in Stockholm hat Kanada die erste Pflichtaufgabe gegen Slowenien derweil souverän gelöst. Beim 4:0-Erfolg des Gold-Favoriten war insbesondere das kanadische Powerplay eine Nummer zu groß für den Aufsteiger, gleich dreimal traf der Rekordweltmeister um Doppeltorschütze Bo Horvat mit einem Mann mehr auf dem Eis. Nathan MacKinnon, neben Sidney Crosby einer der beiden absoluten Superstars der Kanadier, war mit drei Punkten (ein Treffer, zwei Assists) der produktivste Scorer der Partie, während der junge WM-Debütant Dylan Garand zwischen den Pfosten lediglich elf Schüsse für sein Shutout parieren musste.
Haarscharf schrammte die österreichische Nationalmannschaft dann im Nachmittagsspiel an einer Sensation vorbei. Bis Kurz vor Schluss lag sie gegen WM-Gastgeber Schweden nämlich noch mit 2:1 in Front. Doch der elfmalige Weltmeister schaffte es, das Spiel in den Schlussminuten noch zu drehen. Nach einem torlosen ersten Drittel war Österreich früh im zweiten durch Benjamin Baumgartner erstmals in Führung gegangen (26.). Schweden brauchte knapp acht Minuten später ein Powerplay, um durch Mika Zibanejad zum Ausgleich zu kommen.
Die Schlussphase war dann ein Wechselbad der Gefühle für die Österreicher: Siebeneinhalb Minuten vor Schluss brachte Marco Kasper – Teamkollege von Moritz Seider bei den Detroit Red Wings – den Außenseiter wieder in Führung. Doch der Vorsprung sollte nicht halten: Mit einem Doppelschlag binnen zwölf Sekunden drehte Schweden in Person von Jonas Brodin und erneut Zibanejad die Partie {58.) spät – Alexander Wennberg besiegelte kurze Zeit später per Empty-Net-Tor (59.) den Sieg für die Tre Kronor.
Das letzte Spiel des Tages in Stockholm bestritten Frankreich und Lettland, für die die Partie jeweils den Start in das Turnier bedeutete. Den besseren Start in die Partie erwischten dabei die Franzosen durch Dylan Fabre, der in der 16. Spielminute am Bremerhavener Goalie Kristers Gudlevskis vorbei ins lettische Tor traf. In Unterzahl glichen die Letten anschließend spät im zweiten Drittel die Partie durch Martins Dzierkals aus – und Kristaps Zile ebnete mit seinem frühen Treffer zum 2:1 im Schlussdrittel den Weg zum lettischen 4:1-Erfolg, den schließlich Dans Locmelis mit gleich zwei Empty-Net-Treffern kurz vor Ende der Partie (59./60.) unter Dach und Fach brachte.
Stefan Wasmer/Michael Wutz