Pavol Regenda (rechts) erzielte einen Treffer beim 3:1-Erfolg der Slowakei über Slowenien.
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Das erste Spiel des dritten Turniertages in Herning begann die USA hinten wie vorne zerfahren, sodass sich Außenseiter Ungarn, der hinten kompakt stand und vorne ähnlich viel Energie an den Tag legte wie am Vortag gegen Deutschland, sich erste Chancen erspielen konnte. Ein Doppelschlag von Frank Nazar (15./17.) gab den US-Amerikanern dann aber die Kontrolle über das Spiel. Dass im Mittelabschnitt nur Cutter Gauthier einen weiteren Treffer für die USA nachlegen konnte (31.), lag zum einen an den zu verspielten Angriffen, zum anderen aber auch am immer wieder stark parierenden, ungarischen Goalie Adam Vay. Erneut Gauthier und Connor Garland erhöhten im Schlussabschnitt binnen 41 Sekunden auf 5:0, Logan Cooley (55.) besorgte schließlich den 6:0-Endstand. Durch das Shutout von Jeremy Swayman bleiben die USA auch nach zwei Spielen im Turnier weiter ohne Gegentreffer.
Am Abend stand noch der zweite Auftritt des Titelverteidigers an. Tschechien tat sich gegen Norwegen schwer, Tore zu erzielen und siegte letztlich nur knapp mit 2:1. Nach einem torlosen ersten Drittel traf Jakub Flek zur Führung (23.), doch nur sechs Minuten später gelang dem im vergangenen Sommer von den Anaheim Ducks gedrafteten Stian Solberg der Ausgleich für die Norweger. Das Unentschieden hatte aber nur fünf Minuten bestand, ehe NHL-Knipser David Pastrnak das 2:1 und somit auch den Endstand markierte.
In Stockholm begann der Tag mit dem Duell der Slowakei gegen Slowenien. Mit zwei Toren binnen 66 Sekunden stellten Sebastian Cederle und Pavol Regenda (9./10.) früh auf Sieg für die Slowaken. Nach guter Passstafette durch die Zone erhöhte im zweiten Drittel Michael Kristof (32.) in Überzahl auf 3:0. Nach 40 Minuten stand außerdem ein mehr als deutliches Torschussverhältnis von 34 zu acht für die Slowaken zu Buche. Zwar gelang den Slowenen im Schlussdrittel noch der 1:3-Anschlusstreffer durch Ken Ograjensek (47.), doch weitere Treffer wollten nicht mehr fallen. Somit feiert die Slowakei ihren ersten Sieg der WM, Slowenien muss dagegen die zweite Niederlage verkraften.
Parallel zum Spiel der deutschen Mannschaft lief in Stockholm die Partie Lettland gegen Kanada. Die Hoffnung auf eine Sensation währte auf Seiten Lettlands nur kurz. Nach dem überraschenden Führungstreffer durch Eduards Tralmaks in der achten Minute brauchten die Kanadier nämlich nur knapp dreieinhalb Minuten, um die Partie durch Treffer von Travis Konecny (10.) und Nathan Mackinnon (11.) wieder auf ihre Seite zu ziehen. Ein Doppelpack von Kent Johnson (28./32.) und erneut Konecny schraubte das Ergebnis noch im zweiten Drittel auf 5:1 für Kanada, den 7:1-Endstand besorgten Youngster Macklin Celebrini (46.) und Barett Hayton (56.). Der Sieg entsprach auch in der Höhe letztlich dem spielerischen Übergewicht der Kanadier, die außerdem 37 Schüsse, 20 mehr als der Gegner, aufs Tor brachten.
Das Abendspiel im Stockholm hatte dann noch einiges an Dramatik zu bieten: Trotz klarer Überlegenheit und dem klar besseren Torschussverhältnis von 50:19 (!) entrannen die Finnen gegen Außenseiter Frankreich nur knapp einer Niederlage und siegten letztlich in Overtime mit 4:3. Zunächst erzielte Tim Bozon die erste (29.) und nach dem Ausgleich von Teuvo Teräväinen (38.) spät im Spiel auch die zweite Führung für Frankreich (51.). Finnland ging danach voll ins Risiko und zog knapp drei Minuten vor Ende den Torhüter, wodurch zunächst Jordann Perret mit dem Empty-Net-Tor (58.) auf 3:1 für die Franzosen erhöhen konnte. Doch Finnland machte weiter: Wieder verlies Goalie Emil Larmi das Eis – und diesmal schlug Eeli Tolvanen zu und verkürzte auf 2:3 (59.). Das ganze funktionierte 27 Sekunden vor Spielende sogar noch einmal und Tolvanen rettete Finnland mit seinem zweiten Treffer in die Verlängerung (60.). Diese beendete Jusso Pärssinen dann nach nur 84 Sekunden mit dem Siegtreffer für Finnland – und komplettierte so das dramatische Comeback für Finnland.
Michael Wutz