Bitter enttäuscht: Mitch Marner beim Shakehands nach der 1:6-Niederlage in Spiel 7 gegen die Florida Panthers.
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Das war eine klare Sache: Mit 6:1 fertigten die Florida Panthers in der Nacht zum Montag die Toronto Maple Leafs in Spiel 7 ihrer Serie ab und zogen damit ins Conference-Finale gegen die Carolina Hurricanes ein. Damit sind weiter zwei Deutsche im Rennen um den Stanley Cup – Leon Draisaitl mit den Edmonton Oilers und auch Nico Sturm mit den Panthers. Sturm hat allerdings in der Serie gegen die Leafs nur die ersten beiden Spiele absolviert.
Mit drei Toren binnen rund sieben Minuten im zweiten Drittel durch Seth Jones, Anton Lundell und Jonah Gadjovich legten die Panthers den Grundstein zum Weiterkommen. Nach dem 1:3 durch Max Domi in der 43. Minute erhöhte nicht einmal eine Minute später Eetu Luostarinen auf 4:1, Sam Reinhart erzielte in der 50. Minute das 5:1 und Brad Marchand machte mit seinem 150. Playoff-Punkt mit einem Empty Net Goal in der 57. Minute das 6:1. Anders als in den vorangegangenen Spielen gab es diesmal kaum Strafen, lediglich eine Zweiminutenstrafe für die Leafs wegen zu vieler Spieler auf dem Eis.
Die Leafs, die zwar nach Siegen die erfolgreichsten Playoffs seit 20 Jahren gespielt haben, enttäuschten jedoch abermals ihre Fans, die nach der 2:0-Serienführung und nach dem 3:3-Ausgleich gehofft hatten, dass ihre Stars endlich den Durchbruch schaffen würden. Zwei Playoff-Runden haben sie aber zuletzt in der Saison 2002/03 gewonnen, das Image „Loser since 67“ bleibt haften. Kein Team muss länger auf einen Erfolg warten als die Leafs, die zuletzt 1967 den Stanley Cup gewannen. „In den ersten zehn Minuten haben die Panthers stark gespielt, dann haben wir das Spiel kontrolliert“, sagte Kapitän Auston Matthews. „Ich denke, dass wir danach einfach zu viele Passagiere hatten.“
Mitch Marner pflichtete ihm bei: „Das ist der richtige Ausdruck. In Spiel 7 kann man keine Passagiere haben.“ Von Marner existiert ein Video beim Spielstand von 0:3, bei dem man nicht viel Lippenlesekenntnis braucht, um zu sehen, dass er seine Teamkollegen dazu aufruft, aufzuwachen – ergänzt mit dem F...-Wort. Marner, dessen Vertrag ausläuft, war zwar mit 13 Punkten nach Matthews zweitbester Scorer der Playoffs, kam in den sieben Spielen jedoch nur auf vier Zähler. Marner hatte erstmals in seiner Karriere in dieser Hauptrunde mehr als 100 Zähler erreicht. Gut möglich, dass es nun zu einem Umbruch kommt. Neben Marner wird auch der ebenfalls hoch bezahlte John Tavares am 1. Juli Free Agent.
Die NHL macht übrigens keine Pause: Für die Panthers geht es schon in der Nacht auf Mittwoch in Raleigh zu Spiel 1 gegen die Hurricanes. Einen Tag später erwarten die Dallas Stars die Edmonton Oilers zur ersten Partie.
Michael Bauer