Leon Draisaitl und Kasperi Kapanen jubeln im dritten Drittel nach dem Treffer zum 5:3, ein Eigentor von Esa Lindell.
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Das deutsch-deutsche Finale um den Stanley Cup ist perfekt. Die Edmonton Oilers besiegten in der Nacht auf Freitag in Spiel 5 ihrer Conference-Finalserie die Dallas Stars mit 6:3 (3:1, 1:1, 2:1) und treffen nun im Stanley-Cup-Finale erneut auf die Florida Panthers, denen sie im Vorjahr dramatisch in sieben Spielen unterlegen waren.
Es ist gleichzeitig das zweite Finale in der NHL-Historie, in dem zwei deutsche Akteure aufeinandertreffen. 2011 hatten die Boston Bruins um Dennis Seidenberg in sieben Spielen die Serie gegen Christian Ehrhoff und die Vancouver Canucks entschieden. Dabei hatte Vancouver mit 2:0 und 3:2 geführt, ehe Seidenberg und die Bruins dann die Spiele 6 (5:2) und 7 (4:0) gewannen. Nach Spiel 7 gab es heftige Ausschreitungen in Vancouver.
Diesmal stehen mit Leon Draisaitl auf Seiten der Oilers und Nico Sturm auf Seiten der Panthers zwei Spieler im Finale, die das Gefühl eines Finales bereits kennen. Sturm gewann 2022 mit den Colorado Avalanche den Cup, Draisaitl unterlag mit den Oilers vergangenen Sommer den Panthers mit 3:4 – damals holten sie einen 0:3-Serienrückstand auf und verloren dann das entscheidende siebte Spiel mit 1:2. Sturm wurde allerdings in der Serie gegen Carolina nur einmal eingesetzt, er rotierte im Laufe der Zweitrundenserie gegen Toronto aus der Aufstellung.
„Wir haben damals sieben Mal gegen sie gespielt“, erinnert Draisaitl an die Finalserie aus dem vergangenen Jahr. „Sie sind ein gutes Team, aber wir sind auch ein wirklich gutes Team. Natürlich ist es schön, die Chance zu haben, sich zu rächen. Aber davon sind wir noch weit entfernt.“
Draisaitl bereitete beim 6:3-Sieg am Donnerstag (drei Tore bereits in den ersten neun Minuten) zwei Treffer vor (darunter gleich das 1:0), Connor McDavid erzielte beib einem Break das spätere Game Winning Goal zum Zwischenstand von 4:2 in der 35. Minute. Außerdem trafen Kasperi Kapanen, Jeff Sinner, Evander Kane, Mattias Janmark und Oldie Corey Perry, der mit seinen mittlerweile 40 Jahren nun zum sechsten Mal insgesamt und zum fünften Mal in den vergangenen sechs Jahren im Finale (2020 mit Dallas, 2021 mit Montreal, 2022 mit Tampa, 2024 mit Edmonton) steht. Seinen einzigen Titel aber holte er 2007 mit den Anaheim Ducks.
Die Finalserie beginnt in der Nacht auf den kommenden Donnerstag in Edmonton. Spiel zwei steigt Freitag, 6. Juni, auf Samstag, 7. Juni (Spielbeginn jeweils 2 Uhr morgens deutscher Zeit, live bei Sky Sport). Spätestens in der Nacht auf den 21. Juni steht der neue oder vielleicht auch alte Stanley-Cup-Sieger fest. Dann findet ein mögliches siebtes Spiel in Edmonton statt. Diesmal haben die Oilers aufgrund der besseren Platzierung aus der Hauptrunde im letzten Spiel den Heimvorteil.
Michael Bauer