Die Oberliga Nord am Freitag Halle beendet mit Comeback der Saison die Scorpions-Serie, Diego Hofland landet Viererpack, Rostock siegreich zurück

Nach sagenhaften 18 Siegen in Serie ist Schluss: Die Hannover Scorpions können doch noch verlieren. In Mellendorf spielte sich ein wahres Eishockeydrama ab. Nach 24 Minuten führte der Spitzenreiter auch dank zweier Doppelschläge hochverdient mit 5:1 gegen die Saale Bulls, ehe das Match eine unfassbare Wendung nahm. Nachdem Sebastian Albrecht für Jakub Urbisch ins Tor kam, drehten die Hallenser regelrecht auf. Die Schlüsselszenen liefen fortan alle gegen den Tabellenführer, der im Spielverlauf auch Brett Jaeger im Tor verlor. Trotz der 5:4-Führung im Rücken fanden die Scorpions nicht zurück ins Spiel, während Halle das Comeback der Saison vergoldete und dank Treffer von Sergej Stas und dem doppelten Vallteri Hotakainen tatsächlich mit einem 7:5-Auswärtssieg nach Hause fahren konnte.

Die Rostock Piranhas sind die erfolgreichste Mannschaft nach einer Corona-Pause. Bis dato konnte kein Rückkehrer die volle Punktzahl einfahren, doch am heutigen Freitagabend war es der Fall. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Hamm fuhren die Piranhas den vierten Sieg in den letzten fünf Spielen ein. Die Eisbären rannten das gesamte Spiel einem Rückstand hinterher und es gelang drei Mal das Comeback. Doch selbst das 4:4 kurz vor der zweiten Pause brachte die Rostocker nicht aus dem Konzept. Lukas Koziol brachte seine Farben auf die Siegerstraße, letzte Zweifel beim 6:4 beseitigte Matthew Pistilli in der Schlussminute.

Wieder ein schwaches Mitteldrittel, aber trotzdem volle Punktzahl: Die Crocodiles Hamburg verspielten wie schon unter der Woche in Leipzig zunächst eine Führung, die Sebastian Christmann für den Herforder EV im Mitteldrittel egalisieren konnte. Angeführt von ihren Top-Spielern kamen die Hanseaten dennoch zum Auswärtssieg bei den Herforder Ice Dragons. Spätestens der Unterzahltreffer von Norman Martens zog den Westfalen den Zahn. Den Schlusspunkt beim 5:2 setzte für die Crocodiles Top-Neuzugang Harrison Reed.

Die EXA IceFighters Leipzig sind der Verlierer des Spieltages in der oberen Tabellenhälfte und rutschten selbst hinter die Hannover Indians, die seit Wochen in der Corona-Pause hängen, auf Platz sieben zurück. Grund dafür war eine überraschende Niederlage beim Aufsteiger EG Diez-Limburg, der eine starke Reaktion auf die 3:13-Klatsche bei den Hannover Scorpions zeigte. Die Kontingentspieler der Rockets übernahmen die Veranwortung, ehe ausgerechnet der Ex-Leipziger Dominik Patocka bei seinem Saisondebüt zum zwischenzeitlichen 3:1 traf. Die Messestädter zeigten Moral, kamen durch Florian Eichelkraut und Michal Velecky sechs Sekunden vor der zweiten Pause zum Ausgleich, doch zum Comeback sollte es nicht reichen. Der Aufsteiger fuhr den ersten Sieg gegen Leipzig in seiner Geschichte ein, weil Kapitän Kevin Lavallée beim 6:4-Heimsieg am Ende doppelt traf.

Diego Hofland war der gefeierte Held der Tilburg Trappers im Spitzenspiel gegen den Herner EV. Dem Goalgetter des Tabellenzweiten gelang erst ein lupenreiner Hattrick, ehe er später sogar seinen Viererpack schnürte. Zu dem Zeitpunkt stand es schon 6:0 und das mit hoher Spannung erwartete Duell war längst entschieden. Die Herner konnten bei der 3:6-Auswärtsniederlage im weiteren Spielverlauf lediglich Ergebniskosmetik betreiben.

Martin Bergau