Markus Eberhardt und die Blue Devils Weiden sind die Favoriten aus der Oberliga Süd für den DEL2-Aufstieg.
Foto: Holger Wieland
Vier Siege trennen die verbliebenen Oberliga-Teams noch vom Finale. Am Samstag steigen die Auftaktpartien der Halbfinalserien. Ausgespielt im Modus "best of seven", werden in den kommenden Tagen die beiden Mannschaften ermittelt, die sich ab dem 14. April um den Titel duellieren werden. Bisher zumeist souverän durchgesetzt haben sich die jeweiligen Spitzenteams aus den beiden Oberligen: Während es aus dem Norden die Hannover Scorpions als Hauptrunden-Meister und die Tilburg Trappers als zweitplatziertes Team in die Vorschlussrunde geschafft haben, stehen aus dem Süden ebenfalls der Meister – die Blue Devils Weiden – und deren „Vize", die Heilbronner Falken, im Halbfinale. In den Paarungen Weiden gegen Tilburg und Hannover gegen Heilbronn kommt es zu zwei ligaübergreifenden Showdowns, die Oberliga-Eishockey auf höchstem Niveau versprechen. Bis auf Tilburg spielen alle Halbfinalisten außerdem nicht nur um die Meisterschaft, sondern auch um den damit einhergehenden Aufstieg in die DEL2.
Fast 700 Kilometer liegen zwischen Weiden in der bayerischen Oberpfalz und Tilburg in den Niederlanden. Ob der Reisestress ein Faktor in der Serie werden kann, wird sich zeigen. Vielleicht sind die Trappers die Strapazen schon etwas besser gewohnt, mussten sie doch bereits im Viertelfinale zweimal ins noch ein Stück weiter entfernte Deggendorf reisen. Klar ist jedoch, dass beide Mannschaften qualitativ sehr stark besetzt sind. Spannend wird mit Sicherheit das Goalie-Duell zwischen Cedrick Andree auf Seiten der Trappers und Marco Wölfl beziehungsweise Jaroslav Hübl bei den Blue Devils. Mit Kurt Davis (Weiden, 13 Punkte) und Giovanni Vogelaar (Tilburg, elf Punkte) stehen sich die beiden punktbesten Verteidiger der Playoffs gegenüber. Im Sturm stehen Weidens Luca Gläser, Tomas Rubes und David Elsner (Plätze drei bis fünf) ebenso in den Top Ten der punktbesten Stürmer der Playoffs wie Tilburgs Kaid Oliver, Branden Gracel und Max Hermens (Plätze sieben bis neun). Insgesamt gehen die Blue Devils als Favorit ins Rennen, werden sich jedoch auf eine weitaus engere Serie vorbereiten, als noch bei den „Sweeps“ gegen Herne und Peiting in den Runden zuvor.
Etwas weniger Strecke – nämlich gut 500 Kilometer – liegt zwischen den Kontrahenten im zweiten Halbfinale, in dem sich die Hannover Scorpions und die Heilbronner Falken gegenüber stehen. Auch diese Serie verspricht einige spannende Duelle auf dem Eis. Zum Beispiel duellieren sich mit Jerry Kuhn (Hannover) und Patrick Berger (Heilbronn) zwei Top-Goalies und Erfolgsgaranten für ihre Teams. Die Scorpions-Angreifer Pascal Aquin (18 Punkte) und Dylan Wruck (16) belegen Rang eins und zwei der Playoff-Scorer-Liste. Auch die Wernerson-Libäck-Zwillinge Pontus und Linus in den Reihen der Falken stehen bereits bei 13 beziehungsweise zwölf Punkten und können ein Spiel im Alleingang entscheiden. Auch diese Serie verspricht ein spannendes Duell zweier Teams, die in vielen Bereichen auf Augenhöhe agieren. Als Meister im Norden fällt die Favoritenrolle zunächst den Scorpions zu. Doch die Falken haben genug Qualität im Kader, um die Serie spannend zu halten und vielleicht sogar auf ihre Seite zu ziehen.
Michael Wutz