Die Tilburg Trappers um Diego Hofland bleiben nach dem 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen die Saale Bulls zuhause weiterhin ungeschlagen.
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Ein denkwürdiges Spiel für die 2.658 Besucher am Gysenberg. Zum 100. Mal seit 1972 traf eine Mannschaft aus Herne auf ein Team aus Essen – und passend zum Jubiläum entwickelte sich eine spektakuläre Partie. Eine Partie, die denkbar ungünstig für die Hausherren begann: Nach exakt 100 Sekunden wurde HEV-Angreifer Denis Fominych mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe vom Eis geschickt, das daraus resultierende Powerplay nutzen die Wohnbau Moskitos zu drei Treffern binnen 176 Sekunden. Davon völlig unbeeindruckt starteten die Hausherren ab der 21. Spielminute eine beeindruckende Aufholjagd, drehten die Partie noch vor der zweiten Pause in eine 5:4-Führung. Auch das letzte Drittel verlief nicht minder spektakulär. Dennis Thielsch für Herne und Essens Dominik Patocka trafen jeweils doppelt, ehe der überragende Mann der Partie, Hernes Angreifer Patrick Asselin, mit seinem vierten Treffer des Abends 71 Sekunden vor Ende zum 8:6 den vielumjubelten Schlusspunkt unter eine denkwürdige Partie setzte.
Die Tilburg Trappers bleiben zu Hause weiterhin ungeschlagen. Im 16. Saisonspiel im heimischen Ijssportcentrum Stappegoor holte sich der Meister gegen die Saale Bulls den 16. Sieg, bedurfte dazu allerdings die Overtime. Es war bereits das dritte Mal in Folge, dass die Niederländer den eigenen Fans mehr als 60 Minuten Eishockey boten. Gegen die Hallenser waren gerade einmal 18 Sekunden der Zusatzzeit verstrichen, als Danny Stempher mit seinem dritten Tor des Abends den 5:4-Erfolg unter Dach und Fach brachte. Nach zwei ausgeglichenen Abschnitten deutete bis zur 60. Minute alles auf den ersten Heim-Dreier im Jahr 2020 für Tilburg hin, doch Nicolas Miglio erzwang mit dem 4:4-Ausgleich für die Bulls 46 Sekunden vor der Sirene die Verlängerung.
Die Crocodiles Hamburg sind zurück in der Erfolgsspur. Gegen die Hannover Indians gelang den Hanseaten nach zuvor vier Pleiten am Stück ein 4:2-Erfolg. Die Entscheidung führten die Krokodile nach einem ausgeglichenen Auftaktdrittel mit einem Doppelschlag im mittleren Abschnitt herbei, als Norman Martens (27.) und Dennis Reimer (31.) jeweils in Überzahl die Führung auf 3:1 ausbauten. Nach dem Anschlusstreffer der Rothäute (42.) dauerte es bis zur 58. Minute, ehe Leon Fern mit seinem Treffer die Partie endgültig zugunsten des Tabellendritten entschied.
Den ersten Sieg im neuen Jahr konnte der Krefelder EV beim 3:2-Erfolg im Leipziger Kohlrabizirkus einfahren. Die Weichen für den Überraschungserfolg legten die Rheinländer nach einem ausgeglichenem Auftaktdrittel mit zwei Treffern im mittleren Spielabschnitt. Der Anschlusstreffer der Sachsen in der 57. Minute durch Damian Schneider kam zu spät, um die dritte Heimpleite der Leipziger am Stück zu verhindern.
Hochspannend bis zur letzten Minute verlief die Partie der gastgebenden Hannover Scorpions gegen die Füchse aus Duisburg. Bis drei Minuten vor Spielende war ein 1:1 auf dem Scoreboard zu lesen, dann erlöste Mario Valery-Trabuco die 1.039 Zuschauer in Mellendorf mit dem vermeintlichen Siegtreffer zum 2:1. Doch Matt Abercrombie und sein Ausgleichstreffer 46 Sekunden vor Abpfiff erzwang die Verlängerung, die anschließend torlos blieb. Im folgenden Penaltyschießen war nur Patrick Schmid erfolgreich, der somit den Zusatzpunkt für die Niedersachsen sicherte.
Wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Playoffs konnten sich die Rostocker Piranhas im Duell gegen die TecArt Black Dragons aus Erfurt sichern. Mit 4:3 nach Verlängerung behielten die Ostseestädter die Oberhand, nachdem zuerst die Zwei-Tore-Führung im mittleren Abschnitt durch Erfurts Sean Fischer egalisiert wurde, genau wie die Raubfische ihrerseits den Führungstreffer der Drachen (46.) umgehend ausgleichen konnten (48.). In der Overtime war es dann Jonas Gerstung, der im Powerplay für die Piranhas einnetzen und den ersten Heimsieg seit Weihnachten sichern konnte.
Mario Schoppa