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Mittwoch, 16. September 2020

„Kleines Licht am Ende des Tunnels" Reaktionen von Oberliga-Vertretern zur Entscheidung aus der Politik – Saisonstart wird wohl erneut verschoben

Als „kleines Licht am Ende des Tunnels, mit dem man arbeiten kann“, bezeichnet Thomas Zeck, Vorstand des EC Peiting, die Entscheidung der Bundesregierung vom Dienstag zur Teilzulassung von Zuschauern. Für den Süd-Oberligisten bedeuten die 20 Prozent eine Zulassung von 500 Zuschauern in den kommenden Wochen. „Geisterspiele will keiner. Eishockey lebt von den Emotionen“, fügt der Sportliche Leiter Gordon Borberg hinzu, macht aber auch deutlich, dass es bei „einem üblichen Zuschauerschnitt von 750 dennoch zu erheblichen Einbußen kommen wird“, zumal „durch das Alkoholverbot auch bei der Gastro im Stadion weitere Einschnitte zu erwarten sind.“

Ein erstes, positives Signal ist die Erlaubnis zur Zulassung von Zuschauern auch für Dominik Rogner, dem Vize-Präsidenten von Ligakonkurrent Höchstadt. „Es ist ein erster Schritt, den wir begrüßen, aber leider auch nicht mehr als das. In unserer kleinen Halle sind wir damit noch weit entfernt von der Zuschauerzahl, die wir benötigen würden, um nicht bei jedem Heimspiel große Verluste zu haben. Die entscheidende Frage bleibt, ob die Oberliga es sich leisten kann, unter diesen Bedingungen zu spielen“, so Rogner.

„Auf die reduzierten Einnahmen durch die Gastronomie“, weist indes auch Stefan Liebergesell vom Deggendorfer SC hin. Im Allgemeinen sieht der Marketingleiter des DSC die Lockerungen der vergangenen Tage aber als „positiv“ an und erklärt, „dass die Vereine nicht nur immer weiter fordern sollen, sondern mit den Zugeständnissen, mit denen man nun arbeiten kann, zufrieden sein sollen. Ein Normalbetrieb sei einfach aktuell nicht möglich.“ Ähnliche Worte findet auch Peitings Geschäftsführer Peter Gast, der sagt: „Wir haben vollstes Verständnis für die Regierung. Die Einrichtung eines Probebetriebs ist nachvollziehbar, denn wir wollen kein Gesundheitsrisiko darstellen.“

Auf ein weiteres Problem weist Memmingens Sportlicher Leiter Sven Müller hin: „Grundsätzlich freue ich mich, dass die Politik uns wahrgenommen hat und nun auch Zuschauer in der Oberliga zulassen wird. Die Einschränkung mit der Sieben-Tage-Inzidenz ist in einer kleinen, kreisfreien Stadt sehr schwierig. Wir haben nur 44.000 Einwohner. Da ist es bei einer eigentlich geringen Zahl an Neuinfektionen schlagartig wieder vorbei. Das Risiko ist schon sehr hoch und deshalb müssen wir uns jetzt erstmal intern beraten, wie wir weitermachen.“

Unterdessen wurde die für den gestrigen Dienstag geplante Video-Konferenz aller Oberligisten mit den Vertretern des DEB, bei der unter anderem über den Starttermin der neuen Saison entschieden wird, kurzfristig auf den morgigen Donnerstag verschoben. Der gestrige Beschluss der Bundesregierung wird sicherlich auch auf diese Entscheidung Einfluss nehmen. Nach Informationen unserer Zeitung deutet dabei vieles auf eine erneute Verschiebung und einen Saisonstart am 30. Oktober oder 6. November hin.

Sebastian Saradeth


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Notizen

  • gestern
  • Nikita Kessler von den Ravensburg Towerstars wurde vom Disziplinarausschuss für seine Spieldauer-Disziplinarstrafe am Freitag in Regensburg für ein Spiel gesperrt. Der Stürmer steht dem DEL2-Club damit am Sonntag beim Heimspiel gegen Landshut nicht zur Verfügung.
  • vor 2 Tagen
  • In der NHL sammelte Moritz Seider in der Nacht auf Samstag zwar sein fünftes Assist der Saison, seine Detroit Red Wings unterlagen nach drei Siegen in Serie aber mit 2:5 in Anaheim. Die weiteren Ergebnisse: Las Vegas – Colorado 2:4 (0:1, 0:1, 2:2), Washington – N.Y. Islanders 1:3 (0:0, 1:1, 0:2).
  • vor 3 Tagen
  • Stürmer Christian Neuert wird am Wochenende für DEL2-Club Blue Devils Weiden spielen. Grund für den kurzfristigen Einsatz ist die anhaltende Verletzungsmisere. Bisher absolvierte der 33-Jährige fünf Spiele für Bayernligist TEV Miesbach. Er absolvierte schon fast 300 Spiele in der DEL2.
  • vor 3 Tagen
  • Verletzungsupdate vom EV Füssen: Der Süd-Oberligist muss circa drei bis fünf Wochen auf den tschechischen Stürmer Marek Slavik verzichten. Bei Angreifer Vincent Wiedemann ist eine OP nötig. Verteidiger Lennart Britsch fällt auf unbestimmte Zeit aus.
  • vor 4 Tagen
  • Einzige NHL-Begegnung am Mittwoch: Torontos Routinier John Tavares (35) erzielte bei der 3:6-Niederlage seiner Maple Leafs gegen die Blue Jackets sein 500. Tor in der NHL. Für Columbus war es der dritte Sieg in Serie. Das Team steht nun auf einem Wild-Card-Platz im Osten.
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