Hernes Goalie Björn Linda will nach dem Halbfinalerfolg gegen Tilburg nun auch die Offensive der Hannover Scorpions um Angreifer Victor Knaub zur Verzweiflung bringen.
Foto: Unverferth
Während in der PENNY DEL sowie der DEL2 noch die Playoff-Viertelfinals am Laufen sind, beginnt in der Oberliga Nord am Freitag bereits die Finalserie. Im Modus „best of three“ ermitteln die Hannover Scorpions und der Herner EV den Meister der Oberliga Nord und zugleich den Teilnehmer an den Aufstiegsfinals gegen den Meister aus dem Süden (in der dortigen Finalserie, die nach dem Modus „best of five“ gespielt wird, führen die Selber Wölfe nach Siegen mit 2:1 gegen die Eisbären Regensburg). Als Spieltermine sind neben dem Freitag (Spielbeginn um 20:00 Uhr in Wedemark), der Sonntag (um 17:00 Uhr in Herne) sowie – im Falle eines möglichen dritten Aufeinandertreffens – der Dienstag (um 20:00 Uhr in Wedemark) vorgesehen. Alle drei möglichen Duelle werden auf Sprade.TV live übertragen.
Hannover Scorpions – Herner EV
SITUATION: In der Vorrunde waren die Scorpions die Übermannschaft der Oberliga Nord und wurden mit großem Vorsprung Tabellenerster. Im Viertel- und Halbfinale offenbarten die Niedersachsen jedoch vor allem defensiv mehrfach Schwächen und hatten mit den Rostock Piranhas beziehungsweise den Crocodiles Hamburg mehr Mühe, als man nach der Hauptrunde hätte vermuten können. Die Serie gegen Hamburg ging nach einer Niederlage der Scorpions in der zweiten Partie sogar über drei Spiele. Der HEV fand seine gute Form fast schon traditionell zu den Playoffs. Nach einem eher enttäuschenden vierten Rang in der Hauptrunde und dem kampflosen Weiterkommen gegen die Hannover Indians im Viertelfinale setzte sich die Mannschaft von Trainer Danny Albrecht im Halbfinale überraschend souverän gegen die Tilburg Trappers durch. Besonders beeindruckend dabei: Die Abwehr um den sehr starken Torhüter Björn Linda ließ gegen die Niederländer in den zwei Partien insgesamt nur einen Gegentreffer zu.
PERSONAL: Das große Fragezeichen bei Hannover ist Torhüter Brett Jaeger, der seit Längerem angeschlagen ist. Im ersten Spiel der Serie gegen Hamburg gab der Routinier zwar sein Comeback, musste dann aber nach der Hälfte der Spielzeit bereits wieder runter. Seither hütete wieder sein Backup Ansgar Preuss das Scorpions-Tor. Ansonsten sollte Trainer Tobias Stolikowski jedoch sein gesamter Kader zur Verfügung stehen. Der HEV kann erneut nur mit einem Kontingentspieler antreten, da für Colton Kehler die Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses bereits seit Anfang März beendet ist.
DUELLE WÄHREND DER HAUPTRUNDE: Gleich zweimal (6:4 und 3:1) konnte sich Herne gegen die favorisierten Scorpions durchsetzen. Dazwischen behielt das Team aus der Wedemark mit 5:3 beziehungsweise 6:5 nach Verlängerung die Oberhand.
PROGNOSE: Auf dem Papier ist Hannover Favorit. Die aktuelle Form sowie der Kraftvorteil spricht jedoch für Herne, sodass es dem HEV zuzutrauen ist, dass er sich in drei Spielen durchsetzt.
Sebastian Saradeth