Herfords Rustams Begovs (rechts) sorgte gegen die Crocodiles Hamburg kurz vor dem Ende zunächst für den Ausgleich, im Anschluss gelang dem Angreifer 32 Sekunden vor Abpfiff in Überzahl der Siegtreffer für den HEV.
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Am 6. November des vergangenen Jahres, beim Auswärtsspiel bei den Duisburger Füchsen, begann die beeindruckende Siegesserie der Hannover Scorpions, die seitdem keinen Zähler mehr abgeben mussten. Nun, 75 Tage später, waren die Niedersachsen erneut zu Gast in der Wedau – und mit dem 4:2-Erfolg, dem 24. Sieg in Folge, stellte das Team von Head Coach Kevin Gaudet den Liga-Punkte-Rekord der Tilburg Trappers (118 Zähler) aus der Spielzeit 2018/19 ein, thront nunmehr mit 120 Punkten unangefochten an der Tabellenspitze. Bei den Füchsen lag der Ligaprimus nach zwei Dritteln noch mit 1:2 im Hintertreffen, erst ein Doppelschlag binnen 40 Sekunden brachte die Wedemarker auf die Siegesstraße.
Die eigene Moral sicherte dem Krefelder EV 1981 im Heimspiel gegen Hamm nicht nur einen Zähler, durch den Punktgewinn bei der 4:5-Niederlage gegen die Eisbären konnten die Mannen von Elmar Schmitz auch die rote Laterne abgeben. Die Seidenstädter lagen bereits mit 1:3 sowie kurz vor Schluss mit 2:4 im Hintertreffen, ehe Adrian Grygiel zunächst verkürzen konnte (56.) und Martin Schymainski zwei Sekunden vor Abpfiff die Partie ausglich. Nach torloser Overtime war es Eisbären-Angreifer Kyle Brothers, der im Shootout den Puck siegbringend einnetzte.
Neues Schlusslicht der Tabelle sind die Rostocker Piranhas, die sich bei der Premiere unter dem neuen Head Coach Lenny Soccio den Saale Bulls aus Halle mit 3:7 geschlagen geben mussten. Gegen den amtierenden Nordmeister, angeführt vom finnischen Sturmduo Tatu Vihavainen (zwei Tore, drei Vorlagen) und Matias Varttinen (drei Treffer, eine Beihilfe), waren die Ostseestädter chancenlos, lagen nach 50 Minuten bereits mit 1:7 im Hintertreffen. Erst Tom Pauker mit zwei späten Treffern betrieb Ergebniskosmetik, konnte das Abrutschen auf den letzten Platz jedoch nicht mehr verhindern.
Die Hannover Indians bleiben das Team der Stunde und unter Björn Naujokat ungeschlagen. Der 5:2-Erfolg in den Niederlanden gegen die Tilburg Trappers war der siebte Erfolg am Stück für die Niedersachsen und der erste Dreier der Hannoveraner, die sich damit wichtige Zähler im Kampf um das Heimrecht sicherten, in Tilburg überhaupt. Die Führung der Gastgeber nach acht Minuten drehten die Großstadtindianer um ihren neuen Rekordspieler Maximilian Pohl (436 Einsätze für die Indians) bis zum Ende des zweiten Abschnittes durch drei Tore in einen Vorsprung, den sie nicht mehr abgeben sollten. Unmittelbar nach Beginn des letzten Drittels gelang den Hausherren vor 2.699 Zuschauer zwar der Anschluss, doch mit zwei späten Toren machten die Indians kurz vor dem Ende alles klar.
Mit vier Toren binnen acht Minuten im zweiten Abschnitt sorgten die gastgebenden Miners vom Herner EV für die Entscheidung im Heimspiel gegen die TecArt Black Dragons aus Erfurt. Zuvor konnten die Gäste mit einem Treffer in der letzten Sekunde des Auftaktdrittels den ersten Abschnitt mit 2:1 für sich entscheiden – es sollte der letzte Treffer für die Drachen gegen die Miners bleiben, bei denen Nils Liesegang mit zwei Toren und ebenso vielen Vorlagen die meisten Zähler verbuchen konnte.
Viermal legten die Crocodiles Hamburg im Heimspiel gegen den Herforder EV vor, viermal egalisierten die Ostwestfalen die Partie. Vor 1.302 Besuchern fanden die Drachen immer die richtigen Antworten, ließen die Hanseaten nicht davonziehen und setzten dann 32 Sekunden vor der Schlusssirene – mit dem zweiten Treffer des Abends durch Rustams Begovs in Überzahl – den Lucky Punch zum 5:4-Auswärtserfolg bei den Crocodiles.
Im direkten Duell der Tabellennachbarn setzten sich ESC Wohnbau Moskitos aus Essen auf eigenem Eis gegen Diez-Limburg mit 4:2 durch und fuhren somit zum ersten Mal im Saisonverlauf – nach dem 4:3-Erfolg unter der Woche gegen Halle – zwei Dreier in Serie ein. In einer spannenden Partie gegen die Rockets stand es bis fünf Minuten vor dem Ende noch 2:2 unentschieden, erst ein Shorthander durch Kevin Bruijsten (56.) sowie knapp eine Minute später der vierte ESC-Treffer durch Fabian Frick sicherten den Stechmücken die volle Punktzahl.
Mario Schoppa