Die herausragenden Akteure beim 7:3-Sieg der Hannover Scorpions in Herne waren Brett Cameron (links; drei Tore und zwei Vorlagen) und Dylan Wruck (ein Treffer, drei Assists).
Foto: Dirk Unverferth
Mit einer Vielzahl von Saison-Premieren wartete der 3. Spieltag der Oberliga Nord am Freitag auf. Während sich die Hannover Scorpions ihren ersten Dreier sicherten (7:3 in Herne) und Erfurt die ersten Zähler für sich verbuchen konnte (4:3 in Tilburg), kassierte der bisherige Tabellenführer aus den Niederlanden seine erste Niederlage – genau wie die Leipziger, die bei den Hannover Indians mit 0:5 böse unter die Kufen gerieten.
Auch am Maxipark in Hamm erlebten die Besucher beim Duell der gastgebenden Eisbären gegen die Füchse aus Duisburg eine Premiere. Der Finne Miro Markkula, erst vor zwei Tagen als Neuzugang präsentiert, benötigte exakt 400 Sekunden, um seinen ersten Treffer im Dress der Eisbären bejubeln zu können – es war gleichzeitig der Gamewinner beim knappen 2:0-Heimsieg der Hausherren, den Dominik Lascheit zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff mit einem Schuss ins verwaiste Gehäuse der Füchse besiegelte. Eisbären-Goalie Maximilan Meier feierte somit bei seinem zweiten Saison-Einsatz bereits seinen zweiten Shutout.
Zur Spielmitte führten die TecArt Black Dragons aus Erfurt bei den Trappers in Tilburg bereits mit 3:0, bauten ihren Vorsprung bis zur zweiten Pausensirene auf 4:1 aus. Mit einem Doppelschlag in weniger als 90 Sekunden im letzten Abschnitt verkürzten die Niederländer, bei denen vor dem ersten Bully Verteidiger Giovanni Vogelaar für sein 500. Spiel im Trappers-Trikot geehrt wurde, auf 3:4. Am Ende retteten die Thüringer ihren knappen Vorsprung über die Zeit, holten sich ihren ersten Saisonsieg und fügten damit Tilburg die erste Niederlage zu.
Auch die KSW IceFighters Leipzig verließen erstmals in der noch jungen Spielzeit das Eis als Verlierer und blieben ohne Zähler. Am Pferdeturm war für die Sachsen nichts zu holen, mit 0:5 schickten die gastgebenden Hannover Indians die Messestädter zurück auf die Heimreise. Bereits nach 44 Sekunden sorgte ECH-Angreifer Gunars Skvorcovs für die frühe Führung vor 3.014 Besuchern. Mit zwei weiteren Toren avancierte der Lette zum Matchwinner für die Niedersachsen, bei denen sich Brett Jaeger über seinen ersten Saison-Shutout freuen konnte.
Ebenfalls dreimal erfolgreich einnetzen konnte Brett Cameron von den Hannover Scorpions, der beim 7:3-Auswärtssieg des amtierenden Nord-Meisters beim Herner EV mit insgesamt fünf Scorer-Punkten der herausragende Akteur war. Konnten die Miners die Partie nach der Führung der Niedersachsen (9.) zunächst auf 2:1 drehen (25.), begann im Anschluss die One-Man-Show des Kanadiers, der sich nun mit acht Zählern in der Scorerwertung der Liga auf Platz zwei hinter Teamkollege Dylan Wruck (neun Punkte) schob.
Die Moskitos vom ESC Wohnbau Essen warten weiter auf ihren ersten Saisonsieg. Beim Herforder EV konnten die im ersten Drittel zweimal in Führung gehen und lagen zur ersten Pause mit 2:1 in Front. Ab dem zweiten Spielabschnitt fanden die Ice Dragons immer besser in die Partie und stellten mit dem Ausgleich (26.) wieder alles auf Anfang. Die Entscheidung dann im letzten Drittel, mit einem Über- sowie Unterzahl-Treffer zog der HEV auf 4:2 davon und holte somit im zweiten Heimspiel den zweiten Heimsieg.
Nicht ins Spielgeschehen eingreifen konnten die Rostocker Piranhas und die Saale Bulls. Aufgrund einer Krankheitswelle und einer langen Verletztenliste bei den Hansesaten einigten sich beide Parteien im Vorfeld auf eine Verlegung der Partie – auch das eine Saison-Premiere an einem ereignisreichen dritten Spieltag der Oberliga Nord.
Mario Schoppa