Die Herner EV Miners (grünes Trikot) besiegten die Rostock Piranhas (weißes Trikot) mit 4:1.
Foto: Dirk Unverferth
Die Hannover Indians, vor dem Spieltag Tabellenführer der Oberliga Nord, taten sich am Freitagabend gegen den Herforder EV schwer und verloren in der Verlängerung. Besser machten es die Tilburg Trappers, die dank vier Toren in der Schlussphase gegen die TecArt Black Dragons Erfurt gewinnen konnten und als Belohnung Platz eins im Klassement übernahmen. Auch die Hannover Scorpions feierten einen Sieg, sie bezwangen die KSW IceFighters Leipzig. Damit werden Tilburg und die beiden Hannoveraner Clubs nun punktgleich auf den Rängen eins bis drei der Tabelle notiert. Außerdem triumphieren die Herner EV Miners gegen die Rostock Piranhas und die Saale Bulls Halle unterlagen den Hammer Eisbären.
Gegen den Herforder EV wurden die Hannover Indians schon nach fünf Minuten kalt erwischt. Luca Trinkberger und Moritz Serikow saßen auf der Strafbank, als der Herforder Sebastian Moberg die Fünf-gegen-drei-Situation in ein Tor ummünzte. Nils Wegner erhöhte zu Beginn des zweiten Drittels auf 2:0 für den Außenseiter, der diesen Vorsprung dann innerhalb von nur 32 Sekunden verspielte. Ein Doppelschlag von Fedor Kolupaylo und Jari Neugebauer gegen Mitte der Begegnung machte aus Sicht der Indians aus dem 0:2 ein 2:2. Da bis zur Schlusssirene keine weiteren Treffer vermeldet werden konnten, musste die Overtime her. Und in der war es schließlich Ryley Lindgren, der den zweiten Punkt für den HEV sicherte.
Die TecArt Black Dragons Erfurt zeigten gegen die Tilburg Trappers bis zehn Minuten vor Schluss ihre zuletzt gute Form und hielten das Spiel offen. Die Trappers gingen zwar mit 2:0 in Führung, doch die schwarzen Drachen glichen diesen Spielstand im zweiten Drittel aus. Ebenfalls im Mittelabschnitt besorgten sich die Niederländer durch Kobe Roth und Danny Stempher wieder einen Zwei-Tore-Vorteil, den sie abermals aus ihren Händen gleiten ließen. Doch zwei Doppelschläge in den letzten zehn Minuten sorgten für den K.O. der Erfurter. Zunächst jubelten Phillip Marinaccio und Stempher, dann erneut Stempher mit seinem vierten Treffer an diesem Abend und Dani Bindels. Damit war das 8:4 für Tilburg besiegelt.
Die Hannover Scorpions schossen im ersten Drittel fast viermal so oft auf den gegnerischen Kasten wie der Rivale KSW IceFighters Leipzig und konnten immerhin zwei dieser Schüsse im Netz von Leipzig-Goalie Konstantin Kessler versenken. Im zweiten Abschnitt schafften es dann auch die Sachsen auf die Anzeigetafel, als Emil Aronsson eine doppelte Strafzeit gegen die Skorpione zum 1:2 nutzte. Doch zu einer Aufholjagd konnten sie nicht ansetzen, denn mit Beginn des Schlussdrittels markierten die Niedersachsen den nächsten Treffer. Christopher Kiefersauer machte mit dem 4:1 bei leerem Tor der IceFighters schließlich den Deckel auf den Triumph der Scorpions.
In Halle bekamen es die heimischen Saale Bulls mit den Hammer Eisbären zu tun, die mit Kyle Hagen den nach der Fangquote besten Torhüter der Oberliga Nord mitbrachten. Und der Deutsch-Kanadier zeigte seine Klasse, ließ in den ersten beiden Dritteln trotz 19 Schüssen auf sein Tor kein Erfolgserlebnis der Bullen zu. Hagens Kollegen waren zielsicherer, hatten sich nach 40 Minuten dank der Treffer von Pontus Wernerson Libäck, Fabio Frick und Thomas Zuravlev eine 3:0-Führung erarbeitet. Erst in den letzten fünf Minuten fanden die Hallenser einen Weg, den Puck ins Hammer Tor zu befördern: zunächst durch Adam Domogalla und dann durch Elvijs Biezais. Doch die Schlussoffensive kam zu spät, die Eisbären brachten den 3:2-Sieg nach Hause.
In der Partie der Herner EV Miners gegen die Rostock Piranhas mussten die Fans lange auf das erste Tor warten. In der 28. Minute gelang dies den Hausherren. Dann kam wiederum eine lange Phase, in der beide Goalies nicht zu bezwingen waren. Erst in Minute 52 markierte Thomas Munichiello der zweite Herner Treffer, dem Matteo Stöhr nur 40 Sekunden später den dritten folgen ließ. Weitere 20 Sekunden später durften auch die Fans der Piranhas jubeln, als Michael Burns erstmals für die Hansestädter einnetzte. REC-Coach Lenny Soccio ging kurz vor Schluss volles Risiko und nahm Torhüter Sebastian Albrecht vom Eis. Marius-Lucas Demmler nutzte die Gelegenheit und schob den Puck gut eine Minute vor Schluss zum vorentscheidenden 4:1 ins leere Rostocker Gehäuse. Bei diesem Spielstand blieb es dann auch.
Annette Laqua