Tilburgs Danny Stempher konnte in dieser Szene Scorpions-Goalie Fabian Gensicke nicht überwinden.
Foto: Dirk Unverferth
Erster gegen Vierter, Zweiter gegen Dritter – am Dienstagabend geizte die Oberliga Nord nicht mit Topspielen: Spitzenreiter Hannover Indians wurde seiner Favoritenrolle im Heimspiel gegen die Füchse Duisburg gerecht und feierte beim 3:1 den fünften Sieg in Serie. Die Hannover Scorpions stoppten ihre Negativserie mit einem 5:3-Sieg im Verfolgerduell bei den Tilburg Trappers und schoben sich an den Niederländern vorbei auf Rang zwei. Auswärtssiege feierten die IceFighters Leipzig (4:2 in Hamm) und die Black Dragons Erfurt (4:3 nach Verlängerung in Herford). Die Saale Bulls Halle bezwangen die Herne Miners vor heimischer Kulisse mit 2:0.
Die Indians entfachten gegen Duisburg zu Beginn viel Druck, profitierten beim Führungstor von Jacob Lagacé allerdings von einer unglücklichen Abwehraktion von Philip Kuschel, der die Scheibe mit dem Schlittschuh unhaltbar für Goalie Leon Willerscheid ins Tor lenkte. Duisburg versteckte sich nicht und erzwang über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Doch während Indians-Torhüter Timo Herden nicht zu überwinden war, erhöhten die Gastgeber zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt 25 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels durch Torjäger Emil Lessard Aydin auf 2:0. Zu Beginn des Schlussabschnitts brachte Klavs Planics die Gäste in Überzahl aufs Scoreboard und die Spannung zurück ins Spiel, ehe Lessard Aydin nach einem Konter der Indians erneut knipste und mit dem 3:1 für die Vorentscheidung sorgte.
Die Hannover Scorpions beendeten ihre Krise ausgerechnet im Verfolgerduell bei den Tilburg Trappers, die zuletzt stark aufgespielt hatten. Sie wandelten im Schlussabschnitt einen 2:3-Rückstand binnen 161 Sekunden durch Justin Kirsch und Nick Miglio in eine 4:3-Führung um. Tilburg drehte danach noch einmal auf, doch Dani Bindels traf 62 Sekunden vor Schluss nur den Pfosten. Im direkten Gegenzug sorgte der starke Pascal Aquin (zwei Tore, ein Assist) mit einem Empty-Net-Goal für die Entscheidung. Die Scorpions hatten zuvor mit 1:0 und 2:1 geführt, doch Liga-Top-Scorer Phil Marinaccio konterte mit seinen Saisontoren 16 und 17, ehe Marvin Timmer die Niederländer gegen Ende des zweiten Drittels erstmals in Führung brachte. Doch diesmal bewiesen die Scorpions die in den vergangenen Wochen oft vermisste Resilienz.
Die IceFighters Leipzig haben ihrem neuen Trainer Chris Straube mit einem 4:2 in Hamm den ersten Sieg beschert. Dabei erwischten die Hammer Eisbären den besseren Start. Schon nach zehn Sekunden scheiterte Thomas Zuravlev am Pfosten. Die Gastgeber behielten den Schwung bei und trafen Mitte des ersten Drittels in Überzahl durch Linus Wernerson Libäck zum 1:0. Die Führung hielt allerdings ganze 14 Sekunden, dann gelang Robin Thalmeier der Ausgleich für die Gäste, die danach immer besser ins Spiel fanden. Fredrik Alasaari und Chad Bassen brachten die IceFighters mit 3:1 in Führung, ehe die Eisbären durch das Anschlusstor von Dominik Lascheit im Schlussdrittel noch einmal Hoffnung schöpften. In der 54. Minute machte dann Johan Eriksson für die Gäste alles klar.
Eine bittere Heimniederlage kassierte der Tabellenletzte aus Herford. Die Ice Dragons waren gegen Erfurt zunächst die bessere Mannschaft und führten nach Toren von Leon Köhler (2) und Marius Garten verdient mit 3:1. Joe-Richard Kiss brachte die Gäste Mitte des zweiten Drittels aber wieder auf Tuchfühlung. Im Schlussabschnitt bestrafte Erfurts Neuzugang Chris Seto die Passivität der Herforder mit dem Ausgleich, ehe Goldhelm Santeri Haarala das Comeback der Gäste mit seinem Treffer nach 57 Sekunden in der Overtime perfekt machte.
Beim 2:0 gegen die Herne Miners glänzte Halles Torwart Nils Kapteinat mit 27 Paraden und feierte sein drittes Shutout in dieser Saison. Zwei Tage nach dem 6:2-Sieg in Leipzig ließen die Saale Bulls zunächst die Effizienz im Abschluss vermissen, ehe Adam Domogalla im Mitteldrittel aus dem High Slot zur Führung traf. Vojtech Suchomer legte noch vor der zweiten Pause mit seinem ersten Saisonstor das 2:0 nach. Herne drückte im Schlussabschnitt noch einmal, konnte den dritten Sieg in Folge der Gastgeber aber nicht mehr gefährden.
Siegmund Dunker