6. Spieltag in der Oberliga Süd am Freitag Deggendorf ringt Memmingen dank Greilinger nieder, Gajovsky-Hattrick zu wenig für Regensburg – Selb gewinnt dramatisches Derby

6. Spieltag in der Oberliga Süd - und der hatte von wilden Schlussphasen und engen Partien bis hin zu überragenden Akteuren alles zu bieten. Vier der sechs Begegnungen wurden erst nach der regulären Spielzeit entschieden. Deggendorf bleibt dabei weiter unbesiegt, hatte aber wieder Mühe. Zwischen Platz zwei (Riessersee) und zehn (Regensburg) liegen nur drei Punkte.

Lange Zeit sah es dabei in Füssen nach einer torarmen Partie aus, Rosenheim führte bis zur 57. Minute mit 2:0. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse: Erst traf Samuel Payeur mit dem sechsten Angreifer auf dem Eis zum Anschluss, doch Alexander Höller legte prompt zum vermeintlich vorentscheidenden 3:1 nach. Allerdings hatten die Starbulls die Rechnung ohne die Routiniers Lubos Velebny (37) und Eric Nadeau (45) gemacht, die per Doppelschlag tatsächlich noch die Overtime erzwangen. Dort passierte nichts mehr, sodass es Kevin Slezak im Shootout vorbehalten war, den Extrapunkt für Rosenheim zu besorgen.

Noch dramatischer verlief die Schlussminute in der dasStadtwerk.Donau-Arena in Regensburg, wo die Eisbären den SC Riessersee zu Gast hatten. Der überragende Nikola Gajovsky schoss seine Farben mit seinem dritten Treffer des Abends 47 Sekunden vor der Schlusssirene mit 3:2 in Führung, doch SCR-Angreifer Uli Maurer machte fünf Sekunden vor Ende tatsächlich noch den Ausgleich. In der darauffolgenden Verlängerung war dann Jannik Woidtke der umjubelte Mann bei den Werdenfelsern, die mit dem knappen Erfolg Platz zwei verteidigen. Für Regensburg geht das Wechselspiel zwischen Sieg und Niederlage indes weiter.

Ebenfalls einen Hattrick in der regulären Spielzeit erzielte Thomas Greilinger für seinen Deggendorfer SC gegen zähe Memminger Indians. Die Allgäuer traten frech auf, schafften gegen den Tabellenführer nach einem 1:3-Rückstand sogar die Wende und führten zwischenzeitlich 4:3. Der Routinier antwortete darauf mit seinem dritten Treffer zum 4:4 (52.) und tütete im Penalty-Schießen schließlich auch noch den Sieg für die Niederbayern ein, die damit weiter mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze stehen.

Die größte Kulisse an diesem Abend bot das Derby zwischen den nur gut 40 Kilometer auseinanderliegenden Rivalen Selb und Weiden. Vor 2.613 Zuschauern befanden sich die Blue Devils lange auf Kurs, ehe Wölfe-Verteidiger Florian Ondruschka nur vier Sekunden vor Ablauf der Spielzeit doch noch der 2:2-Ausgleich gelang. Christoph Kabitzky drehte die Partie in der Overtime dann komplett.

Der amtierende Süd-Meister aus Peiting hat derweil nach zwei Heimniederlagen in Folge wieder einmal zuhause gewinnen können: Gegen die weiter auf dem vorletzten Platz rangierenden Höchstadt Alligators hieß es am Ende 6:2 - auch dank eines starken Powerplays, das gegen undisziplinierte Gäste für vier Treffer verantwortlich zeichnete. Nardo Nagtzaam, Martin Mazanec und Dominic Krabbat verbuchten je drei Scorer-Punkte aufseiten des ECP.

Überhaupt nichts zu melden hatte Schlusslicht Lindau zuhause gegen die ERC Bulls Sonthofen - was tabellarisch ein vermeintliches Verfolgerduell war, endete deutlich mit 7:2 für die Gäste aus dem Allgäu, die nach 40 Minuten bereits uneinholbar mit 6:0 vorne gelegen hatten. Edgars Homjakovs und Lukas Slavetinsky trafen jeweils doppelt für die Bulls.

Michael Bayer