Am Freitagabend darf der EHC Red Bull München vorerst zum letzen Mal ein Heimspiel vor seinen Anhängern austragen. Ab Samstag bleibt auch die Olympia-Eishalle wieder leer.
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UPDATE. Es hatte sich nach den Aussagen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder in den vergangenen Tagen schon angedeutet, seit Freitag herrscht nun Gewissheit: Bereits ab Samstag werden in Bayern bis auf Weiteres alle überregionalen Profisportveranstaltungen ohne Zuschauer stattfinden. Wie lange diese neue Verordnung gelten soll, wurde von der bayerischen Staatsregierung indes nicht bekannt gegeben.
Söder hatte schon vor den beiden Ministerpräsidentenkonferenzen im Laufe der Woche Geisterspiele im Sport gefordert und bereits am Dienstag angekündigt, dies notfalls auch alleine in Bayern durchzuziehen, falls es keine bundeseinheitliche Regelung dafür gebe. „Zu großen überregionalen Sportveranstaltungen sind keine Zuschauer zugelassen („Geisterspiele“). Ausgenommen sind die für den Wettkampf- oder Trainingsbetrieb sowie für die mediale Berichterstattung erforderlichen Personen, wenn sie die für 2G plus üblichen Zulassungsvoraussetzungen erfüllen“, so die schriftliche Formulierung im Bericht der Kabinettssitzung. Von der Maßnahme betroffen sind neben den fünf bayerischen Clubs aus der PENNY DEL auch fünf Vereine aus der DEL2. Hingegen gilt die neue Regelung in der Oberliga Süd nicht, da diese aufgrund der Tatsache, dass dort ausschließlich bayerische Teams aktiv sind, nicht als überregional eingestuft wird.
Zum Amateursport (und damit auch dem Nachwuchs) machte Söder unterdessen keine Angaben. Nach der bisher geltenden Verordnung war ab einer Inzidenz von über 1.000 im dortigen Landkreis Amateursport verboten (beziehungsweise mussten alle Sportstätten geschlossen werden), während Profisport – allerdings bereits ohne Zuschauer – stattfinden durfte. Laut Söder gelten die neuen Regeln im „Profisport für überregionale Ligen“. In der Oberliga Süd kommt somit weiterhin die 1.000er-Inzidenz-Regel hinsichtlich der Zulassung von Fans in den Stadien zur Anwendung.
Mit den Nürnberg Ice Tigers aus der PENNY DEL kündigte am Freitagnachmittag bereits einer der betroffenen bayerischen Clubs aus der PENNY DEL an, zu versuchen, seine Heimspiele bis Jahresende zu verlegen. "Wir werden nun alles versuchen, um die restlichen vier Heimspiele (Anm. d. Red.: nach dem Sonntagsspiel gegen Bremerhaven) des Kalenderjahres 2021, die wirtschaftlich für uns die wichtigsten Spiele der Saison gewesen wären, in Absprache mit der Liga und den jeweiligen Gegnern zu verschieben", so die Mitteilung der Ice Tigers.