Oberliga-Playoffs am Sonntag: Scorpions, Steelers und Löwen im Viertelfinale – Hannover Indians erzwingen mit Kantersieg entscheidendes fünftes Spiel

Nachdem bereits am Freitag vier Achtelfinalserien zu Ende gegangen waren, endeten am Sonntagabend drei weitere Achtelfinals in den Playoffs der Oberliga. Während das Duell der Indianer zwischen den ECDC Memmingen Indians und den Hannover Indians am Dienstag (20 Uhr) ins alles entscheidende fünfte Spiel gehen wird, konnten die Hannover Scorpions – mit einem Last-Minute-Sieg – die Bietigheim Steelers und die Tölzer Löwen jeweils ihr Viertelfinalticket lösen.

Die Tölzer Löwen durften nach einer nervenaufreibenden Partie in Spiel 4 vor eigenem Publikum den Einzug ins Viertelfinale feiern. Beim 7:5-Erfolg gegen die Moskitos Essen sah das Team von Axel Kammerer bei zwischenzeitlicher 4:1 Führung nach gut 35 Minuten schon wie der sichere Sieger aus. Ein Doppelschlag vor der zweiten Pause bracht Essen allerdings wieder auf 3:4 heran. Und auch trotz erneuter Drei-Tore-Führung mit 6:3 in der 50. Minute hieß es nur wenig später wieder Zittern, denn durch zwei weitere, schnelle Treffer binnen 37 Sekunden kamen die Gäste in der 54. Minute abermals auf ein Tor heran. Es sollte jedoch nicht mehr reichen für die Moskitos, zunächst verletzte sich Edmunds Augstkalns ein wichtiger Defender, und in der letzten Spielminute besiegelte Oliver Noack mit seinem Empty-Netter das Essener Aus beziehungsweise den Tölzer Einzug in die nächste Runde. Dort trifft das Kammerer-Team auf die Tilburg Trappers.

Die Lindau Islanders boten den deutlich favorisierten Hannover Scorpions in der heimischen BPM-Arena erneut einen harten Kampf, der letztlich dennoch ohne Ertrag bleiben sollte. Lange hatte im vierten Spiel der Serie das torlose Unentschieden Bestand, ehe Dylan Wruck die Gäste aus Mellendorf in der 37. Minute in Führung brachte. Doch der EVL egaliserte – zum perfekten Zeitpunkt – nur 50 Sekunden vor der zweiten Pause durch Marcus Marsall. Mit einem platzierten Schuss aus der zweiten Reihe brachte Defender Luka Nyman die Islanders mit einem frühen Powerplay in Durchgang drei dann sogar in Führung. Doch die Qualität der Scorpions zeigte sich mit einem Doppelschlag in den Schlussminuten zum Ausgleich und durch Pascal Aquin nur 27 Sekunden vor Spielende zum entscheidenden 3:2 für die Mellendorfer. Das Team von Trainer Kevin Gaudet trifft nun im VIertelfinale auf den Deggendorfer SC.
 

Es war ein souveräner 4:1-Sieg der Bietigheim Steelers bei den Saale Bulls Halle. Bei den Steelers schien am Abend alles zusammen zu passen. Während in der Offensive Erik Nemec und Marek Rauch an jeweils zwei Treffern beteiligt waren, war Olafr Schmidt im Tor der Bietigheimer zur Stelle und verbuchte 19 Saves, lediglich gegen Halles Sergej Stas musste sich der 29-Jährige geschlagen geben. Auf der anderen Seite tat Kai Kristians im Gehäuse der Saale Bulls sein Bestes, die Niederlage doch noch zu verhindern – ohne Erfolg. 49 Paraden waren nicht genug, um  ein entscheidendes Spiel fünf zu erzwingen. Die Saale Bulls verabschieden sich aus der Saison, für die Bietigheim Steelers geht es im Viertelfinale nun gegen die IceFighters Leipzig.

Ein wahres Torspektakel sahen die mehr als 4.000 Zuschauer am Pferdeturm in Hannover. Gegen die Memmingen Indians, die krankheitsbedingt nicht in voller Montur ins Achtelfinalspiel gingen, erzielten die Hannover Indians ganze zehn (!) Treffer. Tino Metsävainio netzte dreifach ein. Tyler Gron, Matias Varttinen und Jonas Wolter schnürrten jeweils einen Doppelpack. Auf Seiten der Memminger wusste lediglich Jack Olmstead einen Weg an Hannovers Goalie Timo Herden vorbei. Mit dem 10:1-Sieg glichen die Hausherren die Achtelfinalserie aus, am Dienstag fällt im Spiel 5 die Entscheidung, wer ins Viertelfinale einzieht. Dort warten bereits die Heilbronner Falken als Gegner.

Michael Wutz, Katharina Saager