Stephan Tramm (Mitte) und die Selber Wölfe durften sich über den Derbysieg gegen Höchstadt freuen.
Foto: Mario Wiedel
Der vorletzte Spieltag des Jahres in der Oberliga Süd hatte nochmal viele Tore, spannende Spiele und große Kulissen auf Lager. Den Anfang machte das Derby zwischen den Stuttgart Rebels und den Heilbronner Falken, bei dem die Messe nach dem ersten Drittel bereits gelesen war. Obwohl die Rebels eine bemühte Leistung zeigten, waren sie hinten zu offen: Niklas Jentsch und Gunars Skvorcovs stellten nach nur etwas mehr als fünf Minuten auf 2:0 für Heilbronn. Das 3:0 kurz vor der ersten Pause durch Jentsch nach einem haarsträubenden Fehlpass der Stuttgarter Defensive bedeutete bereits die Vorentscheidung. Im weiteren Verlauf der Partie schraubten die Gäste das Ergebnis noch auf 7:1 hoch – der Ehrentreffer für die Rebels gelang Dane Montgomery.
Ein weitaus spannenderes Spiel gab es in Garmisch-Partenkirchen für über 5.700 Fans zu sehen. Der SC Riessersee, seit dem Trainerwechsel zu Markus Jocher sichtbar im Aufwind, führte in der 19. Minute gegen den Favoriten aus Memmingen mit 2:0. Doch die Gäste schlugen mit dem Anschluss durch Edgars Homjakovs nur zehn Sekunden später zurück. Er war es auch, der per Einzelaktion im Mittelabschnitt, den die Indians offensiv dominierten, den Ausgleich besorgte. Und die Indians sollten ihr Comeback noch komplettieren: Das 3:2 für Memmingen durch Timo Gams in der 54. Minute konnte der SCR micht mehr kontern, stattdessen besorgte Markus Lillich mit dem 4:2 ins leere Tor den Endstand.
Der Deggendorfer SC konnte eine Aufholjagd der Gäste aus Peiting in den Schlussminuten erfolgreich verteidigen. Unter anderem durch einen Hattrick von Harrison Roy lag der Tabellenführer bis kurz vor Schluss mit 5:3 in Front. Peitings Coach Lanny Gare zog seinen Torhüter, seine Mannschaft konnte aber nur noch auf 4:5 verkürzen, während die Hausherren ein Icing nach dem anderen nahmen und den knappen Sieg über die Zeit bringen konnten.
Unterdessen durfte Schlusslicht Erding den zweiten Sieg in dieser Woche feiern. Gegen die in den letzten Wochen strauchelnden onesto Tigers Bayreuth siegten sie nach einem offenen Schlagabtausch mit 6:5 nach Verlängerung. Beide Teams trafen je einmal in Unterzahl, Bayreuth dazu einmal und Erding doppelt in Überzahl – nach 60 Minuten stand ein 5:5 auf der Tafel. Den entscheidenden Treffer in der Overtime besorgte schließlich Cheyne Matheson, der zur rechten Zeit am rechten Ort stand und per Abstauber den zweiten Punkt für die Gladiators sicherte.
Auch der EV Füssen auf Rang 13 feierte seinen zweiten Sieg der Woche – und dabei sah es in Lindau bis zur 39. Minute mit einem 0:2-Rückstand noch ganz anders aus. Doch der EVF zeigte Moral, Goalgetter Simon Boyko per Doppelpack und schließlich Marek Slavik mit dem entscheidenden Tor zum 3:2-Sieg drehten die Partie. Somit hält Füssen Kontakt zu den Pre-Playoff-Plätzen, die aktuell nur drei Punkte entfernt sind. Außerdem besiegte der Tabellendritte Bad Tölz die Passau Black Hawks mit 4:1. In der lange offenen Partie avancierte Doppelpacker Topi Piipponen zum Matchwinner, Löwen-Stürmer Nicolas Sauer traf gegen seinen Ex-Club.
Das Derby zwischen den Selber Wölfen und den Höchstadt Alligators blieb lange spannend – mit dem besseren Ende für Selb. Nachdem HEC-Stürmer Anton Seewald in der 50. Minute die Wölfe Führung durch Thomas Gauch egalisiert hatte, hatten beide Teams in den Schlussminuten Möglichkeiten zur Entscheidung. Der 2:1-Siegtreffer für die Wölfe wurde schließlich Marcel Tabert zugeschrieben, fiel aus Alligators-Sicht jedoch mehr als unglücklich: Die von Tabert Richtung Tor gelupfte Scheibe wollte Verteidiger Tim Weidner abfangen, fälschte sie stattdessen jedoch mit seinem Handschuh ins eigene Tor ab.
Michael Wutz