Korbinian Holzer muss die Anaheim Ducks verlassen.
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Die NHL Trade Deadline bot auch 2020 wieder einiges an Gesprächsstoff. Insgesamt waren 55 Spieler involviert – damit wurde der Rekord von der Trade Deadline 2010 eingestellt. Die 32 Trades auf NHL-Ebene stellen seit der Einführung der Frist 1980 gar eine neue Bestmarke dar (2010: 31). Mit Dominik Kahun und Korbinian Holzer wurden diesmal sogar zwei deutsche Akteure getauscht. Generell gesehen waren die Carolina Hurricanes sehr aktiv, während das Top-Team aus Tampa Bay einen heftigen Preis (Erstrundenpick für Barclay Goodrow) zahlen musste. Und eine große Überraschung gab es auch: Chris Kreider, der auf sämtlichen Listen als Trade-Kandidat Nummer eins gehandelt wurde, unterschrieb bei den New York Rangers einen neuen Siebenjahresvertrag.
Die New York Islanders verstärkten sich mit Jean-Gabriel Pageau. Der Stürmer kam im Austausch für mehrere Draftpicks aus Ottawa. Bei den Islanders unterschrieb der Center dann auch direkt einen neuen Kontrakt bis 2026. Hingegen platzte ein Deal mit Minnesota, der Zach Parise nach Long Island/Brooklyn gebracht hätte, in letzter Sekunde.
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Als großer Gewinner gelten die Carolina Hurricanes: Mit Brady Skjei und Sami Vatanen verpflichtete das Team von Rod Brind’Amour zwei neue Verteidiger und lotste zudem Stürmer Vincent Trocheck nach Raleigh. Die Vegas Golden Knights sicherten sich mit Robin Lehner in einem Drei-Team-Trade derweil den wohl talentiertesten Torhüter der Deadline. Der Schwede war von Chicago (für Prospect Martins Dzierkals) erst nach Toronto transferiert und von den Maple Leafs für einen Fünftrunden-Pick 2020 sofort zu den Golden Knights weitergeschickt worden. Toronto behält 22 Prozent (1,1 Mio. US-Dollar) von Lehners Gehalt. Die Blackhawks schließlich gaben Dzierkals für Goalie Malcolm Subban, Talent Slava Demin und einen Zweitrunden-Pick 2020 nach Las Vegas ab.
Dominik Kahun muss bereits zum zweiten Mal in seiner noch jungen NHL-Karriere umziehen. Als Gegenleistung für Conor Sheary und Evan Rodrigues geht der Nationalstürmer nach Buffalo. Dort spielt der deutsche Nationalstürmer, der in 50 Spielen für die Pittsburgh Penguins 27 Scorer-Punkte erzielte, nun unter Ralph Krueger. Die Cup-Chancen schwinden aber zumindest in dieser Saison, die Sabres haben aktuell sechs Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz. Damit müsste Kahun Stand jetzt weiter auf seine ersten NHL-Playoffs verzichten.
Mit Korbinian Holzer wurde zu später Stunde noch ein zweiter deutscher Nationalspieler getauscht. Der 32-Jährige muss die Anaheim Ducks nach fünf Jahren verlassen und ist nun Teil der Nashville Predators. Im Austausch erhielten die Ducks Matt Irwin und einen Draftpick der sechsten Runde 2022. Anders als bei Kahun steigen Holzers Chancen auf seine persönlich zweite Playoff-Teilnahme in der NHL, denn die Preds befinden sich mitten im Kampf um die Wild-Card-Ränge in der Western Conference.
Tim Heß