Torontos Torjäger Auston Matthews (22) hat seine aus dem Juni stammende Corona-Infektion selbst bestätigt.
Foto: imago images/Icon SMI/Ric Tapia
Seit dem gestrigen Montag sind die Trainingscamps vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der NHL im Gange, Phase 3 des NHL-Plans ist somit eingeläutet – doch einmal mehr wird deutlich, dass (Neu-)Infektionen vor dem Re-Start, insbesondere vor der Anreise der Teams in die beiden Hub-Cities Edmonton und Toronto am 26. Juli, trotz aller getroffener Sicherheitsvorkehrungen alles andere als auszuschließen sind.
Zum Start der Camps vermeldete die Liga bis dato 43 positive Corona-Befunde in den Teams, die seit Beginn von Phase 2 am 8. Juni ausfindig gemacht wurden. 30 Betroffene haben an der am 12. Juli zu Ende gegangenen Phase 2 teilgenommen, 13 nicht. In einem Statement gab die Liga weiterhin bekannt, mehr als 600 Spieler getestet und insgesamt 4.934 Proben genommen zu haben. Alle betroffenen Spieler waren oder sind in Quarantäne, Namen wurden – wie bisher üblich gehandhabt – nicht genannt.
Mit Auston Matthews (Toronto Maple Leafs) bestätigte einer der Stars der Liga derweil Gerüchte um eine im Juni eingefangene Infektion mit dem Corona-Virus selbst. Erste Berichte über einen positiven Befund beim Top-Torjäger der Maple Leafs (47 Treffer in bisher 70 Saisonspielen) hatte es bereits vor rund vier Wochen von der Toronto Sun gegeben. Matthews, der zum Start des Trainingscamps dabei war, beschrieb seinen Verlauf als asymptomatisch. Wo sich der 22-Jährige, der sich die meiste Zeit seit der Spielpause am 12. März daheim im US-Bundesstaat Arizona aufhielt, mit dem Virus angesteckt habe, könne er nicht genau bestimmen.
Unterdessen machten die Pittsburgh Penguins öffentlich, dass sie im Moment neun Spieler freiwillig aus dem 34-Mann-Kader für das Trainingscamp herausgenommen haben. Diese hatten mit einer Person Kontakt, die wiederum mit einer positiv getesteten Person in Verbindung stand. Demzufolge sei eine Infektion nicht auszuschließen. Das Team habe davon am 12. Juli erfahren. Um welche Profis es sich handelt, gab der Club selbst nicht bekannt, doch unter anderem Patric Hörnqvist nahm nicht an der ersten Einheit teil. Dazu gesellten sich laut der Pittsburgh Post-Gazette Juuso Riikola, Samuel Poulin, Anthony Angello, Alex D'Orio, Adam Johnson, Sam Miletic, Philip Varone und Pierre-Olivier Joseph. Die Profis kämen erst dann wieder zurück, wenn sie gemäß dem NHL-Protokoll und weiteren Testresultaten als sicher gelten, hieß es in einem Statement der Pens.
Bei den Chicago Blackhawks, die Schweizer und nordamerikanischen Medienberichten zufolge wohl gute Karten bei der Verpflichtung von National-League-Top-Scorer Pius Suter (24) haben, befand sich indes Nummer eins Corey Crawford nicht auf dem Eis. Er sei „unfähig zu spielen“. Ob dies mit seinen in der Vergangenheit aufgetretenen Problemen mit zwei Gehirnerschütterungen zu tun hat (80 Spiele Zwangspause in 2017/18 und 2018/19) oder ob der 35-Jährige einer der von Corona betroffenen Profis ist, ist nicht publik.
Michael Bayer