Matthias Plachtas 1:0 lenkte das Spiel in Richtung DEB-Auswahl, die im Schlussdrittel energisch verteidigte.
Foto: IMAGO / ActionPictures
Erster Turniersieg für die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2022: Das Team um Kapitän Moritz Müller rang die Slowakei mit 2:1 nieder. Ein verbessertes Aufbauspiel, beherzter Einsatz und ein souveräner Torhüter Philipp Grubauer, der Spieler des Spiels, waren die Schlüssel in der engen Partie gegen den Olympia-Dritten.
Bundestrainer Toni Söderholm setzte auf das Aufgebot, das am Vortag Kanada mit 3:5 unterlegen gewesen war. Unter den zwei Goalies, sieben Verteidigern und zwölf Stürmer waren entsprechend Torhüter Dustin Strahlmeier, Verteidiger Mario Zimmermann und die Angreifer Taro Jentzsch und Alexander Karachun nicht gelistet. Anderer Ausgangsfaktor: In der WM-Vorbereitung hatten die Slowaken zweimal die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes besiegt.
Die Partie startete tempo- und chancenreich – für beide Mannschaften. So hatte Daniel Schmölz, auf Schlittschuhpass Daniel Fischbuchs in Ronaldo-Manier, eine erstklassige Einschusschance von halbrechts (3.). Kurz darauf entstand Druck auf das deutsche Tor: Daniel Gachulinec kam nach einer Parade aus der zweiten Welle zum Schuss – Grubauer fing. Die Slowaken hatten durch permanentes Laufspiel und Forechecking, das die Aufbaupässe des Gegners lähmten, zunehmend mehr vom Spiel. Die Gelegenheiten für die Deutschen, wie etwa durch Alexander Ehl im Slot (6.), wurden seltener. Dann beinahe die Führung für die Slowaken: Ein Fernschuss, den Jakub Minarik abfälschte, landete am Pfosten (16.). Durch ein Powerplay in den beiden Schlussminuten fand die DEB-Auswahl wieder gut in die Partie.
Im kurzweiligen zweiten Drittel übernahm Söderholms Mannschaft dank verbessertem Aufbauspiel das Kommando und ging in Front. Matthias Plachta zog mit Moritz Müller los, Plachtas Hereingabe mit der Rückhand ging von einem Verteidigerschlittschuh über die Linie (22.). Die DEB-Auswahl blieb am Drücker. Ein Zwei-auf-Eins des Berliner Paradeduos Marcel Noebels und Leo Pföderl schloss Letzterer per Rückhandabstauber zum 2:0 ab (27.). Die Slowaken fanden über giftige Überfälle zurück in die Partie. Erst scheiterte Milos Roman noch an Grubauer, ehe sich kurz darauf die dritte Reihe etwas festsetzte. Kristian Pospisil verkürzte per Bauerntrick auf 1:2 (32.). Die deutsche Mannschaft hatte bei einer fast 90-sekündigen doppelten Überzahl die große Möglichkeit, den alten Abstand wiederherzustellen. Die Slowaken überstanden einige Abschlüsse schadlos und entfachten in der Schlussminute Feuer vor dem DEB-Tor, das in einem Powerplay für die Slowaken mündete.
Im dritten Abschnitt folgte eine weitere Strafe gegen die Deutschen. Vier Schüsse blockten Stefan Loibl & Co. und hielten die Führung. Danach neutralisierte Söderholms Mannschaft zuerst die Bemühungen der Slowaken und kam auch wieder zu vereinzelten eigenen Offensivaktionen. Beide Teams konzentrierten sich nun auf überlegten, hartnäckigen Back-Check – das nächste Tor wäre richtungsweisend gewesen. Als sich Tomas Tatar und seine Reihe festsetzte, der NHL-Routinier abzog, war erneut Grubauer mit der Fanghand zur Stelle (56.). Der DEB verteidigte clever und beherzt und brachte das 2:1 über die Zeit.
"Wir wollten nach gestern eine Reaktion zeigen", sagte Torschütze Plachta. "Wir haben als Einheit gespielt und wenig zugelassen - und Spaß gehabt draußen."
Das DEB-Team hat am Sonntag frei. Am Montag um 19.20 Uhr ( live bei Sport1 und MagentaSport) geht es mit der Partie gegen Frankreich weiter. Das ganze Programm und weitere Informationen in der Übersicht finden Sie unter diesem Link.