NHL-Starstürmer Tim Stützle (23) stand am Montagvormittag erstmals gemeinsam mit seinen DEB-Teamkameraden auf dem Eis und sprach anschließend am dänischen Spielort Herning über seine zweite WM-Teilnahme.
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Tim Stützle ist in Herning eingetroffen. Am Sonntag sah der NHL-Starstürmer von den Ottawa Senators den deutschen 4:1-Erfolg über Kasachstan bereits live in der Arena, am Montagvormittag stand Stützle nun auch erstmals gemeinsam mit seinen DEB-Teamkameraden auf dem Eis. Er sei bereit für seinen ersten Einsatz am Dienstagnachmittag (16.20 Uhr; live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) gegen Norwegen, so Stützle nach der Trainingseinheit, „wenn der Trainer mich aufstellt“. Gegenüber den Medienvertretern am dänischen WM-Spielort sprach der 23-Jährige außerdem über…
… die zehn Tage zwischen dem Saisonende mit den Senators und seiner Ankunft in Herning:
Tim Stützle: „Wir sind aus den Playoffs ausgeschieden, hatten zwei Tage später unsere Exit Meetings und waren mit den ganzen Jungs nochmal essen. Dann bin ich nach Deutschland geflogen. Ich war bei meinen Physios, und wir haben geschaut und alles abgewogen, ob die Möglichkeit besteht, dass ich die WM spielen kann. Es gab viele Momente, in denen man sich unsicher war, ob es klappt, deshalb war die Verzögerung ein bisschen länger. Ich hätte gehofft, von Anfang an spielen zu können, bin jetzt aber froh, hier zu sein.“
… seine Rolle in der DEB-Auswahl:
Stützle: „Die Jungs stecken jedes Jahr harte Arbeit rein, dazu will ich etwas beitragen. Wir haben extrem viele Führungsspieler, bei jeder Nationalmannschaft kommen immer Führungsspieler aus verschiedenen Clubs zusammen. Da ist es wichtig, so schnell wie möglich die Chemie zu finden. Mir macht es Spaß, hier zu sein, und ich bin froh, dass ich von vielen Jungs noch etwas lernen kann.“
… den deutschen WM-Start:
Stützle: „Wir haben noch viel Luft nach oben. Aber es waren zwei Pflichtsiege, die wir holen mussten, und das haben die Jungs gut gemacht.“
… seine erste A-Weltmeisterschaft vor drei Jahren, die für Stützle verletzungsbedingt kurz nach dem Beginn des dritten Spiels beendet war:
Stützle: „Ich wollte ja nicht abreisen und wäre gerne dageblieben, aus Verletzungsgründen konnte ich aber nicht weiterspielen. So ist es eben manchmal. Diesmal will ich der Mannschaft auf jeden Fall länger helfen als nur zwei Spiele.“
… die größere Eisfläche bei der WM im Vergleich zur NHL:
Stützle: „Ich glaube, dass es meinen läuferischen Fähigkeiten helfen kann, dass man ein bisschen mehr Raum hat. Es ist eine Umgewöhnung, aber nach ein paar Tagen kann das gut werden.“
… seine ersten Playoffs mit Ottawa:
Stützle: „Es war extrem physisch, in den Playoffs passiert auch viel neben dem Eishockey, was nicht so viel mit Eishockey zu tun hat. Aber ich habe es geliebt, Eishockey zu spielen, wenn es richtig um etwas geht. Wenn der Druck am größten ist, macht es am meisten Spaß. In den Playoffs kann jeder Fehler bestraft werden, genau so ist es hier bei der WM auch. Jedes Spiel zählt, das ist ein bisschen ähnlich.“
… die Stimmungslage im Senators-Team nach dem Aus in sechs Spielen gegen Toronto:
Stützle: „Es ist immer schwer – vor allem, weil wir das Gefühl hatten, dass wir die Serie hätten gewinnen können, so wie die Spiele waren mit dreimal Verlängerung. Das war sehr frustrierend, aber im Endeffekt passiert alles aus einem Grund. Von daher werden wir einfach noch härter arbeiten, um härter zurückzukommen.“
… seine Entwicklung in den vergangenen Jahren:
Stützle: „Woran ich am meisten arbeiten wollte, ist mein Defensivspiel. Da habe ich mich extrem verbessert. Ich glaube aber, dass meine Entwicklung immer noch weiter nach oben gehen kann. Ich bin noch sehr jung, von daher ist da noch viel Luft nach oben.“
Zusammengetragen von: Stefan Wasmer