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Freitag, 27. September 2024

"Vorsätzliche unerlaubte Anwendung von Dopingmitteln" Dopingfall: Ex-Nationalspieler Yannic Seidenberg akzeptiert Strafbefehl, Arzt muss sich vor Gericht verantworten

Yannic Seidenberg hat einen Strafbefehl gegen ihn akzeptiert.
Foto: IMAGO/Passion2Press/Markus Fischer

Neue Entwicklung im Dopingfall um Ex-Nationalspieler Yannic Seidenberg. Wie die ARD und die Süddeutsche Zeitung am Donnerstag berichteten, hat Seidenberg nun einen Strafbefehl gegen ihn akzeptiert. Laut Staatsanwaltschaft München erhielt er eine hohe vierstellige Geldstrafe über 90 Tagessätze und gilt damit nicht als vorbestraft.

Strafmildernd habe sich ein Geständnis Seidenbergs ausgewirkt. Zudem habe er den Arzt genannt, der ihm die Mittel verschrieben hatte. „Der Athlet hat den Arzt benannt und die eigene Kommunikation mit diesem offengelegt“, teilte die  zuständige Staatsanwaltschaft München I der ARD mit. Der betreffende Mediziner, ansässig in Villingen-Schwenningen, habe dagegen einen Strafbefehl wegen „vorsätzlichen unerlaubten Verschreibens von Dopingmitteln in drei Fällen“ nicht akzeptiert. Deshalb muss sich der Arzt nun am 6. November  vor dem Amtsgericht Villingen-Schwenningen verantworten, Seidenberg soll dann als Zeuge aussagen.

Der ehemalige Nationalspieler war von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) und seinem Club EHC Red Bull München vorläufig suspendiert worden. Im November 2023 wurde er für vier Jahre gesperrt, diese gilt rückwirkend ab September 2022, dem Zeitpunkt der Suspendierung. Es handelt sich bei den verwendeten Substanzen um Mittel zum Muskelaufbau – eine Testosteron-Creme und die Steroidsubstanz DHEA.

In dem Strafbefehl, den die ARD und SZ zitieren, heißt es: „Sie baten um eine höhere Dosierung, damit Sie die folgenden sechs Wochen 'gut auftrainieren' können“. Der Amtsrichter zitierte damit aus einer Kommunikation Seidenbergs mit dem Arzt.

Es sei (anders als Seidenberg und auch dessen Anwalt zunächst angegeben hatten – sie hatten dazu auch auf dessen Instagram-Account eine Stellungnahme verbreitet) keine medizinische Indikation für das Verschreiben der Mittel vorgelegen. "In sämtlichen vorgenannten Fällen beabsichtigten Sie mit der Anwendung der Arzneimittel eine Leistungssteigerung bzw. schnellere Regeneration zu erreichen und sich damit in Wettbewerben des organisierten Sports einen Vorteil zu verschaffen“, heißt es in dem Strafbefehl. Dies bedeute "vorsätzliche unerlaubte Anwendung von Dopingmitteln."

Seidenberg veröffentlicht in Kürze eine Autobiografie mit dem Titel „Powerplay: Vom Kämpfen, Siegen und niemals Aufgeben. Die Autobiografie des deutschen Eishockeystars. Auf Instagram schrieb Seidenberg selbst dazu: „Im vergangenen Jahr ist viel bei mir passiert. Ich habe viel erlebt und reflektiert. Alles über meine sportliche Karriere, meine Erfolge und Niederlagen und auch über meine persönlichen Herausforderungen erzähle ich in meinem Buch Powerplay.“


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Notizen

  • gestern
  • Für den Schweizer Kapitän Nico Hischier (26) ist die WM vorzeitig beendet. Der NHL-Angreifer hat sich beim 5:1-Erfolg über Deutschland am Donnerstag eine Muskelverletzung zugezogen, die nach Verbandsabgaben zwar nicht schwerwiegend ist, jedoch keine vollständige Genesung bis zum Turnierende zulässt.
  • vor 2 Tagen
  • Der EHC Red Bull München nimmt an drei Vorbereitungsturnieren teil: Lehner Cup (in Sursee und Zug, mit Bern und Zug), Red Bulls Salute (Zell am See, mit Rögle und Salzburg/Zug) und Warrior Cup (Kaufbeuren, mit Glasgow und Nürnberg/ESVK). Zudem testet der PENNY-DEL-Club gegen Graz (in Tölz).
  • vor 3 Tagen
  • Jan Suran verlässt die Eisbären Regensburg. Der 25-Jährige war die vergangenen zwei Spielzeiten Co-Trainer des DEL2-Clubs. Der Tscheche habe ein Angebot eines anderen Clubs angenommen, teilten die Eisbären mit.
  • vor 3 Tagen
  • Der ERC Ingolstadt stellt sich im Athletikbereich neu auf. Matthias Klein vom Therapiezentrum in Mailing arbeitet künftig als „Head of Performance“ für den Club aus der PENNY DEL. Kán Liebscher wird neuer Athletik-Trainer.
  • vor 3 Tagen
  • Die Straubing Tigers nehmen 2025 erstmals am Vinschgau Cup teil. Neben den Niederbayern sind Gastgeber ERC Ingolstadt (amtierender Titelverteidiger) sowie die ZSC Lions aus Zürich (amtierender Schweizer Meister und diesjähriger CHL-Sieger) gesetzt. Ein viertes Team wird in Kürze bekanntgegeben.
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