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Donnerstag, 5. Januar 2023

DEL2 reagiert auf Debattenbeitrag René Rudorisch über Kritik der SVE an den U-Konzepten: „Wir tun gut daran, diese Regelungen in der DEL2 und DEL positiv zu bewerten“

Markus Schweiger vom ESV Kaufbeuren ist der Stürmer mit der meisten Eiszeit unter den U21-Spielern in der DEL2.
Foto: IMAGO / Nordphoto

Die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL2) hat am Donnerstagabend ein Zwischenfazit zum U21-Förderkonzept veröffentlicht. 2019, also vor dreieinhalb Spielzeiten, wurden in der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Eishockey standardisierte U21-Förderverträge eingeführt, um die Förderung talentierter Nachwuchsspieler auszubauen und den Sprung aus dem DNL-Bereich zu den Profis zu erleichtern. Mindestens zwei solcher U21-Fördervertragsspieler muss jeder Club der Liga zu jedem Zeitpunkt der Saison lizenziert haben. Auch nach der Kritik der Spielervereinigung SVE am U23-Konzept in der PENNY DEL wollte die DEL2 nun ihrerseits die Vorzüge des U21-Programms mit Zahlen untermauern.
 
In der aktuellen DEL2-Saison 2022/23 sind derzeit 53 U21-Spieler mit einem Fördervertrag versehen. Ein solcher Fördervertrag gilt das ganze Jahr über (zwölf Monate) und ist mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren abzuschließen. Zudem sind die Gehaltssummen fest verankert, mit jährlicher Steigerung. Mit sieben Fördervertragsspieler sind die Ravensburg Towerstars Spitzenreiter unter den 14 DEL2-Clubs, dicht gefolgt von den Dresdner Eislöwen mit sechs Jung-Profis. Bad Nauheim, Kassel, Freiburg und Aufsteiger Regensburg haben mit lediglich je zwei solcher U21-Födervertragsspieler die Mindestanforderung erfüllt.
 
Die durchschnittliche Eiszeit aller lizenzierten U21-Förderspieler liegt bei 8:35 Minuten pro Spiel. Werden die jungen Talente aus der Statistik herausgefiltert, die erst zehn oder weniger Spiele bisher absolviert haben, kommen die 42 "regelmäßig" spielenden Förderspieler auf 10:02 Minuten pro Partie bei durchschnittlich 23 Spielen. Maxim Rausch, Verteidiger der Eispiraten Crimmitschau, führt mit 17:30 Minuten pro Spiel die Einsatzzeiten an. Gefolgt von Markus Schweiger vom ESV Kaufbeuren, der in seinem zweiten Fördervertragsjahr in der DEL2 ist. Er kommt auf stolze 16:23 Minuten pro Begegnung.
 
Die U21-Förderspieler konnten bis Ende Dezember insgesamt 66 Tore erzielen und 118 Vorlagen beisteuern. Mit 22 Scorer-Punkten, davon fünf Tore und 17 Vorlagen, führt diese Statistik Bad Nauheims Fabian Herrmann an. Der erste Verfolger von Herrmann ist Markus Schweiger. Der Stürmer vom ESV Kaufbeuren erzielte sechs Tore und steuerte zwölf Assists bei. Insgesamt sind dies 18 Scorerpunkte. Die meisten Tore erzielte jedoch Nikita Naumann, Stürmer der Selber Wölfe (7). „Die Statistiken weisen darauf hin, dass die Entwicklung der jungen Talente positiv ist und zeigen, dass die Clubs die U21-Regelung angenommen haben und die Arbeit mit dieser Regelung Früchte trägt. Die Clubs beschäftigen sich deutlich mehr mit den jungen Profis und statten gezielt talentierte junge Spieler mit den U21-Förderverträgen aus, die dann wiederum durchaus reichlich Eiszeit in der DEL2 sammeln und sich entwickeln können“, meint DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch.
 
Auf die Frage hin, ob die DEL2 in Deutschland eine solche Regelung benötigt, erklärt Rudorisch: „Ich bin überzeugt davon, dass uns solche Vorgaben als Sportart insgesamt helfen, sofern die Clubs diese Regeln ernst nehmen und annehmen. Insofern kann ich eine Kritik an einer U23-Regelung in der DEL oder gegebenenfalls an der U21-Regelung in der DEL2 nicht nachvollziehen, wenn man ernsthaft die Entwicklung des deutschen Eishockeysports insgesamt im Auge behält. Zwölf Spieler des letzten WM-Kaders waren in den Jahren zuvor aufgrund einer U-Regelung (U24 oder U21) auch im Spielbetrieb der DEL2 unterwegs. Ich bin überzeugt, dass auch unter den aktuellen Akteuren unserer U21 zukünftig Nationalspieler und damit Leistungsträger von DEL-Teams sind. Wir tun gut daran, diese Regelungen in der DEL2 und DEL positiv zu bewerten und eher noch stärker abzustimmen als diese anzugreifen."

In Richtung der Anstöße der Spielervereinigung SVE im Debattenbeitrag zum Jahreswechsel wird der Geschäftsführer der DEL2 noch deutlicher: "Ich verstehe die derzeitige Argumentation und Ausrichtung der SVE überhaupt nicht. Um Spielern ein optimales Arbeitsumfeld in unserer Sportart langfristig zu sichern, muss ich die Entwicklung der Sportart und damit vor allem unseres Nachwuchses im Auge behalten und kann mich nicht ausschließlich auf die Grundlagen und den 'Bestandsschutz' für ältere Spieler fokussieren.“ Durch die U23-Regel in der PENNY DEL kamen in den letzten Spielzeiten verstärkt, aber bei weitem nicht massenhaft, deutsche Spieler ab 24, die keinen Platz mehr in den DEL-Kadern fanden, in die DEL2 (Simon Schütz, Julian Lautenschlager, Mick Köhler, Jakob Mayenschein). Dort wiederum konnten diese das Niveau anheben und zugleich als Führungsspieler für noch jüngere Spieler sowie die U21-Talente dienen.


Kurznachrichtenticker

  • vor 16 Stunden
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • gestern
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • gestern
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 3 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 3 Tagen
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
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