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Sonntag, 18. Mai 2025

TW: Sexuelle Belästigung Schwere Vorwürfe gegen Bietigheims Trainer Alexander Dück – Rustige: „Sicherheit und Wohlergehen an erster Stelle“

Bietigheims Trainer Alexander Dück
Foto: Andreas Chuc

(Update: Sonntag, 9.25): Schwere Vorwürfe gegen Bietigheims Trainer Alexander Dück. Der langjährige DEL-Spieler, der das Team aus dem Ellental zuletzt zur Oberliga-Meisterschaft gecoacht hatte, soll nach einem Bericht der Bietigheimer Zeitung zwei junge Frauen sexuell belästigt haben. Der verheiratete zweifache Familienvater habe den beiden Physiotherapeutinnen mehrfach unangebrachte Chatnachrichten geschickt; offenbar schon seit Dezember 2023. Die BZ berichtet auch von einem Vorfall im Oktober, bei dem Dück versucht haben soll, eine der beiden jungen Frauen zu küssen. Diese drehte offenbar den Kopf zur Seite, sodass es angeblich zu einem Kuss auf die Stirn kam. 

Am Donnerstag fand am Arbeitsgericht in Ludwigsburg bereits ein Gütetermin statt. Auch darüber berichtete die Bietigheimer Zeitung. Geklagt wird wegen sexueller Belästigung, Schmerzensgeld und Lohnfortzahlung gegen die Steelers GmbH. Es ist noch ein zweiter Termin im Juni angesetzt, da eine zweite Physiotherapeutin ebenso klagt, die an diesem Donnerstag verhindert war. Über weitere Details rund um den Vorfall informierte am Freitag die Ludwigsburger Kreiszeitung. Unter anderem berichtet die LKZ von einer Anzeige der Steelers gegen unbekannt, nachdem der Club im Frühjahr einen anonymen Brief erhalten haben soll, in dem die sofortige Entlassung Dücks gefordert wurde. Bei der Saisonabschlussfeier Anfang Mai verkündeten die Steelers, dass Dück auch in der kommenden Saison als Cheftrainer agieren wird.

Auf Nachfrage von Eishockey NEWS am Freitagmorgen teilte der Club durch Geschäftsführer Gregor Rustige mit, dass man ein Statement zur Situation vorbereitet und etwaige Nachfragen erst danach beantwortet. Dieses Statement wurde jedoch erst am späten Samstagabend veröffentlicht. Am Samstagmittag war Rustige erreichbar. Warum blieb das öffentliche Statement des Clubs so lange aus? „Wir nehmen die Situation sehr ernst. Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden stehen für uns an oberster Stelle. Es handelt sich um ein sehr sensibles Thema, das wir mit größtem Respekt vor allen Beteiligten behandeln. Wir arbeiten eng mit den zuständigen Behörden zusammen und warten die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen ab. Selbstverständlich wurden die Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitenden sorgfältig geführt und dokumentiert. Da mittlerweile auch ein arbeitsrechtliches Verfahren eingeleitet wurde, bitten wir um Verständnis, dass wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter dazu äußern.“

Gibt es weitere Konsequenzen für Alexander Dück, der vom Club bislang nur eine Abmahnung erhalten hat, oder bleibt der 45-Jährige der Steelers-Trainer? Rustige: „Da die Angelegenheit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen ist, können und möchten wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Details zu möglichen weiteren Schritten nennen.“ Und angesprochen auf einen möglichen Image-Schaden für die Steelers, sollte Dück Trainer bleiben, meint Gregor Rustige: „Als Geschäftsführer der Steelers ist es meine Aufgabe, im besten Interesse des Clubs und aller Mitarbeitenden zu handeln. Wir setzen uns für ein respektvolles und sicheres Arbeitsumfeld ein und nehmen Hinweise auf etwaige Vorfälle sehr ernst. Für uns gilt, verantwortungsvoll und fair mit allen Beteiligten umzugehen.“

Doch warum wurden die Vorfälle nicht direkt, im November 2024, aufgearbeitet? „Unmittelbar nach Kenntnis der Vorwürfe im November 2024 haben wir uns juristisch beraten lassen, um die Angelegenheit sorgfältig und im besten Interesse aller Beteiligten zu prüfen.“

Am Samstagabend veröffentlichten die Steelers doch noch eine Stellungnahme: „Die Bietigheim Steelers nehmen die gegen den Trainer Alexander Dück erhobenen Vorwürfe sehr ernst. Zum Schutz aller Beteiligten und zur Wahrung der Integrität des laufenden Verfahrens können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Der Verein kooperiert vollumfänglich mit den zuständigen Behörden und wird das Ergebnis der Ermittlungen abwarten und entsprechend handeln. Wir bekräftigen unser uneingeschränktes Engagement für ein sicheres und respektvolles Umfeld für alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ungeachtet der laufenden Ermittlungen konzentrieren wir uns weiterhin auf die sportlichen Ziele des Teams und die Vorbereitung der kommenden Saison. Wir danken unseren Fans für ihre fortwährende Unterstützung und bitten um Verständnis. Weitere Informationen werden wir zu gegebener Zeit und im Einklang mit dem laufenden Verfahren veröffentlichen.“

Tim Heß/Sebastian Groß


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Notizen

  • gestern
  • Der Deggendorfer SC vermeldet, dass Elias Vorlicek in der kommenden Saison als Co-Trainer von Casey Fratkin fungieren wird. Zudem bleibt auch der letztjährige Co-Trainer Robert Suchomski erhalten
  • gestern
  • Die Kölner Haie (PENNY DEL) melden ihre Kapitäne: Moritz Müller trägt weiterhin das C auf der Brust. Ihm assistieren Brady Austin, Frederik Storm und Juhani Tyrväinen.
  • gestern
  • Die Eisbären Berlin (PENNY DEL) und die Lausitzer Füchse (DEL2) arbeiten in Sachen Spielerentwicklung weiterhin zusammen. Eine Förderlizenz für Weißwasser erhalten Lennart Neiße (Tor), Moritz Kretzschmar und Norwin Panocha (Abwehr) und Eric Hördler, Maxim Schäfer und Matej Leden (Sturm).
  • gestern
  • Die U16-Nationalmannschaft bestreitet in der kommenden Woche die ersten Länderspiele der neuen Spielzeit in der Schweiz. In Romanshorn trifft die DEB-Auswahl im Rahmen eines Vier-Nationen-Turniers auf die Nationalmannschaften aus Österreich, der Schweiz und der Slowakei.
  • gestern
  • Verteidiger Riley McCourt (zuletzt bei den Augsburger Panthern in der PENNY DEL) läuft künftig für die Toledo Walleye in der ECHL auf. In 50 Einsätzen für den AEV 2024/25 hatte der Linksschütze vier Tore und 18 Vorlagen verbucht, dazu 57 Strafminuten.
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