Hans Zach, ehemaliger Bundestrainer und langjähriger DEL-Coach, feiert am Donnerstag seinen 68. Geburtstag. Foto: imago
Hans Zach feiert am Donnerstag seinen 68. Geburtstag. Es gibt viele Trainer in seinem Alter, die denken noch nicht einmal ans Aufhören. Doch für den Tölzer gibt es kein Zurück mehr. Der Alpenvulkan brodelt noch ab und zu, aber nur beim Holzmachen im Wald. Ein Gespräch über Eishockey, Gott und die Welt.
Herr Zach, es gibt Gerüchte, dass Sie noch vor der WM die österreichische Nationalmannschaft übernehmen. Eine interessante Aufgabe!
Hans Zach: "Sie wollen mich auf den Arm nehmen, oder? Das ist der größte Witz des Jahres. Nein, ich habe meinen Abschied erklärt. Für mich ist Schluss. Grundsätzlich. Mannheim war eine Ausnahme, das war ein Freundschaftsdienst, der außerdem noch gut bezahlt war."
Gut, zugegeben, das mit Österreich war geflunkert. Aber möglich wäre es! Sie feiern am Donnerstag Ihren 68. Geburtstag. Der Alpenvulkan brodelt doch noch ab und zu, oder?
Zach: "Gut, dass Sie mich an den Alpenvulkan erinnern. Den hätte ich fast schon vergessen. Ab und zu brodelt er schon noch. Aber nicht auf dem Eis, sondern beim Holzmachen im Wald. Und zu Hause geht's mir gut, da habe ich nichts zu brodeln."
Vor einem Jahr um diese Zeit haben Sie dem Kölner Express in einem Interview gesagt, Sie würden für keinen Job mehr zur Verfügung stehen, "da könnte man Ihnen die Kölnarena schenken". Wäre es so schlimm, noch einmal hinter der Bande zu stehen?
Zach: "Nein, aber man muss erkennen, wann es zu Ende ist. Ich hatte im Eishockey eine lange, intensive Zeit. Ich bin auch selbstkritisch genug, um zu wissen, dass ich gar nicht mehr in der Lage wäre, eine Mannschaft zu trainieren. Es gibt so viele schöne Dinge... So viele Spiele könnte ich gar nicht mehr coachen, wie es Berge gibt, auf die ich noch rauf will."
In Fachkreisen gibt es Leute, die wetten, dass Sie irgendwann noch einmal Ihren Heimatclub, die Tölzer Löwen, übernehmen werden.
Zach: "Nein... Ich habe mir zwei Dauerkarten gekauft, um meinen Heimatclub zu unterstützen, der mir natürlich sehr am Herzen liegt, und wenn sie meinen Rat brauchen, dann helfe ich ihnen gerne. Aber ein alter Depp, der mit seinen 68 Jahren hinter der Bande rumfuchtelt, das bringt doch nichts."
Wie schaut dann der perfekte Tag für einen Hans Zach im Ruhestand aus?
Zach: "Für mich gibt es viele perfekte Tage. Da brauche ich morgens bei mir zu Hause nur aus dem Fenster zu schauen. Oder wenn ich einen Huchen an der Angel habe... Was könnte es Schöneres geben?"
Sie haben in den vergangenen Wochen und Monaten regelmäßig Ihren alten Kameraden Lenz Funk besucht und ihn in seinem Kampf gegen den Krebs unterstützt. Das geht nicht spurlos an einem vorüber
Zach: "Der Lenz ist ein alter Spezi von mir. Er ist nicht der Erste, den ich unterstützt habe und er wird auch nicht der Letzte gewesen sein. Für mich ist das selbstverständlich und da wird auch nicht darüber geredet. Es wird der Tag kommen, da gehen wir beide wieder zusammen auf die Sigrizalm hinauf."
Interview: Willi Lüdeking