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Montag, 9. März 2020

Reaktion auf Coronavirus-Fälle Nach Spahn-Empfehlung zu Absage von Großveranstaltungen: DEL bleibt in Kontakt mit Behörden und will „zeitnah entscheiden“

Foto: City-Press

Der Corona-Virus ist nicht nur in der Schweiz, wo bis zum 15. März ein Veranstaltungsverbot herrscht, sondern auch in Deutschland das Thema Nummer eins. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat am Sonntagabend empfohlen, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Zuschauern abzusagen. „Wir sind und bleiben in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort und werden gegebenenfalls zeitnah entscheiden“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dazu am Sonntagabend auf Nachfrage von Eishockey NEWS.

Wie es weiter geht? Die Situation könne sich derzeit beinahe stündlich ändern, heißt es. Die DEL erklärte darüber hinaus, dass man ständig im Austausch stehe und sich berate. Auch am Montagvormittag wolle man das erneut tun. Die Beratungen erfolgen auch mit den anderen Profiligen DFL (Fußball), HBL (Handball) und BBL (Basketball). Hier gibt es einen gemeinsamen Mailverteiler. Ein direkter Draht herrscht zur DFL.

Diese hatte am Sonntag in Person von DFL-Geschäftsführer Christian Seifert erklärt, „dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln“, um für die kommende Saison Planungssicherheit zu erhalten. Man werde sich mit den Behörden weiter abstimmen. Das bedeutet auch, dass am kommenden Wochenende Spiele ohne Zuschauer stattfinden könnten. Der Unterschied zur DEL: Hier finden keine Playoffs statt.

Bereits am Freitag war die DEL-Gala mit Ehrung der besten Spieler aus den beiden Profiligen abgesagt worden. Dies hatte zu Unverständnis bei einigen Fans geführt, denn am Wochenende wurden mit Ausnahme des Standortes Füssen (das Spiel wurde nach Memmingen verlegt) alle Spiele durchgeführt – zu diesen kamen jeweils mehrere Tausend Besucher.

Neben der Schweiz griffen auch andere europäische Ligen durch: Die französische Playoff-Viertelfinalserie zwischen Amiens und Mulhouse wurde beim Stand von 3:2 für Amiens aufgrund der Situation rund um das Coronavirus in der Region Grand Est, in der Mulhouse liegt, abgebrochen und Amiens zum Sieger erklärt. Der Spielbetrieb in der Alps Hockey League, in der sich Teams der besonders stark betroffenen Region Norditalien befinden, wird frühestens am Dienstag, den 17. März fortgesetzt.

Die IIHF hat die Frauen-WM in Kanada mittlerweile abgesagt, die WM der Herren, die ab 9. Mai in der Schweiz in den Orten Lausanne und Zürich stattfinden soll, steht auf der Kippe. Es wird auch gemunkelt, dass die NHL und deren Clubs in Erwägung ziehen, den NHL-Stars die Reise zur WM zu untersagen. IIHF-Präsident René Fasel sagt hierzu: „Die NHL kann den europäischen Spielern zwar nicht verbieten, den Sommer in ihrer Heimat zu verbringen. Doch sie kann ihnen die Spielerlaubnis verweigern.“

In Nordamerika „werden alle denkbaren Optionen“ durchgespielt, sagte NHL-Commissioner Gary Bettman. Die Risikominimierung habe aktuell Priorität. So wird allen Mitarbeitenden – sei es im Scouting oder auch bei anderen beruflichen sowie persönlichen Reisen nach Asien und Europa – geraten, vorerst auf diese Mobilität zu verzichten. Sollte es dennoch nötig sein, werde allen, die persönliche Reisen in die betroffenen Länder vornehmen, nach ihrer Rückkehr verordnet, dem Arbeitsplatz fernzubleiben, um zu sehen, ob Symptome auftreten. Entgegen erster Meldungen wurden die Medien noch nicht komplett aus den Kabinen ausgeschlossen. Auch dies könne aber passieren.

Auch über die Möglichkeit von Geisterspielen wurde diskutiert, bisher fanden aber alle Spiele mit Zuschauern statt. Offenbar sind die kalifornischen NHL-Teams jene, welche die Auswirkungen am stärksten spüren. Das Santa Clara County, in dem sich auch die Stadt San Jose befindet, hat empfohlen, große Menschenansammlungen zu meiden.

Doch auch hier gilt wie in allen anderen Teilen der Welt auch: Die Situation kann sich fast stündlich ändern. Spieler, Verantwortliche und Fans müssen derzeit mit Ungewissheit leben, ob und in welcher Form die Playoff-Spiele ihrer Teams stattfinden können.

Michael Bauer


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