Reindl weilt aktuell bei der Eishockey-WM in Stockholm.
Foto: Ivo Jaschick
Die Ermittlungen gegen den ehemaligen DEB-Präsidenten Franz Reindl (70) wegen des Verdachts der Untreue sind eingestellt worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft München I auf Nachfrage von Eishockey NEWS mit. „Die Ermittlungen sind zu dem Ergebnis gelangt, dass dem Beschuldigten ein strafbares Verhalten nicht nachgewiesen werden kann. Das Verfahren wurde daher aufgrund mangelnden Tatnachweises gemäß § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.“
Es ging dabei um den Verdacht, Reindl könnte in seiner Zeit als ehrenamtlicher Präsident (2014 bis 2022) und bezahlter Geschäftsführer der DEB Eishockey-Sportgesellschaft mbH dem Sportrechtevermarkter infront zu gute Konditionen gewährt haben, was wiederum zu Lasten des Verbandes gegangen sein könnte. Reindl und Infront hatten jedoch bereits in der Vergangenheit die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Im April 2022 hatte der DEB auch ein vom Verband in Auftrag gegebenes Gutachten vorgelegt, das Reindl entlastete.
Die Staatsanwaltschaft hatte bereits seit Anfang des Jahres 2022 nach einer Anzeige des hessischen Landesverbandsvorsitzenden Hendrik Ansink gegen den Reindl ermittelt. Diese Ermittlungen zogen sich weit in die Länge. Noch vor rund einem Jahr waren die Behörden auf NEWS-Nachfrage davon ausgegangen, dass die Ermittlungen im Herbst 2024 abgeschlossen sein würden. Im Dezember hieß es dann, die Abschlussverfügung stehe bevor. Erst jetzt aber wurde das Verfahren nun eingestellt. „Die Ermittlungen in diesem Verfahren waren umfangreich. Insbesondere mussten zahlreiche Unterlagen ausgewertet werden. Dies erklärt die Verfahrensdauer“, teilte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mit.
„Meine Familie und ich sind sehr erleichtert, dass die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt hat“, wird Reindl in einer am Mittwochmittag vom Deutschen Eishockey-Bund versandten Pressemitteilung zitiert. Zuvor hatte er auch in einer Nachricht an Eishockey NEWS auf die Einstellung der Ermittlungen reagiert: „Durch die Einstellung erster Klasse wird bestätigt, dass sich keiner der seit Dezember 2020 von unterschiedlichen Stellen in verschiedensten Varianten erhobenen Vorwürfe als richtig herausgestellt hat. Die gegen mich erhobenen Vorwürfe waren falsch.“
Michael Bauer