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Mittwoch, 14. Mai 2025

Kreis fordert sorgfältiges Puck-Management „Leidenschaft, Feuer, Emotionen": DEB-Team vor WM-Klassiker gegen die Schweiz

Stets ein umkämpftes Duell: Auch in diesem Jahr dürften sich die Schweiz (links Andrea Glauser) und Deutschland (rechts Wojciech Stachowiak) bei ihrem WM-Aufeinandertreffen nichts schenken.
Foto: City-Press

Es ist nicht nur der erste echte WM-Härtetest 2025 für die deutschen Männer, sondern für Kapitän Moritz Seider sogar „der Top-Gegner der Gruppe“: Mit der Schweiz trifft das DEB-Team am Donnerstagnachmittag (16.20 Uhr; live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) im dänischen Herning auf den Vizeweltmeister des Vorjahres, der sich zuletzt beim 3:0-Erfolg über die USA schon wieder in Medaillenform präsentierte. Wie viel Bedeutung die jüngsten Leistungen beider Mannschaften für das direkte Duell haben werden, muss sich indes erst noch zeigen. Schließlich hat der Klassiker zwischen Schweizern und Deutschen, der im Viertelfinale 2024 mit 3:1 an die Eidgenossen ging, seine eigenen Gesetze.

„Deutschland gegen die Schweiz, da wird sehr, sehr viel Leidenschaft aufs Eis gebracht, viel Feuer und Emotionen“, fasste Seider diese nach dem 5:2 gegen Norwegen, dem dritten unter dem Strich souveränen Favoritensieg der DEB-Auswahl im dritten Vorrundenmatch, zusammen. Obendrauf zur ohnehin „großen Rivalität“ (Harold Kreis) kommen die persönlichen Verbindungen diverser Akteure: Der Bundestrainer coachte insgesamt zehn Jahre lang bei insgesamt fünf Schweizer Clubs, seine Stürmer Dominik Kahun und Marc Michaelis sind beziehungsweise waren im Nachbarland aktiv. „Es ist immer etwas Besonderes, wenn du gegen Mannschaften spielst mit Spielern, mit denen du zusammengespielt hast. Mit einigen Jungs bin ich befreundet“, berichtete der Ex-Langnauer und -Zuger Michaelis. Trotz des gemeinsamen Teamquartiers beginne die ewig junge Auseinandersetzung aber erst am Spieltag. „Das wird auf dem Eis geklärt und nicht im Hotel“, schmunzelte der Kapitän der Adler Mannheim.

Schließlich ist die Herausforderung auf dem Eis auch zu groß, um sich mit Nebenkriegsschauplätzen aufzuhalten. „In den Spielen, die man bis jetzt gesehen hat, hatten sie immer eine Lösung parat“, lobte Seider die Schweizer um die NHL-Topstürmer Kevin Fiala, Nico Hischier und Timo Meier, die für Kreis „vielleicht eine der schnellsten Mannschaften hier bei der WM“ sind. Entsprechend temporeich müsse auch sein eigenes Team auftreten, um gegen den Weltranglistenfünften zu bestehen: „Die Schweizer spielen auch physisch, aber vor allem machen sie die Räume eng durch ihre Schnelligkeit, Schlägerarbeit und gutes Positionsspiel. Deshalb müssen wir sehr sorgfältig mit dem Puck sein, die Scheibe laufen lassen und hinter die Verteidiger bringen, um dort unser Forechecking zu gestalten“, erläuterte der 66-Jährige den Matchplan, nachdem seine Schützlinge in den ersten drei Turnierpartien gegen Ungarn, Kasachstan sowie Norwegen ein ums andere Mal etwas zu kompliziert und verspielt mit dem Puck agiert und dadurch Kontermöglichkeiten der Gegner zugelassen hatte.

Nicht mitwirken an der Umsetzung von Kreis’ Plan kann der bislang überzeugende Lukas Reichel. Nachdem sich der NHL-Profi gegen Norwegen augenscheinlich eine Schulterverletzung zugezogen hatte, hatte DEB-Sportdirektor Christian Künast am trainingsfreien und zur Regeneration genutzten Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin keine positiven Neuigkeiten zu vermelden: Bei Reichel sehe es „nicht so gut aus“. Die Bestätigung dazu vermeldete der DEB dann am Mittwochnachmittag: Für Reichel ist die Weltmeisterschaft vorzeitig beendet. Trotz der Hiobsbotschaft, die Leo Pföderls Rückkehr in den DEB-Angriff oder aber das WM-Debüt des mittlerweile lizenzierten Manuel Wiederer (beide Eisbären Berlin) bedeuten könnte, ist nach dem gelungenen Turnierstart mit neun Punkten aus drei Matches mit einem selbstbewussten deutschen Team im Klassiker zu rechnen. „Es ist kein Geheimnis, dass die Schweiz eine gute Mannschaft ist, aber wir sind auch eine gute Mannschaft. Wir müssen unser Spiel spielen, dann haben wir eine gute Chance zu gewinnen“, hatte Starstürmer Tim Stützle nach dem Erfolg über Norwegen gesagt.

Stefan Wasmer


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Notizen

  • vor 4 Stunden
  • Josef "Beppo" Frank wird Co-Trainer bei den Tölzer Löwen in der Oberliga Süd. Der 40-Jährige war als Spieler mehrfach für seinen Heimatverein aktiv, zuletzt zwischen 2016 und 2018 – er spielte unter anderem aber auch für Rosenheim, Miesbach und den SC Riessersee.
  • gestern
  • Die Moncton Wildcats um Julius Sumpf müssen den Traum vom Memorial Cup begraben. Die Wildcats verloren am Freitag das Halbfinale gegen die London Knights mit 2:5, Sumpf gab eine Vorlage. Die Knights treffen am Sonntag im Finale auf die Medicine Hat Tigers.
  • gestern
  • Das Trainerteam des ERC Ingolstadt (PENNY DEL) ist komplett. Der Kanadier Eric Dubois besetzt bei den Blau-Weißen die vakante Co-Trainer-Position. Der 55-Jährige kommt aus der Organisation der Winnipeg Jets und war dort in den vergangenen neun Jahren als Assistenz-Coach des AHL-Teams Manitoba Moose.
  • vor 6 Tagen
  • Thomas Gauch verlässt die Hannover Indians. Der Verteidiger kam kurz vor den diesjährigen Playoffs zum Nord-Oberligisten und kam in zehn Einsätzen auf sieben Zähler für den Club. Nach Informationen von Eishockey NEWS zieht es ihn zum Süd-Oberligisten und DEL2-Absteiger Selber Wölfe.
  • vor 8 Tagen
  • Die NHL hat Alex Ovechkin (Washington Capitals) mit dem Mark Messier Leadership Award ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2006/07 vergeben, vor einem Jahr hatte ihn Jacob Trouba (New York Rangers) erhalten.
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