Nikolai Khabibulin
Foto: NHL Media
Während Nikolai Khabibulin, Goalie der Edmonton Oilers, nach dem Verbüßen seiner Haftstrafe wegen Trunkenheit am Steuer und zu schnellen Fahrens mittlerweile rehabilitiert ist, gibt es noch ein kleines Fragezeichen bei Dustin Byfuglien, Verteidiger der Winnipeg Jets.
Byfuglien wurde Anfang September kurzzeitig festgenommen, weil er betrunken Boot gefahren war. Allerdings war er ursprünglich von der Wasserschutzpolizei angehalten worden, weil er keine Navigationslichter angeschaltet hatte. Ein späterer Alkoholtest ergab 0,3 Promille im Staat Minnesota, wo der Vorfall geschah, liegt die Grenze bei 0,8.
Byfuglien: Verweigern des Urintests eine Straftat
Laut der Zeitung Winnipeg Free Press könnte ihm aber zum Verhängnis werden, dass er sich danach weigerte, einen Urintest abzugeben. In diesem US-Bundesstaat bedeutet das Verweigern des Tests nach Aufforderung von der Polizei allerdings eine Straftat. Er sei falsch beraten gewesen, schrieb die Zeitung. Denn ihm sei gesagt worden, er solle niemals einen Test machen. Der Fall liege nun beim Hennepin County Sheriff, innerhalb eines Monats solle entschieden werden, ob sich Byfuglien wirklich vor Gericht verantworten muss.
Khabibulin hat dies bereits getan und auch seine 15-tägige Haftstrafe mit anschließendem 15-tägigem Hausarrest hinter sich. Der 38-Jährige war im Februar 2010 in Arizona mit seinem Ferrari in eine Verkehrskontrolle geraten, weil er statt der erlaubten 45 Meilen pro Stunde mit Tempo 70 unterwegs war. Dabei wurde außerdem ein deutlich erhöhter Promillewert festgestellt.
Ursprünglich hatte er Einspruch gegen das Urteil eingelegt, wollte aber vor dem Start der neuen Saison damit nicht mehr belastet werden. Deshalb trat er die Haftstrafe im Maricopa County Jail unter dem auch in Deutschland durch zahlreiche Dokumentationen bekannten Sheriff Joe Arpaio an, der als wenig zimperlich gilt. Ich habe meine Lektion gelernt, sagte er nun vor dem Start des Trainingscamps dem Edmonton Journal.
Khabibulin bei 40 Grad im Gefängniszelt
So habe er bereits an den ersten beiden Tagen mehr als drei Kilo abgenommen. An einem Tag hatte es mehr als 40 Grad im Schatten und nur an einem Automaten gab es Wasser. Das war der einzige Ort, an dem es etwas kühl war. Das Essen war furchtbar. Er musste 48 Stunden in der berüchtigten Tent City (einem Zeltlager) verbringen, ein Ort, den Arpaio selbst als eine Art Konzentrationslager bezeichnet. Vielfach wurde die Einrichtung schon kritisiert, denn bei den hohen Temperaturen in Arizona von über 40 Grad sei das Leben dort nicht menschenwürdig.
Khabibulin habe mit vielen Menschen gesprochen, einige hätten ihn gekannt und sogar Autogramme verlangt. Egal ob Manager, Gewebetreibende oder ganz normale Leute. Wir haben alle gesagt, dass wir das nie wieder tun würden. Khabibulin darf nach einigen extra Stunden Fahrunterricht wieder Auto fahren und natürlich auch Eishockey spielen. Es ist eine Frage der Ehre, sagte er. Ich will zeigen, dass ich es noch kann.
Michael Bauer